: G7: Russische Gelder sollen an Ukraine gehen

14.06.2024 | 14:01 Uhr
Eingefrorenes russisches Staatsvermögen soll zur Unterstützung der Ukraine genutzt werden. Das hat die G7 beschlossen. Es geht um ein Paket im Umfang von 50 Milliarden US-Dollar.

Obwohl der globale Süden das Hauptthema am zweiten Tag des G7-Treffens sein sollte, stand auch die Ukraine im Fokus. Aus Moskau kamen Bedingungen für eine Waffenruhe.

14.06.2024 | 01:34 min
Die von Russland angegriffene Ukraine bekommt ein neues riesiges Unterstützungspaket der Gruppe der führenden demokratischen Industrienationen (G7). Die Staats- und Regierungschefs der G7 verständigten sich beim Gipfel im süditalienischen Apulien darauf, mithilfe von Zinsen aus eingefrorenem russischen Staatsvermögen ein Kreditpaket im Umfang von etwa 50 Milliarden US-Dollar (etwa 47 Mrd. Euro) zu finanzieren. Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) begrüßte nach der auf Unterhändler-Ebene erzielten Einigung den Deal.
"Gute Nachrichten von den G7", schrieb er im Online-Dienst X. Die Nutzung des eingefrorenen russischen Vermögens sei "ein smartes Instrument", das Russlands Präsident Wladimir Putin "unsere Einigkeit zeigt, der Ukraine stark hilft und die Haushalte entlastet". Nun werde an den Details gearbeitet.

Die Staats- und Regierungschefs der sieben führenden westlichen Industrienationen haben sich beim Gipfel in Italien auf neue Ukraine-Hilfen geeinigt. Diana Zimmermann ist vor Ort.

13.06.2024 | 01:11 min

Insgesamt haben die G7 etwa 300 Milliarden Euro russischen Geldes eingefroren

Mit den Milliarden soll die Ukraine ihre Verteidigung gegen Russland stärken, den Wiederaufbau zerstörter Infrastruktur bezahlen und mögliche finanzielle Engpässe im ukrainischen Staatshaushalt ausgleichen.
Insgesamt haben die G7-Staaten und die EU zusammen rund 300 Milliarden Euro (325 Milliarden Dollar) an Vermögen der russischen Zentralbank eingefroren. Die EU-Mitgliedsländer einigten sich jüngst darauf, mit den Zinsgewinnen aus eingefrorenem Vermögen weitere Militärhilfen für die Ukraine zu stemmen. Dabei geht es um jährlich etwa drei Milliarden Euro.

Die G7-Staats- und Regierungschefs haben sich auf milliardenschwere Hilfen für die Ukraine geeinigt. Welche Signale sendet der Gipfel Richtung Kreml? Diana Zimmermann in Italien.

13.06.2024 | 00:58 min
Die Pläne wurden entwickelt, um Zinserträge aus eingefrorenem russischen Staatsvermögen noch effektiver zu nutzen. Die EU-Staaten hatten zuletzt bereits entschieden, sie direkt für die Finanzierung von Militärhilfen für die Ukraine bereitzustellen. Über den sogenannten Kredithebel kann die Wirkung nun noch einmal deutlich erhöht werden.

US-Präsident Biden will am Rande des Treffens mit Selenskyj ein Sicherheitsabkommen zwischen den USA und der Ukraine unterzeichnen. Elmar Theveßen berichtet aus Bari.

13.06.2024 | 01:23 min
In westlichen Ländern wurden seit dem russischen Angriff auf die Ukraine nach Angaben der US-Regierung rund 280 Milliarden US-Dollar (rund 260 Milliarden Euro) an russischen Zentralbankgeldern eingefroren.
Der Bärenanteil befindet sich innerhalb der Europäischen Union: nach Kommissionsangaben rund 210 Milliarden Euro. Das festgesetzte Geld Russlands wirft jährlich Zinserlöse in Milliardenhöhe ab. Das in Brüssel ansässige Finanzinstitut Euroclear hatte zuletzt mitgeteilt, 2023 rund 4,4 Milliarden Euro an Zinsen eingenommen zu haben.

Beim Treffen der G7-Finanzminister Ende Mai zeichnete sich noch keine Einigung zur Nutzung des eingefrorenen russischen Vermögens ab.

24.05.2024 | 00:24 min

Planungen für Ukraine-Hilfe seit Monaten

Die Planungen für das Kreditprojekt laufen bereits seit Monaten. Die USA hatten ursprünglich dafür geworben, nicht nur die Zinserträge, sondern auch das eingefrorene Vermögen selbst einzuziehen und zur finanziellen Unterstützung Kiews einzusetzen.
Die europäischen Staaten hatten dagegen große Vorbehalte. Schließlich legten die Amerikaner den Kompromissvorschlag vor, lediglich die Zinserträge aus dem russischen Vermögen zur Absicherung eines großen Kreditpakets zugunsten der Ukraine zu nutzen.

Putin reagiert auf die anhaltende Unterstützung für die Ukraine. Wie die Nachrichten aus Moskau bei den G7 aufgenommen wurden, erklärt ZDF-Korrespondent Ulf Röller.

14.06.2024 | 01:27 min

Biden-Berater: Detailfragen noch offen

US-Finanzministerin Janet Yellen schrieb in einem Gastbeitrag für die "New York Times", das Darlehen für die Ukraine würde im Laufe der Zeit durch die Zinserträge zurückgezahlt werden. Mit den Mitteln bekäme die Ukraine die Ressourcen an die Hand, die das Land zur Verteidigung und zum Wiederaufbau brauche - "bezahlt aus den Erträgen von Herrn Putins eigenem Vermögen".

Die EU-Staaten wollen die Militärhilfe für die Ukraine auf eine stabile Grundlage stellen.

21.03.2024 | 02:44 min
Yellen betonte, ein solches Paket sei auch eine klare Botschaft an Russlands Präsidenten Wladimir Putin: dass die Verbündeten der Ukraine auf lange Sicht zu Kiew stünden.
Der Nationale Sicherheitsberater von US-Präsident Joe Biden, Jake Sullivan, hatte vorab betont, die Staats- und Regierungschefs der G7 würden lediglich den Rahmen vorgeben. Noch offene Detailfragen sollen nun möglichst schnell von den Finanzministern geklärt werden. Bis zuletzt war zum Beispiel unklar, wer die Kreditrisiken trägt, wenn EU-Sanktionsbeschlüsse für das Einfrieren von russischem Vermögen wegen des Vetos eines Mitgliedstaates nicht verlängert werden können.
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Quelle: dpa

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