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: So steht es bei den Vorwahlen in den USA

von Robert Meyer
06.03.2024 | 16:30 Uhr
Donald Trump dominiert die Republikaner, Präsident Joe Biden ist bei den Demokraten konkurrenzlos: Die Ergebnisse vom wichtigsten Tag der Vorwahlen - dem Super Tuesday.

Biden gegen Trump - darauf wird es wohl auch bei der diesjährigen US-Wahl hinauslaufen. Beim Super Tuesday konnten beide Kandidaten ihre Siegesserien fortsetzen.

06.03.2024 | 01:27 min
Donald Trump hat beim Super Tuesday in den USA abgeräumt - genauso wie US-Präsident Joe Biden. Die beiden haben bei den US-Vorwahlen fast alle Staaten für sich entschieden - darunter besonders wichtige wie Kalifornien und Texas. Trumps Konkurrentin Nikki Haley konnte nur wenige Delegierte dazugewinnen - und zieht daraus Konsequenzen: Haley steigt aus dem Präsidentschaftsrennen aus.
In der Nacht wählten Demokraten und Republikaner in insgesamt 16 Bundesstaaten ihren Präsidentschaftskandidaten. In dieser Übersicht gibt es die wichtigsten Ergebnisse des Super Tuesday:
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Vorwahlen: Wer liegt bei den Republikanern vorn?

Schon vor dem Super Tuesday hat Ex-Präsident Donald Trump die Vorwahlen der Republikaner dominiert - und seinen Vorsprung nun deutlich ausgebaut. Die sichere Nominierung kann er aber frühestens Mitte März erreichen.
Seine bis zum Super Tuesday letzte verbliebene Konkurrentin Nikki Haley ist abgeschlagen. Ron DeSantis und Vivek Ramaswamy sind bereits vor einigen Wochen aus dem Rennen um die Präsidentschafts-Nominierung ausgestiegen.
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Auch in nationalen Umfragen unter Republikanern war Donald Trump seiner Konkurrentin Nikki Haley enteilt.
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Die Kandidierenden der Republikaner im Kurz-Porträt:

Donald Trump

Donald Trump war von 2017 bis 2021 bereits US-Präsident, verlor aber 2020 die Wahl gegen den jetzigen Amtsinhaber Joe Biden. Es laufen vier große Strafverfahren gegen den 77-jährigen Ex-Präsidenten, die insgesamt 91 Anklagepunkte umfassen - unter anderem wegen des Sturms auf das Kapitol am 6. Januar 2020 und unterschlagenen Geheimdokumenten. Er tritt erneut mit dem Versprechen "America first" ("Amerika zuerst") an.

Nikki Haley

Nikki Haley war Trumps letzte Herausforderin bei den republikanischen Vorwahlen. Die 52-Jährige war zwischen 2011 und 2017 Gouverneurin von South Carolina und danach fast zwei Jahre lang UN-Botschafterin unter Trump. Sie kritisiert, dass Trump zu alt für die Präsidentschaft sei, stellt seine geistige Fitness infrage und vertritt selbst erzkonservative Positionen. Nach dem Super Tuesday erklärte sie, aus dem Rennen auszusteigen.

Wie funktionieren die Vorwahlen in den USA?

Wer demokratischer oder republikanischer Präsidentschaftskandidat werden will, muss zuerst die jeweiligen Vorwahlen in den USA gewinnen. Dabei bestimmen die Wählenden jedoch die Kandidierenden nicht direkt, sondern wählen Delegierte. Diese repräsentieren die Wählenden auf den Parteitagen im Juli und August. Je mehr Menschen in einem Bundesstaat leben, desto mehr Delegierte schickt er auf die Parteitage.
Insgesamt gibt es bei den Republikanern 2.429 Delegierte - für die sichere Nominierung muss Trump deshalb bei den Vorwahlen eine Mehrheit von 1.215 Delegiertenstimmen einsammeln. Bei den Demokraten sind 1.968 für einen Vorwahl-Sieg nötig.

"Das Gesamtergebnis ist erstmal keine Überraschung", so ZDF-Korrespondentin Claudia Bates zum Super Tuesday. "Bei genauer Betrachtung gibt es Grund zur Sorge auf beiden Seiten."

06.03.2024 | 03:05 min

Warum ist der Super Tuesday so wichtig?

Der Super Tuesday ist der wichtigste Tag der Vorwahlen. Mehr als ein Drittel der Delegierten wird am 5. März bestimmt. Gewählt wird in einem Außengebiet und in insgesamt 16 Staaten, darunter auch in den beiden bevölkerungsreichsten - Kalifornien und Texas.
Die Vorwahlen dauern insgesamt rund fünf Monate und enden bei den Republikanern am 4. Juni in New Jersey und bei den Demokraten am 8. Juni auf Guam und den Jungferninseln.
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Wer liegt bei den Demokraten vorn?

Bei den Demokraten ist das Rennen um die Nominierung ebenso eindeutig. Der aktuelle US-Präsident Joe Biden tritt für eine zweite Amtszeit an, weshalb sich ihm nur weitgehend unbekannte Demokraten in den Vorwahlen entgegengestellt haben. Biden hat beim Super Tuesday fast alle Staaten gewonnen. Nur in Amerikanisch-Samoa konnte sich der Unternehmer Jason Palmer durchsetzen und drei Delegierte gewinnen.
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Die Kandidaten der Demokraten im Kurz-Porträt:

Joe Biden

Joe Biden ist seit 2021 US-Präsident und kandidiert nun für eine zweite Amtszeit. Bei den letzten Wahlen konnte er sich klar gegen dem damaligen Amtsinhaber Donald Trump durchsetzen. Dessen Sieg will er nun erneut verhindern: "Wenn Trump nicht antreten würde, bin ich mir nicht sicher, ob ich antreten würde", so Biden im Dezember 2023. Die Verteidigung der Demokratie sei einer der wichtigsten Eckpfeiler seiner Kampagne.

Dean Phillips

Dean Phillips ist seit 2019 Abgeordneter im US-Repräsentantenhaus, einer der beiden Kammern des Parlaments. Der moderate Demokrat aus Minnesota liegt inhaltlich nicht weit entfernt vom US-Präsidenten. Trotzdem trete er gegen Biden an, damit die Führung des Landes an eine neue Generation abgegeben werde. Er kritisiert vor allem, dass der Präsident zu alt für den Job sei und schlechte Umfragewerte habe.
Der Abstand ist auch in den nationalen Umfragen groß. Biden führt mit fast 70 Prozentpunkten vor Phillips.
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Ausblick auf die Präsidentschaftswahlen: Wer liegt vorn?

Wie auch schon 2020 läuft es auf ein Duell zwischen Joe Biden und Donald Trump hinaus. Wer die Präsidentschaftswahl für sich entscheiden wird, lässt sich aktuell noch schwer vorhersagen. In nationalen Umfragen liegen beide gleichauf.
In den USA wird der Präsident aber nicht direkt von der Bevölkerung gewählt. Ein 538-köpfiges Wahlgremium erledigt das stellvertretend für die Wählenden. Diese Stellvertretenden werden von den Bundesstaaten in das sogenannte Electoral College entsandt. Wie viele Stimmen ein Staat dort bekommt, hängt von der Bevölkerungsgröße ab.
Nationale Umfragen sind deshalb nur einer von vielen Hinweisen auf den Ausgang der Wahl. Wenn das Ergebnis in den Bundesstaaten und deren Stimmen im Wahlgremium keine Rolle spielen würden, ergäbe sich laut Umfragen aktuell folgender Ausgang:
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Die Umfragen sind nur ein Stimmungsbild. Selbst wenn ein Kandidat insgesamt mehr Stimmen bekommen würde, heißt das nicht, dass er auch Präsident wird.
Das ist aufgrund des Electoral College eine Besonderheit im US-Wahlsystem. So hat Hillary Clinton bei der Präsidentschaftswahl 2016 landesweit knapp drei Millionen Stimmen mehr bekommen als Donald Trump. Aufgrund des Mehrheitswahlrechts in den einzelnen Staaten konnte sich Trump jedoch die entscheidende Mehrheit im Electoral College sichern - und wurde Präsident.

Präsidentschaftswahl 2024: Wie geht es weiter?

Am 5. November 2024 finden die Präsidentschaftswahlen in den USA statt. Weitere wichtige Termine finden Sie in folgender Übersicht. Wenn Sie auf einen der Punkte tippen, bekommen sie noch zusätzliche Infos.
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Mehr Nachrichten und Reaktionen vom Super Tuesday im Liveblog:
Autor: Robert Meyer
Redaktion: Kathrin Wolff, Moritz Zajonz
Mitarbeit: Katharina Schuster

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