: Nawalnys Witwe sagt Putin den Kampf an
19.02.2024 | 15:26 Uhr
"Ich habe keine Angst", sagt Julia Nawalnaja, die Witwe des gestorbenen Oppositionsführers Alexej Nawalny. Sie will den Kampf ihres Mannes gegen Kremlchef Putin weiterführen.
Das verkündet sie auf dem Youtube-Kanal des verstorbenen Alexej Nawalny. Nawalnaja nahm heute am Treffen der EU-Außenminister teil, die neue Sanktionen gegen Russland ankündigten.
19.02.2024 | 02:44 minDie Witwe des im Straflager gestorbenen Oppositionsführers Alexej Nawalny hat Kremlchef Wladimir Putin den Kampf angesagt und will die Arbeit ihres Mannes fortsetzen. Julia Nawalnaja sagte in einer an diesem Montag veröffentlichten emotionalen Videobotschaft:
Ich werde die Sache von Alexej Nawalny fortsetzen, kämpfen um unser Land. Ich rufe euch auf, an meiner Seite zu stehen.
Mit dem Mord an ihrem Ehemann habe Putin "unsere Hoffnung, unsere Freiheit, unsere Zukunft töten" wollen, fügte sie hinzu. Deshalb wolle sie den Kampf ihres Mannes nun fortsetzen.
Der Schritt Julia Nawalnajas, das Erbe ihres Mannes antreten zu wollen, sei für Russland rein "symbolisch", sagt Korrespondent Coerper. Eine Opposition gebe es im Land nicht mehr.
19.02.2024 | 01:19 minWitwe wirft Putin Mord an Nawalny vor
In dem Video mit vielen privaten Bildern, aber auch Aufnahmen von Nawalnys öffentlichen Auftritten warf sie Putin den Mord an ihrem Ehemann vor.
Vor drei Tagen hat Wladimir Putin meinen Mann Alexej Nawalny getötet.
Ihr Mann sei im Straflager zu Tode gequält und gefoltert worden, indem er auch immer wieder in Einzelhaft in einem kleinen Betonkasten eingesperrt worden sei. Der Name desjenigen, der den Mord ausgeführt habe im Auftrag Putins, werde in Kürze veröffentlicht, sagte sie.
Nur drei Tage nach dem Tod des Kremlkritikers übernimmt seine Ehefrau die politische Rolle: Julia Nawalnaja will weiter für ein freies Russland kämpfen – und fordert Unterstützung.
19.02.2024 | 01:46 minNun verstecke das Regime sogar den Leichnam ihres Mannes, sagte Nawalnaja. Sie zeigte in dem Video auch ein Bild der Mutter des 47-Jährigen, die in der Polarregion nach ihrem toten Sohn sucht. Putin habe ihr den liebsten und wertvollsten Menschen genommen, die Hälfte ihrer Seele und ihres Herzens, sagte Nawalnaja. Mit der anderen Hälfte wolle sie nun wie ihr Mann gegen Ungerechtigkeit und Korruption und für ein freies Russland kämpfen.
Nach dem Tod Nawalnys kam es "zu über 400 Festnahmen" und "um den Leichnam herrscht eine Art Versteckspiel" berichtet ZDF-Korrespondent Armin Coerper.
19.02.2024 | 02:31 minNawalnaja: "Ich habe keine Angst"
Mit Blick auch auf eine Aussage Nawalnys, der die Menschen in Russland immer wieder zum Widerstand gegen Putin aufgerufen hatte, sagte sie:
Ich habe keine Angst.
Unklar war aber, ob sie nach Russland zurückkehrt.
Nach Behördengaben war Nawalny am Freitag in dem Straflager mit dem inoffiziellen Namen "Polarwolf" gestorben. Demnach soll der körperlich geschwächte Nawalny nach vielen Tagen in immer wieder angeordneter Einzelhaft bei einem Hofgang in dem Lager bei eisigen Temperaturen zusammengebrochen sein. Wiederbelebungsversuche waren nach Angaben des Strafvollzugs erfolglos.
Quelle: dpa, AFP