: Papst appelliert für Frieden - und lobt

09.04.2023 | 13:29 Uhr
Zehntausende Gläubige hatten sich in Rom versammelt, um den traditionellen Ostersegen zu empfangen. Angesichts der Krisen und Kriege weltweit rief Papst Franziskus zu Frieden auf.
Papst Franziskus hat in seiner traditionellen Osterbotschaft für das ukrainische und für das russische Volk gebetet. Vor dem weltweit übertragenen Segen "Urbi et orbi" sagte er am Ostersonntag:
Hilf dem geliebten ukrainischen Volk auf dem Weg zum Frieden und ergieße dein österliches Licht über das russische Volk. Tröste die Verwundeten und jene, die durch den Krieg geliebte Angehörige verloren haben, und lass die Gefangenen sicher zu ihren Familien zurückkehren.
Papst Franziskus
Der Vatikan hat sich in den vergangenen Monaten wiederholt für den Austausch von Kriegsgefangenen beider Länder eingesetzt. Diplomatische Bemühungen des Heiligen Stuhls um eine Vermittlerrolle in dem seit fast 14 Monaten andauernden Ukraine-Krieg waren aber bislang ohne Erfolg.

Papst ruft zum Frieden in der Welt auf

In seiner Ansprache forderte der Papst einer aktivere Rolle der internationalen Staatengemeinschaft bei der Suche nach Frieden in der Ukraine und in den anderen Kriegen der Welt. Sein Appell:
Öffne die Herzen der gesamten internationalen Gemeinschaft, damit sie sich für die Beendigung dieses Krieges und aller Konflikte einsetzt, die die Welt mit Blut beflecken; angefangen mit Syrien, das noch auf Frieden wartet.
Papst Franziskus
Weiter sagte der Papst: "Beeilen wir uns, Konflikte und Spaltungen zu überwinden und unsere Herzen für jene zu öffnen, die am meisten in Not sind. Beeilen wir uns, Wege von Frieden und Geschwisterlichkeit zu beschreiten." Ausdrücklich lobte er jene Länder, die "denen, die vor Krieg und Armut fliehen, Hilfe und Aufnahme gewähren".
Bei den traditionellen Ostermärschen haben bundesweit Tausende Menschen für Frieden in der Ukraine demonstriert:

Papst besorgt über Lage im Nahen Osten

Sehr besorgt äußerte sich das Kirchenoberhaupt über die aktuelle Lage in Jerusalem. Die Angriffe in den vergangenen Tagen bedrohten das ersehnte Klima von Vertrauen und gegenseitigem Respekt, das nötig sei, "damit der Dialog zwischen Israelis und Palästinensern wiederaufgenommen werden kann, so dass in der Heiligen Stadt und in der ganzen Region Frieden herrsche".

Papst betete für kriegs- und krisengeplagte Regionen

In seiner Botschaft erwähnte der Papst mehrere internationale Krisenherde, darunter die vor zwei Monaten von einem schweren Erdbeben getroffene Türkei und den von Verarmung und inneren Konflikten bedrohten Libanon. Er rief Gott um Hilfe an für die Friedens- und Versöhnungsprozesse in Äthiopien und im Südsudan und betete für ein Ende der Gewalt in der Demokratischen Republik Kongo. Den Südsudan und den Kongo hatte der Papst Anfang Februar bereist und sich für Frieden dort eingesetzt.
Mit klaren Worten ging der Papst auf die Lage der Christen in Nicaragua ein und sagte: "Gedenke all derer, die daran gehindert werden, ihren Glauben frei und öffentlich zu bekennen." Nicaraguas sozialistische Regierung von Präsident Daniel Ortega hat alle öffentlichen Gottesdienste und Prozessionen in der Osterzeit verboten. Weiter erwähnte der Papst die Gewaltopfer in Burkina Faso, Mali, Mosambik, Nigeria und Myanmar.

100.000 Menschen auf dem Petersplatz

Vor dem Ostersegen, den der Papst vom Mittelbalkon des Petersdoms spendete, hatte er mit rund 50.000 Menschen auf dem festlich geschmückten Petersplatz unter strahlend blauem Himmel den Ostergottesdienst gefeiert. Die Zelebration am Altar übernahm der Dekan des Kardinalskollegiums, Giovanni Battista Re.
In der halben Stunde zwischen dem Gottesdienst und dem Segen begrüßte der Papst im Rollstuhl die meisten der auf dem Petersplatz versammelten Kardinäle persönlich mit Handschlag. Anschließend fuhr er segnend und winkend im Papamobil durch die auf dem Petersplatz und auf der Via della Conciliazione stehende Menschenmenge. Laut Vatikan waren am Mittag rund 100.000 Menschen versammelt, um den Papst zu sehen und zu hören.
Quelle: KNA

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