Update

: Wo sind die Frauen?

von Anna Grösch
20.09.2023 | 17:34 Uhr
Bei der UN-Vollversammlung in New York gibt es auffällig wenig weibliche Stimmen. Sollte die Weltpolitik nicht viel weiter sein?

Guten Abend,

Männer sind auf dieser Welt einfach unersetzlich. Das wusste Herbert Grönemeyer schon 1984. Seitdem hat sich allerdings einiges geändert. Denn rund vierzig Jahre später hat doch vielerorts die Meinung Einzug gehalten, dass es möglicherweise nicht immer das Beste ist, wenn nur die eine Hälfte der Menschheit das Sagen hat. Denn immer noch sind weibliche Stimmen in vielen Bereichen unterrepräsentiert - unter anderem in der internationalen Politik.
Bei der Generaldebatte der Vereinten Nationen in der Nacht fiel sogar den Rednern auf: Die Reihe der Sprecher war dominiert von Männern. Nach 15 von ihnen sprach in New York die erste Frau, Katalin Novak, die ungarische Präsidentin.
Insgesamt waren unter den 35 angekündigten Rednern am Dienstag drei Frauen, unter den 40 für Mittwoch vier Frauen.
Ein Blick durch diesen Raum zeigt, dass sich nicht genug verändert hat.
António Guterres, UN-Generalsekretär
Dabei sei Geschlechtergerechtigkeit eine Lösung für viele Probleme in der Welt, sagt Guterres weiter. Und auch der südafrikanische Präsident Cyril Ramaphosa fragte bei seiner Rede: "Wo sind die Frauen dieser Welt?"
Tja, wo sind sie? Sollte sich bei der Gleichberechtigung nicht langsam etwas getan haben? Offensichtlich nicht genug. Das hat erst im Juni ein UN-Bericht gezeigt. Demnach haben noch immer viele Menschen weltweit große Vorurteile gegenüber dem weiblichen Geschlecht. "Die Hälfte der Menschen weltweit ist immer noch der Meinung, dass Männer bessere politische Führungskräfte sind als Frauen", heißt es darin.
Laut dem Bericht liegt der Anteil von Frauen als Staatsoberhäupter oder Regierungschefs seit 1995 im Durchschnitt bei etwa 10 Prozent. Auf dem Arbeitsmarkt sind demnach weniger als ein Drittel der Führungspositionen mit Frauen besetzt - obwohl sie in 59 Ländern besser ausgebildet seien als Männer.
Um Deutschlands liebstem Ruhr-Barden Grönemeyer nicht zu nahe zu treten: Es geht ja gar nicht darum, Männer zu ersetzen. Es geht um Gerechtigkeit und um eine Zukunft, an deren Entstehung alle Menschen teilhaben können. Denn wer die Gesetze macht, kann Veränderungen bewirken: von Elternurlaubsregelungen über Schutz vor Diskriminierung bis hin zu Teilhabe am öffentlichen Leben. Themen eben, die alle angehen.

Was heute im Ukraine-Krieg passiert ist

Wie groß ist die Gefahr durch das AKW Saporischschja? Russische Truppen halten nach wie vor das Atomkraftwerk Saporischschja besetzt. Die Reaktoren sind heruntergefahren, sie müssen allerdings weiterhin betreut und überwacht werden. Allein im September gab es mehr Zwischenfälle als in den vergangenen 40 Jahren.
Weitere News-Updates zur Lage und zu Reaktionen erhalten Sie jederzeit auch in unserem Liveblog zu Russlands Angriff auf die Ukraine.

Was darüber hinaus wichtig ist

Die Lage in Bergkarabach: Berichten zufolge ist in der umkämpften Region eine Feuerpause vereinbar worden. Die armenischen Separatisten hätten einer Initiative Russland zugestimmt. Sie gilt seit 11 Uhr MESZ. Außerdem wolle man mit Baku über eine mögliche Integration Bergkarabachs in Aserbaidschan verhandeln.

20.09.2023 | 02:32 min
EU schlägt vor, Glyphosat weiterhin zuzulassen: Die EU-Kommission will das Unkrautvernichtungsmittel für weitere zehn Jahre zulassen. Bisher läuft die Zulassung nur bis Mitte Dezember. Deutschland will Glyphosat ab 2024 nicht mehr zulassen, da Umweltschutzorganisationen darin eine Gefahr für Menschen und Umwelt sehen. Die 27 EU-Mitgliedsländer sollen nun über den Vorschlag abstimmen.
Scholz bei der UN: Olaf Scholz (SPD) hat in der Nacht vor den Vereinten Nationen gesprochen - die Ukraine erwähnte er allerdings erst ganz zum Schluss. Scholz nutzte die Rede, um auch andere Themen zu setzen. Unter anderem analysierte der Kanzler die Weltlage - es wirkt, als ob er sich nicht von anderen die Agenda vorgeben lassen wollte.

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Gesagt

Kinder verdienen besondere Aufmerksamkeit, Schutz und Förderung auf dem Weg ins Erwachsenenleben, das hat Familienministerin Lisa Paus (Grüne) der dpa gesagt. Deshalb gehörten auch Kinderrechte ins Grundgesetz:
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