: Was tun bei einer Schilddrüsenüberfunktion?
Ständig unter Strom: Claudia Keresztesi hatte monatelang rätselhafte Symptome, die ihr Leben auf den Kopf stellten - bis Ärzte endlich auf die Ursache kamen.
24.05.2024 | 05:44 minSymptome einer Schilddrüsenüberfunktion oft nicht eindeutig
Betroffene fühlen sich oft unruhig und nervös, führen das aber vielleicht lange Zeit auf Stress zurück. Schlafstörungen oder Schweißausbrüche werden zudem oft den Wechseljahren zugeschrieben.
Was Schilddrüsenhormone bewirken
- Die Schilddrüsenhormone beeinflussen viele Stoffwechselvorgänge und Funktionen des Körpers. Dazu zählen Fett- und Zuckerstoffwechsel, Mineralstoff- und Wasserhaushalt, Herz-Kreislauf-System, Psyche, Gewicht, Muskelkraft, Wachstum und Entwicklung, Abwehrkräfte, Verdauung und Fruchtbarkeit.
- Werden zu viele Schilddrüsenhormone gebildet, sprechen Ärzte von einer Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose). Einige Körperfunktionen laufen dann "auf Hochtouren". Nervosität, Zittern, Herzrasen, Durchfall, Gewichtsverlust, vermehrtes Schwitzen, Kraftlosigkeit, Stimmungsschwankungen oder Zyklusstörungen sind nur einige der möglichen Symptome.
- Noch häufiger als eine Schilddrüsenüberfunktion ist der umgekehrte Fall: die Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose). Die Schilddrüse bildet dann zu wenig Hormone.
Hunger und Körpergewicht werden durch diese drei wichtigen Hormone beeinflusst: Leptin, Insulin und Ghrelin. Gemeinsam regulieren sie maßgeblich unseren Stoffwechsel.
06.07.2020 | 01:09 minSchritt für Schritt zur Diagnose
Ausreichende Jodzufuhr ist wichtig
Durch Jodmangel über viele Jahre bis Jahrzehnte können sich vermehrt Knoten in der Schilddrüse bilden. Mit der Zeit können diese wachsen, autonom werden und ungebremst Hormone bilden.
Schilddrüsen-Check für Selbstzahler
Wer keine Symptome hat, aber die Schilddrüsenfunktion trotzdem überprüfen lassen möchte, muss dafür in der Regel selbst zahlen. Einige Ärzte bieten als individuelle Gesundheitsleistung (IGeL) einen Schilddrüsen-Check an. Dazu gehört meist die Kontrolle des TSH-Wertes im Blut für etwa 20 bis 30 Euro und ein Ultraschall der Schilddrüse für rund 30 Euro.
Das Portal IGeL-Monitor bewertete den Nutzen bereits 2017 mit tendenziell negativ und wies auf das Risiko falsch positiver Befunde sowie einer Überdiagnostik hin. Große vergleichende Studien fehlen nach Einschätzung der Wissenschaftler auch im Jahr 2024.