: Baerbock: Acht Geiseln mit Bezug zu Deutschen

14.10.2023 | 17:45 Uhr
Außenministerin Baerbock hat in Ägypten die Freilassung der aus Israel verschleppten Geiseln gefordert. Darunter seien auch acht Menschen mit Bezug zu deutschen Staatsbürgern.

Außenministerin Baerbock ist nach Ägypten gereist. Viele Palästinenser versuchen dorthin zu fliehen, doch das Land will die Flüchtenden nicht aufnehmen.

14.10.2023 | 01:43 min
Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat nach Krisengesprächen in Ägypten eindringlich an die islamistische Hamas appelliert, alle aus Israel verschleppten Geiseln freizulassen. Der Bundesregierung seien acht Geisel-Fälle mit Bezug zu deutschen Staatsangehörigen bekannt.
Die meisten der Fälle mit Bezug zu Deutschland seien Doppelstaatler, sagte die Grünen-Politikerin am Samstag nach einem Treffen mit ihrem ägyptischen Kollegen Samih Schukri in der Hauptstadt Kairo.
Man nutze alle Kanäle, "um Informationen zu bekommen, in wessen Händen die Geiseln sind und um alles dafür zu tun, dass diese unschuldigen Menschen freigelassen werden", ergänzte die Bundesaußenministerin.
Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur geht es bei den von Baerbock genannten Entführungsfällen um acht separate Einzelkomplexe, hinter denen teils mehr als eine Person steckt. Eine genaue Anzahl von deutschen Verschleppten nennt das Auswärtige Amt weiterhin nicht. In den vergangenen Tagen war die Rede von einer Zahl im einstelligen Bereich.

Bei einem Besuch in Israel hat Außenministerin Baerbock Israel deutsche Solidarität zugesichert.

14.10.2023 | 02:15 min

Baerbock: Freilassung der Geiseln "Gebot der Menschlichkeit"

Bei ihrem Besuch in Israel am Freitag habe sie darüber intensiv mit den Angehörigen gesprochen, sagte Baerbock. Die Lage der Geiseln habe auch im Mittelpunkt ihrer Gespräche in Ägypten gestanden.
Die Freilassung der Geiseln "ist ein Gebot der Menschlichkeit", sagte Baerbock. Darüber sei sie sich mit ihren Gesprächspartnern einig gewesen. Sie versicherte: "Wir werden gemeinsam alle Anstrengungen dafür unternehmen, die deutschen Geiseln, aber es gibt eben doch viele andere Nationalitäten, entsprechend freilassen zu können."

ZDF-Korrespondent Michael Bewerunge hat Bundesaußenministerin Baerbock in Israel begleitet. Er berichtet von den Eindrücken der Menschen in Israel vom Besuch der Außenministerin.

13.10.2023 | 02:16 min

Außenministerin dringt auf schnelle humanitäre Hilfe für Gaza

Angesichts einer zunehmend dramatischen Lage im Gazastreifen drang Baerbock außerdem auf schnellstmögliche humanitäre Hilfe für die rund 2,1 Millionen Menschen in dem von Israel abgeriegelten Küstengebiet.
"Den Menschen in Gaza fehlt es gerade an allem", sagte Baerbock am Samstag nach Gesprächen mit dem ägyptischen Außenminister Samih Schukri und dem Generalsekretär der Arabischen Liga, Ahmed Aboul Gheit, in Kairo.

Ägypten bereitet sich wegen des Nahost-Kriegs auf medizinische Notfälle aus dem benachbarten Gazastreifen vor, sorgt sich aber vor massenhafter Flucht, so ZDF-Korrespondentin Atai.

11.10.2023 | 02:08 min
Sie sei daher "nonstop" mit den Vereinten Nationen und den Partnern in Gesprächen, wie humanitäre Hilfe organisiert werden könne. Geeignet dafür sei der Grenzübergang Rafah zwischen Ägypten und dem Gazastreifen.

Baerbock: Neues Leid soll nicht Nähboden für neuen Terror werden

Baerbock betonte, für die aktuelle Lage sei einzig die Hamas verantwortlich.
Der Terror ist das Grundübel.
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock
Gleichzeitig appellierte sie an Israel, beim Kampf gegen die Hamas Rücksicht auf die humanitäre Situation zu nehmen. Es müsse darauf geachtet werden, dass neues Leid nicht der Nährboden werde für neuen Terror. "Genau das ist das Kalkül der Terroristen, und dieses terroristische Kalkül darf nicht aufgehen."

Israels Militär hat Zivilisten aufgefordert, den Norden des Gazastreifens zu verlassen. Was bedeutet diese Ankündigung für eine möglicherweise bevorstehende Bodenoffensive?

13.10.2023 | 33:18 min
Baerbock forderte: "In diesem Sinne appelliere ich an alle, ob bei uns oder in der arabischen Welt, zwischen Terroristen und der Zivilbevölkerung zu unterscheiden."
Der Kampf richtet sich gegen Hamas und nicht gegen die Palästinenser.
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock
Die Bundesaußenministerin hatte sich in Kairo auch mit dem türkischen Außenminister Hakan Fidan und mit dem Generalsekretär der Arabischen Liga, Ahmed Aboul Gheit, getroffen. Details aus den Gesprächen wurden zunächst nicht bekannt. Am Nachmittag flog Baerbock zurück nach Berlin.
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Quelle: dpa, Reuters

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