: Mehr als 1.000 Einsatzkräfte verletzt

02.04.2023 | 09:22 Uhr
Laut Frankreichs Innenministerium wurden bei den aktuellen Protesten mehr als 1.000 Einsatzkräfte verletzt. Zugleich werde vereinzelt aber auch gegen Beamte ermittelt.
Polizisten im Einsatz in Paris während der jüngsten Protestwelle. (Archiv)Quelle: dpa
Bei den gewaltsamen Protesten gegen die Rentenreform in Frankreich sind nach Angaben des Innenministeriums seit Mitte März 1.093 Polizisten und Feuerwehrleute verletzt worden. Außerdem habe es 2.579 Brandstiftungen und 316 Angriffe auf öffentliche Gebäude gegeben, sagte Innenminister Gérald Darmanin der Sonntagszeitung Le Journal du Dimanche (JDD).
Zugleich werde gegen 36 Beamte wegen des Verdachts übermäßigen Gewalteinsatzes ermittelt. Zahlen zu verletzten Demonstranten nannte Darmanin nicht.

Frankreichs Präsident Macron hat seine Rentenreform auch ohne Mehrheit im Parlament per Dekret verabschiedet. Die Wut auf der Straße hat sein politischer Schachzug nur weiter befeuert. Das Land ringt um die eigene Zukunft.

22.03.2023

Proteste gegen Macrons Rentenreform schlugen in Gewalt um

Die über viele Wochen friedlichen Proteste schlugen ab dem 16. März in Gewalt um. An jenem Tag hatte die Regierung die höchst umstrittene Reform von Emmanuel Macron zur schrittweisen Anhebung des Renteneintrittsalters von 62 auf 64 Jahre ohne Abstimmung im Parlament durchgeboxt. Der Verfassungsrat überprüft die Reform noch.
Den zuletzt häufig geäußerten Vorwurf, Polizisten seien aggressiv gegen Protestierende vorgegangen und hätten unverhältnismäßig Gewalt eingesetzt, wies der Innenminister zurück. Das Demonstrationsrecht schließe nicht das Recht auf Gewalttätigkeiten ein. Wenn Ultralinke und andere Krawallmacher die weit überwiegend friedlichen Proteste aufmischten, müssten die Ordnungshüter einschreiten, sagte Darmanin.

Neuer landesweiter Protesttag in Frankreich angekündigt

Die Polizei könne laut Darmanin legitime Stärke zeigen und dabei durchaus auch mal robust vorgehen, wie er es formulierte. Aber dabei reagiere sie auf extrem gewalttätige Angriffe professioneller Randalierer, denen es darum gehe, Sachwerte zu zerstören und Polizisten zu töten.
Einen nächsten landesweiten Protesttag haben die Gewerkschaften für Donnerstag angekündigt. Weiterhin behindern Streiks das öffentliche Leben. Punktuell sind der Flugverkehr und die Versorgung von Tankstellen mit Kraftstoff beeinträchtigt.
Quelle: dpa

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