: Deutschland spielt "praktisch keine Rolle"

23.12.2023 | 09:53 Uhr
Ex-Außenminister Sigmar Gabriel (SPD) hält Deutschlands Einfluss als möglicher Vermittler im Nahen Osten für begrenzt. Es spiele im Nahost-Krieg "praktisch keine Rolle".
Sigmar Gabriel (SPD) sieht nur begrenzten Einfluss Deutschlands als möglicher Vermittler im Nahen Osten. (Archivbild)Quelle: Reuters
Der frühere Außenminister Sigmar Gabriel (SPD) sieht nur einen begrenzten Einfluss Deutschlands als möglicher Vermittler im Nahen Osten.
Deutschland und Europa spielten im Nahost-Konflikt "praktisch keine Rolle", sagte Gabriel der "Neuen Osnabrücker Zeitung" am Samstag. "Wir sind nur Zuschauer."

Nach tagelangen Verhandlungen hat sich der UN-Sicherheitsrat auf eine Resolution zum Nahen Osten geeinigt. Was zu der Einigung führte, berichtet Claudia Bates.

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Gabriel warnt: Deutschland ist dabei guten Ruf zu verlieren

Dass Deutschland und Frankreich in der UN-Generalversammlung unterschiedlich abstimmten, zeige für viele, "dass man aus Europa nichts zu erwarten hat, weil wir wie so oft uneinig sind", erklärte der SPD-Politiker.
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Wir hatten im arabischen Raum mal einen sehr guten Ruf als fairer Vermittler, obwohl alle wussten, dass und warum wir an der Seite Israels stehen.
Sigmar Gabriel, SPD-Politiker und Vorsitzender des Atlantik-Brücke e.V.
"Mein Eindruck ist, dass wir gerade dabei sind, diesen guten Ruf zu verlieren."
Gabriel kritisierte in diesem Zusammenhang die Nahost-Außenpolitik der Bundesregierung. Deutschland scheine "inzwischen gut darin zu sein, die Türen der Diplomatie zu schließen". Diese sollten jedoch auch dann noch offen sein, "wenn alle anderen Wege schon verschlossen scheinen".

Die humanitäre Situation für die Menschen im Gaza-Streifen wird immer unerträglicher. Es fehlen Wasser, Lebensmittel und Medikamente. Der Weltsicherheitsrat fordert schnelle Hilfe.

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Gabriel: Türen der Diplomatie müssen offen bleiben

Hunderte Hamas-Kämpfer waren am 7. Oktober in israelische Orte eingedrungen und hatten dort Gräueltaten an Zivilisten verübt. Israelischen Angaben zufolge wurden rund 1.140 Menschen getötet und etwa 250 Menschen als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt.
Israel führt seither massive Angriffen in dem Palästinensergebiet aus - mit dem erklärten Ziel, die Hamas zu vernichten und die Geiseln zu befreien. Dabei wurden nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums, die nicht unabhängig überprüft werden können, bislang mindestens 20.000 Menschen getötet.
Quelle: AFP

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