: Wie man Kerzen ohne Schadstoffe genießen kann

von Luca Kissel
10.12.2023 | 06:38 Uhr
Kerzen sind während der Adventszeit für viele nicht wegzudenken. Doch je nach Art des Wachses können sie Stoffe enthalten, die man besser nicht einatmen sollte.
Nur ein paar Kerzen anzünden und schon ist die Stimmung perfekt. Doch bei den Inhaltsstoffen ist Vorsicht geboten (Symbolbild).Quelle: Colourbox.de
Wenn die Tage kürzer und die Nächte länger werden, sorgen Kerzen für Licht und eine gemütliche Atmosphäre. Doch die Wahl des Kerzenwachses ist mehr als eine Frage der Ästhetik - es geht auch um die Substanzen, die wir beim Abbrennen einatmen. Beim Kauf von Kerzen sollte sowohl auf die Qualität des Wachses als auch auf die Inhaltsstoffe geachtet werden.

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Wachs ist nicht gleich Wachs

Kerzenwachs gibt es in verschiedenen Varianten. Paraffinkerzen werden aus einem Nebenprodukt der Erdölraffination hergestellt, einem nicht nachwachsenden Rohstoff. Die meisten Kerzen im Handel bestehen aus Paraffin, das aufgrund seines niedrigen Schmelzpunkts rasch abbrennt.
Stearinkerzen hingegen, die aus pflanzlichen oder tierischen Fetten gefertigt sind, können eine umweltfreundlichere Option darstellen. Sie verbrennen langsamer und produzieren weniger Ruß. Doch auch pflanzliche Wachse wie Palmfett stammen oft nicht aus nachhaltigem Anbau.
Bienenwachskerzen, die aus den Waben der Honigbienen gewonnen werden, kosten im Handel am meisten. Nur Kerzen aus reinem Bienenwachs dürfen als solche verkauft werden.

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Grenzwerte für Schadstoffe wie Nickel und Blei

Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) weist auf Anfrage des ZDF auf die Risiken von Blei und Nickel in Kerzen hin. Weil Nickel während der Raffination von Erdöl als Katalysator eingesetzt wird, könne der Stoff in geringen Mengen in Paraffinkerzen verbleiben.
In der EU wird Blei mittlerweile bei der Herstellung von Kerzen vermieden. Sie hat Vorschriften erlassen, um die Höchstmengen an Schadstoffen wie Blei und Nickel zu beschränken. Untersuchungen der Stiftung Warentest bestätigen, dass die meisten Kerzen die festgelegten Grenzwerte einhalten.

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Beim Anzünden von Kerzen entsteht Feinstaub

Das Anzünden einer Kerze startet einen Verbrennungsprozess, der Sauerstoff verbraucht und dadurch die Luftqualität in Innenräumen beeinträchtigen kann. Dabei entstehen Schadstoffe wie Feinstaub und Stickoxide ähnlich denen, die in der Diskussion um Dieselmotoren bekannt sind.
Werden mehrere Kerzen gleichzeitig angezündet, besteht die Möglichkeit, dass die zulässigen Grenzwerte dieser Schadstoffe überschritten werden. Darüber hinaus können, so das BfR, Kerzen "allergene Duftstoffe enthalten, die beim Abbrennen in die Raumluft freigesetzt werden und bei sensibilisierten Personen allergische Reaktionen auslösen können".

Was muss ich bei Kerzen beachten?

Wer auf Nummer sicher gehen möchte, sollte Zugluft vermeiden und diese einfachen Tipps des Instituts befolgen:
Da Kerzen beim Abbrennen Rußpartikel in die Raumluft abgeben, sollte bei der Verwendung von Kerzen in Innenräumen auf einen ruhigen Abbrand geachtet und Rußbildung vermieden werden.
Bundesinstitut für Risikobewertung
"Dafür sollte zum einen der Kerzendocht nicht zu lang und der Wachsrand nicht zu hoch sein", erläutert das Bundesinstitut für Risikobewertung. Zum Löschen der Kerze empfiehlt es sich, den Docht mit einem Hilfsmittel wie etwa einem Streichholz kurz in das flüssige Wachs zu tauchen, um Rauch zu vermeiden, und danach den Raum gründlich zu lüften.

Die Fabrik „Trudon“ in der französischen Normandie stellt handgegossene Kerzen her, nun auch aus Pflanzenwachs. Auch das Schloss von Versailles soll beliefert worden sein.

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Bei der Wahl der Kerze rät das BfR, Gütesiegel wie das RAL-Gütezeichen zu beachten, das hohe Qualitätsstandards und niedrige Schadstoffemissionen garantiert. Auch das RSPO-Siegel für die Einhaltung von Naturschutz und Menschenrechten bei der Palmölproduktion kann eine wichtige Orientierung bieten.

RAL-Gütezeichen

Das RAL-Gütezeichen steht für hohe Qualitätsstandards und Sicherheit bei Produkten und Dienstleistungen. Kerzen mit diesem Siegel entsprechen strengen Kriterien in Bezug auf niedrige Schadstoffemissionen. Die Vergabe des RAL-Gütezeichens hilft Verbrauchern, Produkte zu wählen, die gesundheitlich und umweltbezogen verantwortungsvoll hergestellt wurden.

RSPO-Siegel

Das RSPO-Siegel, vergeben vom "Roundtable on Sustainable Palm Oil", steht für nachhaltige Palmölproduktion und -nutzung. Dieses internationale Siegel kennzeichnet Produkte, die Palmöl enthalten, welches gemäß ökologischen und sozialen Standards produziert wurde. Ziel ist es, den Anbau von Ölpalmen umweltfreundlicher zu gestalten und die Rechte der beteiligten Arbeiter und Gemeinden zu wahren.

Kerzenreste können gespendet werden

Wachsreste können zu neuen Kerzen umgeschmolzen oder an Vereine, Kindergärten und Schulen gespendet werden. Wachs wird in der Regel im Restmüll entsorgt, während Teelichthüllen aus Aluminium in die Wertstofftonne gehören.
In der kalten Jahreszeit sorgt ein bewusster Umgang mit Kerzen für sorgenfreie Gemütlichkeit. Die richtige Kerzenwahl und -nutzung erhöht nicht nur die Sicherheit, sondern schont auch die Umwelt.

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