Update

: Für Gleichberechtigung vor 2154

von Jan Schneider
01.03.2023 | 15:59 Uhr
Zwei Ministerinnen wollen umsetzen, was im Grundgesetz und der Erklärung der Menschenrechte steht. Der Weg dorthin: Feminismus.

Guten Abend,

"In Deutschland ist die rechtliche Gleichstellung von Frauen und Männern erreicht. An der tatsächlichen, alltäglichen Gleichstellung arbeiten wir noch." So steht es auf der Internetseite der deutschen Bundesregierung unter dem Menüpunkt "Nachhaltigkeitspolitik". Weltweit gebe es in diesem Punkt Fortschritte, aber auch noch viel zu tun.
Um daran etwas zu ändern, haben Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) und Entwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) am Mittag "Leitlinien für eine feministische Außen- und Entwicklungspolitik" vorgestellt. Die ziele darauf ab, weltweit die Vormachtstellung von Männern zu überwinden und zu echter Gleichberechtigung zu kommen. Wobei Feminismus mittlerweile ja für viel mehr steht als nur die Gleichberechtigung von Mann und Frau, sondern sich gegen jede Form von Ungleichbehandlung richtet, die Menschen erfahren.
Das Konzept gibt es schon einige Jahre: Als Urheberin gilt die frühere schwedische Außenministerin Margot Wallström, die die Bezeichnung bereits 2014 prägte. Schweden hat kurz danach die "feministische Sichtweisen zum Maßstab" seiner Außenpolitik gemacht.
Wir rufen nicht eine Revolution aus, sondern wir tun eine Selbstverständlichkeit.
Annalena Baerbock, Bundesaußenministerin

01.03.2023 | 01:42 min
Dafür, dass es sich bei der Gleichberechtigung oder besser Gleichstellung der Geschlechter um eine Selbstverständlichkeit handelt, dauert der Prozess aber schon ganz schön lange. Seit 1911 gibt es den "Internationalen Tag der Frauen", an dem weltweit auf Frauenrechte und Gleichstellung der Geschlechter aufmerksam gemacht wird. Wenn die Entwicklung so langsam weitergehe wie bisher, dauere es noch 132 Jahre, bis der Graben zwischen den Geschlechtern weltweit überwunden ist, hat das Weltwirtschaftsforum im letzten Sommer berechnet.
Vielleicht also doch lieber "viva la Revolution". Das ist besser, als bis zum Jahr 2154 zu warten.

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