: Verschmutzte Luft: 253.000 Tote in der EU

24.11.2023 | 11:25 Uhr
Die Luftverschmutzung birgt ein hohes Risiko. Nach Angaben der Umweltagentur EEA standen im Jahr 2021 rund 253.000 Todesfälle in Zusammenhang mit zu viel Feinstaub in der Luft.

Die Luftverschmutzung bleibt das größte Gesundheitsrisiko in der EU, das von der Umwelt ausgeht. Darauf macht die EU-Umweltagentur aufmerksam.

24.11.2023 | 00:22 min
Schlechte Luft bleibt nach Einschätzung der EU-Umweltagentur EEA das größte von Umweltbedingungen ausgehende Gesundheitsrisiko. Rund 253.000 Todesfälle in der EU hätten im Jahr 2021 im Zusammenhang mit Feinstaubwerten über den empfohlenen Grenzen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gestanden, teilte die EEA im Rahmen des "Clean Air Forum" der EU in Rotterdam mit.

Kinder und Jugendliche werden in Europa durch verschmutzte Luft hohen Risiken ausgesetzt. Das ergab ein Bericht der EU-Umweltagentur EEA. Mehr Grünflächen könnten Abhilfe schaffen.

24.04.2023

Schlaganfall, Diabetes, Lungenkrebs, Asthma

"Die Auswirkungen der Luftverschmutzung auf unsere Gesundheit sind immer noch zu hoch", so EEA-Direktorin Leena Ylä-Mononen. Den Schätzungen zufolge verursacht Feinstaub die größten gesundheitlichen Belastungen durch Herzerkrankungen, gefolgt von Schlaganfällen, Diabetes, der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD), Lungenkrebs sowie Asthma.
In Deutschland stehen den Angaben nach 32.300 Todesfälle in Zusammenhang mit zu viel Feinstaub in der Luft. Die höchsten Sterblichkeitsraten gebe es in den östlichen und südlichen Ländern, sagte Ylä-Mononen. In den Bericht wurden rund 40 europäische Länder einbezogen.

Bei einer hohen Feinstaub-Belastung sind die Reinigungssysteme unseres Körpers überfordert.

17.05.2021 | 00:59 min

Verkehr, Wohnen, Industrie, Landwirtschaft

Die WHO hatte die empfohlenen Grenzwerte für PM2,5-Feinstaub im Jahr 2021 gesenkt - für die mittlere jährliche Belastung von 10 auf 5 Mikrogramm (tausendstel Gramm) pro Kubikmeter Luft. Als PM2,5 werden Feinstaubpartikel mit einem Durchmesser von weniger als 2,5 Mikrometern (tausendstel Millimetern) bezeichnet. PM2,5-Partikel können teils bis in die Lungenbläschen und in die Blutbahn vordringen.
Feinstaub besteht laut Umweltbundesamt (UBA) aus einem Gemisch fester und flüssiger Partikel und entsteht etwa durch den Betrieb von Autos, Heizungen in Wohnhäusern oder der Industrie, etwa bei der Metall- und Stahlerzeugung. Auch in der Landwirtschaft entsteht Feinstaub, etwa Ammoniakemissionen aus der Tierhaltung.

Wegen hoher Gaspreise steigt die Nachfrage nach Brennholz und Kaminöfen. Experten warnen, der Holzrauch verursache mehr gesundheitsschädlichen Feinstaub als alle Fahrzeugmotoren.

14.03.2023 | 09:54 min

EU will Todesfälle weiter drastisch reduzieren

Neben Feinstaub bleiben auch Stickstoffdioxid und bodennahes Ozon in der Luft ein Problem: 52.000 Todesfälle in der EU sind nach der EEA-Analyse einer erhöhten Belastung durch Stickstoffdioxid zuzuordnen, 22.000 der Ozon-Belastung.
  • Pläne der Kommission: So will die EU die Luftqualität verbessern
Ziel der EU ist, die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit Feinstaub-Belastung bis 2030 um 55 Prozent im Vergleich zum Jahr 2005 zu reduzieren. Zwischen 2005 und 2021 ist die Zahl der Todesfälle laut EEA bereits um 41 Prozent zurückgegangen.

Die Entdeckung des Ozonlochs hat vor einigen Jahren für Aufsehen gesorgt und unseren Umgang mit klimaschädlichen FCKWS nachhaltig verändert.

29.01.2021 | 03:35 min

EEA fordert mehr Maßnahmen der EU

EEA-Experten forderten, die von der WHO empfohlenen Richtwerte einzuhalten, um Todesfälle zu vermeiden. Es brauche Maßnahmen auf EU-Ebene, aber auch auf nationaler und lokaler Ebene. In den Städten etwa gehe es vor allem darum, den Verkehr neu zu organisieren, um Menschen vor Luftverschmutzung zu schützen.
EU-Bürgerinnen und Bürger können in der App "European Air Quality Index" nachschauen, wie es um die Luftqualität in ihrer Umgebung bestellt ist und wie sie damit umgehen können. So könnten sie beispielsweise entscheiden, ob gerade ein guter Zeitpunkt ist, um draußen Sport zu machen, sagen EEA-Experten. Die App könne auch dabei helfen, Länder oder Regionen miteinander zu vergleichen und auf Probleme mit schlechter Luft aufmerksam zu machen.
Quelle: dpa

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