: Botschafter: Friedensappell ist zynisch

02.04.2023 | 08:19 Uhr
Wie kann ein Frieden möglich werden in der Ukraine? Aus SPD und DGB kamen Forderungen nach Waffenstillstand und Vermittlung. Der ukrainische Botschafter hält das für "zynisch".
Oleksii Makeiev hält den Vorstoß aus SPD und DGB für "zynisch".Quelle: ZDF
Der ukrainische Botschafter Oleksii Makeiev hat den Aufruf ehemaliger hochrangiger SPD-Politiker und Gewerkschafter zu Friedensverhandlungen zwischen Russland und der Ukraine scharf kritisiert.
Dieser Friedensappell ist kein Aprilscherz. Das ist ein purer Zynismus gegenüber den zahlreichen Opfern der russischen Aggression.
Oleksii Makeiev
Er habe nur eins zum Ziel: "Die Verbrechen Russlands und dementsprechend die Verantwortung des russischen Regimes zu verschleiern." Angesichts des brutalen russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine laute der einzig mögliche Friedensappell: "Herr Putin, ziehen Sie sofort Ihre Truppen aus dem kompletten ukrainischen Territorium ab!"

Appell: Waffenstillstand und Vermittlung

Der Appell mit dem Titel "Frieden schaffen!" wurde von dem Historiker Peter Brandt, einem Sohn des ehemaligen Kanzlers Willy Brandt, zusammen mit dem früheren Chef des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB), Reiner Hoffmann, und dem Ex-SPD-Bundestagsabgeordneten Michael Müller initiiert. Darin wird Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) aufgerufen, zusammen mit Frankreich die Länder Brasilien, China, Indien und Indonesien für eine Vermittlung zu gewinnen, um schnell einen Waffenstillstand zu erreichen.
Auch aus anderen Richtungen kamen bereits Friedensappelle und diplomatische Vorstöße:

Krieg gegen die Ukraine: Wolfgang Ischinger fordert ein breites diplomatisches Bündnis. Die Bundesregierung müsse Verhandlungen vorbereiten und russische Forderungen durchdenken.

26.03.2023 | 08:22 min
"Das wäre ein notwendiger Schritt, um das Töten zu beenden und Friedensmöglichkeiten auszuloten. Nur dann kann der Weg zu einer gemeinsamen Sicherheitsordnung in Europa geebnet werden." Zu den Unterzeichnern zählen Ex-EU-Kommissar Günter Verheugen, der ehemalige Bundestagspräsident Wolfgang Thierse und die frühere hessische SPD-Vorsitzende Andrea Ypsilanti.
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Quelle: dpa

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