: Wahl: Para-Sportler und Sportlerin des Jahres

von Susanne Rohlfing
01.11.2023 | 04:35 Uhr
Champions sind sie schon. Nun wollen die Cracks plus Topteams aus dem Behindertensport Para-Sportlerinnen und -sportler des Jahres werden. Die Online-Wahl läuft bis 5. November.
Para-Leichtathletik-WM 2023 in ParisQuelle: IMAGO/Mika Volkmann
Ein WM-Sieg musste es mindestens sein, um in diesem Jahr vom neunköpfigen Expertengremium des Deutschen Behindertensportverbandes (DBS) für die Wahl zur Para-Sportlerin und -Sportler des Jahres nominiert zu werden.

Jede Stimme zählt: Abstimmen bis zum 5. November

So ist eine spannende Runde aus zehn Kandidatinnen und Kandidaten zusammengekommen, aus der Fans nun vom 1. bis zum 5. November ihre Favoriten auswählen dürfen. Zudem werden Para-Sportlerinnen und -Sportler in den Kategorien Team und Nachwuchs gesucht.
Die Gewinner*innen werden am 25. November bei einem Festakt in der Düsseldorfer Rheinterrasse vor 400 geladenen Gästen ausgezeichnet.
Zahlreiche deutsche Spitzenathletinnen und -athleten hätten es wieder verdient, bei dieser Wahl nominiert zu werden. Sie sind unsere Leuchttürme und Botschafter.
DBS-Präsident Friedhelm Julius Beucher
"Wir haben uns die Entscheidung der Vorauswahl nicht leicht gemacht", sagte DBS-Präsident Friedhelm Julius Beucher.

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Drei Mehrfach-Weltmeisterinnen

Unter den Kandidatinnen tauchen gleich drei Mehrfach-Weltmeisterinnen auf: Die erst 16-jährige Linn Kazmaier, im vergangenen Jahr Nachwuchssportlerin des Jahres, gewann gemeinsam mit Guide Florian Baumann viermal WM-Gold im Langlauf und im Biathlon.
Schwimmerin Tanja Scholz holte in diesem Jahr ebenfalls vier WM-Siege. Besonderes Highlight: Die WM-Titel über 100 Meter Freistil und 150 Meter Lagen gewann sie innerhalb von nur 25 Minuten. Vier WM-Siege gab es auch für Monoski-Fahrerin Anna-Lena Forster.

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23.08.2023 | 02:05 min
Außerdem nominiert ist Leichtathletin Irmgard Bensusan, die mit ihrem WM-Sieg über 200 Meter ihren vierten Triumph bei Para-Leichtathletik-Weltmeisterschaften feierte. Annika Zeyen-Giles zählt ebenfalls dazu, die nach ihrem Wechsel vom Rollstuhlbasketball zum Handbiken weiter Erfolge sammelt. Bei der WM verteidigte sie ihren Titel im Straßenrennen und bei der EM holte sie Gold im Zeitfahren.

Altgediente und aufstrebende Kandidaten

Para-Triathlet Martin Schulz (33) dominiert seine Sportart seit einem Jahrzehnt und schaffte in dieser Saison zum vierten Mal das Double aus WM- und EM-Titel. Zuletzt war ihm das 2016 gelungen.

Die Nominierten 2023 in der Kategorie Para-Sportlerin:

  • Irmgard Bensusan (Leichtathletik)
  • Anna-Lena Forster (Ski Alpin)
  • Linn Kazmaier & Guide Florian Baumann (Ski Nordisch)
  • Tanja Scholz (Schwimmen)
  • Annika Zeyen-Giles (Radsport)

dbs-npc.de: Hier gehts zum Livestream mit der Siegerehrung am 25. November (ab 18 Uhr)

Para-Sportler:

  • Taliso Engel (Schwimmen)
  • Marco Maier (Ski Nordisch)
  • Léon Schäfer (Leichtathletik)
  • Matthias Schindler (Radsport)
  • Martin Schulz (Triathlon)

Para-Team:

  • Rudern Mixed-Vierer mit Steuerfrau (Jan Helmich, Susanne Lackner, Marc Lembeck, Kathrin Marchand, Inga Thöne)
  • Radsport WM-Team Relay (Johannes Herter, Vico Merklein, Annika Zeyen-Giles)
  • Ski Nordisch Langlauf-Staffel (Marco Maier, Sebastian Marburger, Nico Messinger & Guide Robin Wunderle, Linn Kazmaier & Guide Florian Baumann)

Para-Nachwuchssportlerinnen und -sportler:

  • Gina Böttcher (Schwimmen)
  • Yannis Fischer (Leichtathletik)
  • Maximilian Jäger (Radsport)
  • Anna-Maria Rieder (Ski alpin)
  • Lennart Sass (Judo)

Wahl mit Tradition

Seit 2004 kürt der Deutsche Behindertensportverband seine herausragenden Athletinnen und Athleten des Jahres. Von Beginn an wurden die Fans in einer öffentlichen Wahlrunde mit einbezogen.

Düsseldorfs Oberbürgermeister Stephan Keller sagt über die Nominierten: "Sie alle sind uns ein beeindruckendes Vorbild dafür, was man mit unterschiedlichen Einschränkungen und ebenso mit Talent, Ausdauer und Freude am Sport erreichen kann." Und zur öffentlichen Wahl: "Jede Stimme zollt diesen tollen Leistungen Respekt."

Wahl-Rückblick

Quelle: dpa
Einige Spitzen-Athlet*Innen kamen schon mehrfach in den Genuss der Auszeichnung: Schwimmerin Kirsten Bruhn gewann bei der ersten Auflage 2004 und zudem 2005 und 2008. Spitzenreiterin ist aber Monoski-Fahrerin Anna Schaffelhuber (Foto) mit fünf Auszeichnungen und zusätzlich im Corona-Jahr 2020 der Wahl zur Sportlerin des Jahrzehnts.

Bei den Männern führt Ski-Rennfahrer Gerd Schönfelder mit drei Auszeichnungen, jeweils zwei erhielten Radsportler Michael Teuber und Kugelstoßer Niko Kappel. Prothesen-Weitspringer Markus Rehm wurde 2014 regulär und zudem 2020 als Para-Sportler des Jahrzehnts ausgezeichnet.

Die anderen drei nominierten Männer sind alle noch keine 30 Jahre alt. Der jüngste ist mit 21 Schwimmer Taliso Engel, der bei der WM seinen Titel über 100 Meter Brust verteidigte und damit über diese Distanz amtierender Paralympics-Sieger, Welt- und Europameister bleibt.
Marco Maier (23) schaffte endgültig den Sprung in die Weltspitze und gewann drei Goldmedaillen im Para-Biathlon und Para-Langlauf. Der 26 Jahre alte Leichtathlet Leon Schäfer holte sich Weltrekord und WM-Gold im Weitsprung.

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