: USA und UK greifen Huthi-Stellungen an

12.01.2024 | 10:23 Uhr
Als Reaktion auf die Attacken der Huthi-Rebellen auf Handelsschiffe im Roten Meer haben die USA und Großbritannien Luftangriffe gegen die Miliz geflogen. Die drohte mit Vergeltung.

Mit Luftschlägen haben die USA und Großbritannien auf die Attacken der Huthi-Rebellen auf Schiffe im Roten Meer reagiert. Diese wollen jedoch weiter Handelsschiffe angreifen

12.01.2024 | 01:30 min
Die USA und Großbritannien haben mit der Unterstützung Verbündeter "erfolgreich" Stellungen der vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen im Jemen angegriffen.
Der Militärschlag sei eine "direkte Reaktion auf die beispiellosen Angriffe der Huthi" auf die internationale Schifffahrt im Roten Meer, teilte US-Präsident Joe Biden in einer schriftlichen Stellungnahme mit.
Ich werde nicht zögern, bei Bedarf weitere Maßnahmen zum Schutz unserer Bevölkerung und des freien Flusses des internationalen Handels anzuordnen.
Joe Biden, US-Präsident
ZDF-Korrespondentin Claudia Bates sagte im ZDF-Morgenmagazin, Präsident Biden habe die Angriffe als klare Botschaft bezeichnet, "dass die USA und ihre Verbündeten Angriffe auf eigenes Personal genauso wenig hinnehmen wie die Angriffe der Huthis auf die freie Durchfahrt von Schiffen durch eine der wichtigsten Handelsrouten der Welt."

Die USA und Großbritannien haben im Jemen Ziele der Huthi-Miliz angegriffen. Die vom Iran unterstützte Miliz hatte wiederholt Handelsschiffe im Roten Meer attackiert.

12.01.2024 | 02:04 min

Huthi-Rebellen drohen mit Vergeltung

Die Huthi-Rebellen drohten unterdessen mit Vergeltung. Die Angriffe würden nicht ohne "Strafe oder Vergeltung" bleiben, teilte ein Sprecher der mit dem Iran verbündeten Miliz mit.
Der Sprecher bekräftigte, dass die Miliz zur Unterstützung der radikal-islamischen Palästinenser-Gruppe Hamas im Gaza-Krieg gegen Israel weiterhin die Durchfahrt von Schiffen im Roten Meer und im Arabischen Meer blockieren werde.

Die Einschätzung von ZDF-Korrespondentin Claudia Bates im Video.

12.01.2024 | 03:17 min

Huthi-Rebellen greifen Schiffe an

Seit Ausbruch des Gaza-Krieges zwischen Israel und der islamistischen Hamas greifen die Huthi immer wieder Schiffe mit angeblich israelischer Verbindung im Roten Meer an. Große Reedereien meiden zunehmend die Route.
Die Huthi greifen auch Israel immer wieder direkt mit Drohnen und Raketen an. Eine Reaktion der USA und ihrer Verbündeten hatte sich zuletzt immer stärker angedeutet.
Vor dieser militärischen Reaktion habe es zahlreiche Warnungen von den USA und anderen Ländern gegeben, deren Schiffe von den Huthi-Rebellen angegriffen worden seien, sagt Bates. "Mehr als 40 Länder haben die Attacken verurteilt. Erst gestern hat der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen eine Resolution verabschiedet, in der ein Ende der Angriffe auf die Schiffe gefordert wurde."
Biden sagte, es habe bereits 27 Angriffe auf internationale Handelsschiffe gegeben, erstmals hätten die Huthi-Rebellen dabei auch eine ballistische Antischiffsrakete eingesetzt. Mehr als 2.000 Schiffe seien gezwungen worden, einen Umweg von Tausenden Meilen zu nehmen.

Der UN-Sicherheitsrat hatte die Huthi-Rebellen im Jemen aufgefordert, die Angriffe auf Schiffe im Roten Meer einzustellen.

11.01.2024 | 00:20 min

Britisches Verteidigungsministerium identifiziert Huthi-Einrichtungen

Das britische Verteidigungsministerium teilte mit, die verbündeten Streitkräfte hätten wichtige Huthi-Einrichtungen identifiziert. Vier Kampfflugzeuge, unterstützt von einem Luftbetankungsflugzeug, hätten Lenkbomben eingesetzt, um Präzisionsangriffe auf zwei dieser Einrichtungen im Nordwesten des Landes durchzuführen.
X-Post der Royal Air Force
Die eine habe zum Starten von Drohnen gedient. Das andere Ziel sei ein Flugplatz gewesen, von dem aus sowohl Marschflugkörper als auch Drohnen in Richtung Rotes Meer abgefeuert worden seien.
Die detaillierten Ergebnisse der Angriffe würden derzeit ausgewertet, aber es gebe Anzeichen, dass man den Fähigkeiten der Huthi, die Handelsschifffahrt zu bedrohen, einen Schlag versetzt habe.

Antisemitismus spiele für die Huthi-Miliz eine essenzielle Rolle, erklärt Jemen-Experte Marius Bales. Die Huthis langfristig militärisch zu zerschlagen, sei eher unrealistisch.

18.12.2023 | 17:37 min

USA: Ziel ist es Huthi zu schwächen

Neben den USA und Großbritannien hätten sich auch Australien, Bahrain, Kanada und die Niederlande an dem Militärschlag beteiligt, sagte ein hochrangiger Regierungsvertreter in Washington.
Die Angriffe hätten sich auf jene Stellungen konzentriert, die für die Rebellen bei ihren Angriffen auf Handelsschiffe von besonderer Bedeutung seien, weil sie dort etwa Raketen, Radartechnik oder Drohnen lagerten. Ziel sei es gewesen, die Huthi zu schwächen, nicht aber, die Situation zu eskalieren, betonte er.

US-Streitkräfte hatten im Dezember Drohnen und Raketen der jemenitischen Rebellen abgeschossen.

29.12.2023 | 00:21 min

ZDF-Korrespondentin: Klare Botschaft an Iran

ZDF-Korrespondentin Bates erklärt, die US-Regierung gehe davon aus, dass Iran in die Angriffe der Huthis auf Schiffe direkt involviert ist. Iran liefere Informationen und Geld. "Man sehe hier natürlich die Gefahr, dass Gruppen, die vom Iran unterstützt werden, wie die Hisbollah, die Hamas - dass Angriffe auf Israel die Reaktion sein könnten." Aber man habe dafür bislang keine Anzeichen.
Zudem würden die militärischen Angriffe von sehr intensiven diplomatischen Anstrengungen begleitet. Die USA hätten - zumal bei den bevorstehenden Wahlen - nicht das geringste Interesse, dass dort ein Flächenbrand entstehe, sagt Bates.
Insofern geht die Regierung offenbar davon aus, dass die Militärschläge jetzt ein beherrschbares Risiko sind und im Gegenteil die klare Botschaft an den Iran senden, sich rauszuhalten.
Claudia Bates, ZDF-Korrespondentin

Seit der Eskalation in Nahost nehmen auch die Angriffe der Huthi-Miliz auf Handelsschiffe im Roten Meer zu. Welche Auswirkungen haben die Attacken?

18.12.2023 | 36:23 min

Zehn Prozent des Welthandels laufen über Rotes Meer

Etwa zehn Prozent des gesamten Welthandels laufen über das Rote Meer. Der Suezkanal verbindet das Mittelmeer mit dem Roten Meer und bietet damit die kürzeste Verbindung auf dem Seeweg zwischen Asien und Europa.
Die Alternativstrecke um das südafrikanische Kap der Guten Hoffnung verlängert die Transporte um einige Tage.
Die schiitischen Huthi-Rebellen haben im Jemen in ihrem seit 2014 laufenden Aufstand weite Teile im Landesnorden eingenommen, und sie kontrollieren auch die Hauptstadt Sanaa.
Quelle: Reuters, dpa, AP, ZDF

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