: Selenskyj erwartet mehr russische Angriffe

02.02.2023 | 12:25 Uhr
Präsident Selenskyj warnt vor einer Zunahme von russischen Angriffen in den kommenden Wochen. Moskau wolle zum Jahrestag des Einmarschs in die Ukraine Erfolge vorweisen.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat vor dem Jahrestag des russischen Kriegsbeginns am 24. Februar vor einer Zunahme der Angriffe gewarnt. Im Osten der Ukraine hätten die Russen das Ziel, zu dem Datum Errungenschaften vorzuweisen, sagte Selenskyj in seiner am späten Mittwochabend in Kiew verbreiteten Videobotschaft.
Die Situation wird immer härter.
Wolodymyr Selenskyj, ukrainischer Präsident
Am Abend wurde bekannt, dass bei einem Raketeneinschlag in einem Wohnhaus in Kramatorsk im Gebiet Donezk wieder Menschen starben und verletzt wurden. Die Polizei sprach von mindestens drei Toten und etwa 20 Verletzten.
Seit Monaten ist Kramatorsk hart umkämpft - ZDF-Reporterin Katrin Eigendorf sprach kürzlich mit dem Bürgermeister:
Selenskyj verurteilte den Anschlag. Unter den Trümmern seien Menschen. Auf Twitter schrieb er:
Der einzige Weg, den russischen Terrorismus zu stoppen, ist, ihn zu besiegen. Durch Panzer. Kampfjets. Weitreichende Raketen.
Wolodymyr Selenskyj, ukrainischer Präsident

Selenskyj: Erfolge im Kampf gegen Korruption

Zudem informierte Selenskyj vor einem EU-Ukraine-Gipfel an diesem Freitag über "Erfolge" der Strafverfolgungsbehörden gegen Korruption in seinem Land. So sei etwa eine Polizeiabteilung aufgeflogen, die einen Prostituiertenring gedeckt haben soll. Es gebe erste Festnahmen. Die Beamten sollen Behörden zufolge monatlich eine Million Euro "Schutzgeld" kassiert haben.
Ursula von der Leyen und weitere Vertreter der EU-Kommission sind heute in Kiew:
Selenskyj hatte zuletzt angekündigt, gegen Korruption, Amtsmissbrauch und anderes kriminelles Verhalten im Staatsdienst durchzugreifen. Er sagte, dass führende Kräfte des Zolldienstes entlassen seien.
Die EU-Kommission fordert weitere Anstrengungen im Kampf gegen kriminellen Machtmissbrauch. Vor der Präsidentenwahl im kommenden Jahr dürfte Selenskyj den Schaden für sich begrenzen wollen, weil nach fast vier Jahren an der Macht aus Sicht vieler Wähler immer noch zu wenig auf diesem Feld passiert ist.
Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt (Grüne) forderte im ZDF eine klare EU-Perspektive für Kiew:
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Quelle: dpa

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