: Stromausfälle nach heftigem Raketenbeschuss

09.03.2023 | 06:39 Uhr
Zahlreiche Städte der Ukraine waren in der Nacht Ziel russische Raketen. Ziel war vor allem die Stromversorgung. Auch in der Hauptstadt Kiew gab es Explosionen.
Von den nächtlichen Angriffen auf ukrainische Städte waren vor allem Einrichtungen zur Energieversorgung betroffen. Am frühen Donnerstagmorgen heulten im ganzen Land die Sirenen, auch in Kiew.
Bewohner der Hauptstadt berichteten in sozialen Netzwerken von Explosionen. Bürgermeister Vitali Klitschko bestätigte auf Telegram Einschläge im südlichen Bezirk Holosijiw. Er teilte zudem mit, dass rund 15 Prozent der Bürger vorübergehend von der Stromversorgung abgeschnitten seien.

Angriffe auf Charkiw und Odessa

In mehreren Regionen wurden Luftabwehrsysteme aktiviert. Der Gouverneur der Region Charkiw im Nordosten der Ukraine, Oleh Synehubow, meldete mehr als 15 Attacken auf die Stadt Charkiw und die Umgebung. Auch Wohngebäude seien getroffen worden.
Objekte der kritischen Infrastruktur sind erneut ins Fadenkreuz der Besetzer geraten.
Oleh Synehubow, Gouverneur der Region Charkiw
Über das Ausmaß der Schäden oder mögliche Opfer wolle er später weitere Details bekanntgeben. Charkiws Bürgermeister Ihor Terechow berichtete auf Telegram, es gebe in einigen Teilen der Stadt Probleme mit der Elektrizität.

AKW Saporischschja vom Stromnetz abgekoppelt

Auch in der südlichen Region Odessa berichteten die Behörden von russischen Angriffen auf Energieanlagen und von Stromausfällen. Infolge von massiven Raketenangriffen wurde ein Objekt der regionalen Energieinfrastruktur getroffen und ein Wohngebäude beschädigt berichtete Maxym Martschenk, Militärgouverneur von Odessa.
Das von russischen Einheiten besetzte ukrainische Atomkraftwerk Saporischschja ist nach Angaben des Betreibers nach einem russischen Angriff vom Stromnetz abgeschnitten, Dieselgeneratoren überbrücken den Ausfall.

Ukraine: Verteidigung der Frontlinie "oberste Priorität"

Unterdessen plant die Ukraine ihre nächsten Schritte bei der Verteidigung des Donbass und der Stadt Bachmut. Präsident Wolodymyr Selenskyj sagte in seiner abendlichen Videoansprache am Mittwoch, darüber habe er mit Militär und Geheimdienst gesprochen.
Es ist sehr wichtig, dass die Frontlinie keine Linie auf der Landkarte ist. Es sind Menschen, es ist Widerstandsfähigkeit, es ist Kampfbereitschaft, es ist gegenseitige Unterstützung, es ist gegenseitige Hilfe.
Wolodymyr Selenskyj, Präsident Ukraine
Der polnische Präsident Andrezj Duda bekräftigte unterdessen die Bereitschaft seines Landes, der Ukraine Kampfjets vom sowjetischen Typ MiG-29 abzutreten.
Die Ukraine verteidigt sich seit mehr als einem Jahr gegen den russischen Angriffskrieg. Auf Befehl von Präsident Wladimir Putin waren russische Truppen Ende Februar 2022 in das Nachbarland eingefallen.

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Quelle: ZDF
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Wie arbeitet das Aktionsbündnis?

Das Aktionsbündnis Katastrophenhilfe hilft Menschen in der Ukraine und auf der Flucht. Gemeinsam sorgen die Organisationen Caritas international, Deutsches Rotes Kreuz, Diakonie Katastrophenhilfe und UNICEF Deutschland für Unterkünfte und Waschmöglichkeiten, für Nahrungsmittel, Kleidung, Medikamente und andere Dinge des täglichen Bedarfs. Auch psychosoziale Hilfe für Kinder und traumatisierte Erwachsene ist ein wichtiger Bestandteil des Hilfsangebots.
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Quelle: dpa, AP

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