: Israels Armee: Gaza-Kämpfe wieder aufgenommen

01.12.2023 | 07:30 Uhr
Im Gaza-Krieg ist die Feuerpause zwischen Israel und der Hamas am Morgen ausgelaufen. Die israelische Armee teilte mit, dass sie die Kämpfe wieder aufgenommen habe.

Die Waffenruhe im Gazastreifen ist vorbei - und Israel und die Hamas beschuldigen sich gegenseitig dafür. Israel verstärkt nun seine Angriffe im Süden des Gebiets.

01.12.2023 | 01:41 min
Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben die Kämpfe im Gazastreifen gegen die islamistische Hamas wieder aufgenommen. Kampfflugzeuge seien gegenwärtig dabei, Ziele der islamistischen Hamas in dem abgeriegelten Gebiet anzugreifen, teilte die Armee am Freitagmorgen nach Ablauf der insgesamt einwöchigen Feuerpause mit.

Israelische Armee: Hamas verletzte Feuerpause

Die Hamas habe gegen die Feuerpause verstoßen und auf israelisches Gebiet geschossen, erklärte die Armee. Sie hatte kurz vor Ablauf der Frist für die Feuerpause nach eigenen Angaben zunächst einen mutmaßlichen Raketenangriff aus dem Gazastreifen abgewehrt. Anschließend wurden mehrere Angriffe aus dem abgeriegelten Gebiet Richtung Israel gemeldet, die nicht abgefangen worden seien. Die Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas war am Freitag um 7 Uhr (Ortszeit, 6 MEZ) offiziell ausgelaufen. 

Nach dem Ende der Waffenruhe gehen die Kämpfe in Gaza weiter. Wie nun die Chancen der verbleibenden 137 israelischen Geiseln auf Freilassung sind, weiß Michael Bewerunge.

01.12.2023 | 01:19 min
Der arabische Fernsehsender Al-Dschasira berichtete unter Berufung auf Augenzeugen von schweren Kämpfen in der Stadt Gaza und anderen Gebieten im Norden des Gazastreifens. Im Zentrum des Gazastreifens gebe es nahe der Flüchtlingslager Nuseirat und Bureidsch zudem Panzerbeschuss, hieß es. Die BBC meldete zudem unter Berufung auf die Hamas Luftangriffe auch im Süden des Gazastreifens. Eigene Quellen hätten dies bestätigt, berichtete der britische Sender.

Israel veröffentlicht Karte mit Evakuierungszonen in Gaza

Nach Angaben der Gesundheitsbehörde des Gazastreifens sind bei den israelischen Luftangriffen nach Ende der Waffenruhe bislang 32 Palästinenser gestorben. Dies teilt der Sprecher der Behörde auf Telegram mit. Diese Angaben können derzeit nicht unabhängig überprüft werden.
Das israelische Militär veröffentlichte eine interaktive Karte in arabischer Sprache mit Evakuierungszonen im Gazastreifen. Diese unterteile das Gebiet nach erkennbaren Bereichen, um den Bewohnern zu ermöglichen, "sich zu orientieren, die Anweisungen zu verstehen und sich bei Bedarf von bestimmten Orten aus in Sicherheit zu bringen".

In den letzten Tagen bestand die Hoffnung, dass die Feuerpause zwischen Israel und der Hamas verlängert wird. Warum das nicht geklappt hat, weiß Michael Bewerunge.

01.12.2023 | 01:11 min

Katar: Bemühungen um neue Kampfpause

Beide Seiten hatten unter Vermittlung Katars sowie Ägyptens und der USA vor einer Woche eine Feuerpause vereinbart, die seither zwei Mal verlängert worden war - zuletzt um einen Tag. In der Zeit wurden von der Hamas Dutzende israelischer Geiseln freigelassen, im Gegenzug setzte Israel palästinensische Häftlinge auf freien Fuß. Zudem gelangten weitere Hilfsgüter in den abgeriegelten Gazastreifen.
Nach Aussagen des Vermittlers Katars laufen die Verhandlungen zu einer möglichen Fortsetzung der Feuerpause im Gaza-Krieg trotz der wieder aufgenommenen Kämpfe weiter:
Das Außenministerium bestätigt, dass die Verhandlungen zwischen der palästinensischen und der israelischen Seite mit dem Ziel der Rückkehr zur Feuerpause fortgesetzt werden.
Erklärung von Katar
Die "anhaltenden Bombardierungen des Gazastreifens in den ersten Stunden nach Ende der Feuerpause" erschwerten jedoch die Verhandlungen. Katar forderte die internationale Gemeinschaft auf, schnell zu handeln, um die Kämpfe zu beenden.

Baerbock fordert Fortsetzung der Feuerpause

Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat eine internationale Anstrengung zur Fortsetzung der Feuerpause gefordert:
In diesen Minuten müssen wir alles dafür tun, dass die humanitäre Feuerpause fortgeführt wird.
Annalena Baerbock, Bundesaußenministerin
Nötig sei dies "sowohl für die verbleibenden Geiseln, die seit Wochen in finsteren Tunneln auf Freilassung hoffen, als auch für die notleidenden Menschen in Gaza, die dringend mehr humanitäre Hilfe benötigen".
Das Leid sei für die Menschen in Israel wie für die Menschen in Gaza unerträglich, erklärte Baerbock zur aktuellen Lage. "Dieses Leid muss für alle endlich aufhören."

Bei einem Anschlag in Jerusalem sind drei Israelis getötet worden, die Hamas bekannte sich zu dem Attentat. Weitere Verhandlungen zwischen den Kriegsparteien stehen damit unter keinem guten Vorzeichen.

30.11.2023 | 01:38 min

US-Außenminister appelliert an Israels Führung

US-Außenminister Antony Blinken hatte am Donnerstag Israels Führung mit deutlichen Worten aufgefordert, die Zivilisten im Gazastreifen zu schützen. Sollte Israel den Krieg wieder aufnehmen und gegen den südlichen Gazastreifen vorrücken, um die Hamas zu verfolgen, sei es "zwingend erforderlich", dass sich Israel an das humanitäre Völkerrecht und die Regeln der Kriegsführung halte, sagte Blinken.
Die zahlreichen Todesopfer in der Zivilbevölkerung und die Vertreibung in dem Ausmaß, wie man sie im nördlichen Gazastreifen gesehen habe, dürfe sich im Süden nicht wiederholen, mahnte er.
Quelle: dpa, Reuters

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