: Haftbefehl wegen Mordes nach Messerangriff

24.06.2024 | 16:42 Uhr
Nach dem Tod eines 29 Jahre alten Polizisten ist dem Tatverdächtigen der Haftbefehl eröffnet worden. Laut Bundesanwaltschaft bestehe dringender Tatverdacht auf Mord.
Das Entsetzen in Mannheim und ganz Deutschland war nach dem Tod des angegriffenen Polizisten riesig.Quelle: dpa
Nach der tödlichen Messerattacke in Mannheim ist dem Täter der Haftbefehl eröffnet worden. Dem 25-Jährigen wird Mord, versuchter Mord und gefährliche Körperverletzung vorgeworfen, wie die Bundesanwaltschaft am Montag in Karlsruhe auf Anfrage mitteilte. Der Täter war seit der Messerattacke Ende Mai nicht vernehmungsfähig gewesen, nachdem er bei dem Angriff selbst angeschossen worden war.

Eine Woche nach dem tödlichen Messerangriff auf einen Polizisten in Mannheim nahm der Bundespräsident an einem Gedenken teil.

07.06.2024 | 01:43 min
Der 25-jährige Afghane hatte am 31. Mai auf dem Mannheimer Marktplatz fünf Teilnehmer einer Kundgebung der islamkritischen Bewegung Pax Europa (BPE) sowie einen Polizisten mit einem Messer verletzt - darunter auch das BPE-Vorstandsmitglied Michael Stürzenberger. Der 29 Jahre alte Polizist Rouven Laur erlag später seinen Verletzungen. Ein anderer Beamter schoss den Angreifer nieder. Der wurde anschließend operiert und konnte zunächst nicht vernommen werden.

Scholz: Schwerstkriminelle haben hier nichts verloren

Wenige Tage nach dem Angriff übernahm die Bundesanwaltschaft die Ermittlungen. Die oberste deutsche Anklagebehörde geht von einer religiösen Motivation der Tat aus. Der Beschuldigte habe zu massiver Gewalt gegriffen, vermutlich, um Kritik am Islam zu unterbinden, sagte Generalbundesanwalt Jens Rommel in Karlsruhe. Es handele sich um einen "speziellen Fall", einen "individuellen Fall", der sich von anderen islamistisch-geprägten Fällen unterscheide.

Das Mannheimer Attentat hat die Debatte um eine härtere Abschiebepolitik neu entfacht.

19.06.2024 | 04:20 min
Die Tat hat auch eine intensive Debatte über striktere Abschiebungen ausländischer Straftäter ausgelöst. Als Konsequenz aus der tödlichen Messerattacke will Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) die Abschiebung von Schwerstkriminellen nach Afghanistan und Syrien wieder ermöglichen.
Solche Straftäter gehören abgeschoben - auch wenn sie aus Syrien und Afghanistan stammen.
Olaf Scholz, Bundeskanzler
Schwerstkriminelle und terroristische Gefährder hätten in Deutschland nichts verloren. Bei der Innenministerkonferenz vergangene Woche sagte Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD), sie sei dazu bereits mit mehreren Staaten im Gespräch.
Quelle: dpa

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