Update

: Floridas verbotene Bücher

von Antje Pieper
26.04.2023 | 06:00 Uhr
In den USA startet der Wahlkampf – der mancherorts auch ein Kulturkampf ist. Und: Bundesregierung äußert Prognose zur Wirtschaftsentwicklung

Guten Morgen,

die Frage sei, "ob wir in den kommenden Jahren mehr oder weniger Frieden haben, mehr Rechte oder weniger", sagt Joe Biden in der Videobotschaft, mit der er seine Kandidatur um eine zweite Amtszeit als US-Präsident verkündete. Seine politischen Konkurrenten sind auch im Video zu sehen, und zwar genau dann, als Biden davor warnt, dass Freiheitsrechte in Gefahr seien: Donald Trump und Floridas erzkonservativer Gouverneur Ron DeSantis. Letzterer hat zwar seine Kandidatur noch nicht bekannt gegeben, die ehrgeizigen Ambitionen des 44 Jahre alten Republikaners sind aber offensichtlich.
In Florida selbst setzt er klare Zeichen für die republikanische Basis, hat dort vergangenes Jahr das sogenannte "Don't Say Gay"-Gesetz durchgeboxt. Lehrern ist es verboten, Schülerinnen und Schüler bis einschließlich der Oberstufe über "sexuelle Orientierung und Gender-Identität" zu unterrichten. Verboten ist auch eine kritische Auseinandersetzung mit systemischem Rassismus.
Was darf man noch? Was nicht? Da hohe Geldstrafen drohen, womöglich sogar Gefängnis, räumen Schulen komplette Bücherregale leer, um ja nichts falsch zu machen. Eine Schulleiterin wurde geschasst, nur weil sie Michelangelos weltberühmte "David"-Statue gezeigt hatte. Der Vorwurf: Pornographie. Im auslandsjournal berichtet heute Claudia Bates über diesen Kulturkampf in Florida, aber auch über die Empörung darüber.

26.04.2023 | 06:15 min
Bei einer öffentlichen Veranstaltung der Schulbehörden kommt es zu einem denkwürdigen Auftritt der hundertjährigen Witwe Grace Linn. Ihr Ehemann ist im Zweiten Weltkrieg gefallen. Ihre mahnenden Worte:
Bücher verbieten und Bücher verbrennen ist dasselbe. Beides geschieht aus dem gleichen Grund. Angst vor Wissen. Angst ist nicht Freiheit, Angst ist Kontrolle.
Grace Linn
Kommen Sie gut durch den Tag
Antje Pieper, auslandsjournal-Moderatorin und stellvertretende ZDF-Politikchefin

Was im Ukraine-Krieg passiert ist

Ukraine will sechs zerstörte Orte völlig neu aufbauen: Die ukrainische Regierung hat in einem Pilotprojekt den Neubau von sechs im Krieg zerstörten Ortschaften nach neuesten technologischen und ökologischen Standards angekündigt. Sie würden "besser als zuvor" wieder aufgebaut.
Schüsse auf Kupjansk - Selenskyj fordert schärfere Sanktionen: Der ukrainische Präsident hat nach dem russischen Beschuss ziviler Objekte im Nordosten des Landes eine weitere Verschärfung der Sanktionen gegen Moskau gefordert. Ein entsprechendes Dokument sei durch eine internationale Expertengruppe erarbeitet worden, sagte er.
Weitere News-Updates zur Lage und zu Reaktionen erhalten Sie jederzeit auch in unserem Liveblog zu Russlands Angriff auf die Ukraine.

Was heute noch wichtig ist

Vorschläge zur Reform der EU-Schuldenregelung: Die EU-Kommission wird heute voraussichtlich ihre Vorschläge zur Reform der europäischen Schuldenregeln vorlegen. Schulden in der EU sind in den vergangenen Jahren durch die Corona-Pandemie und den Ukraine-Krieg sprunghaft gestiegen. Die bisherigen Vorgaben sollen deswegen überarbeitet werden.
Dritte Tarifrunde von EVG und Deutscher Bahn: Die Deutsche Bahn und die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) konnten sich seit Beginn der Verhandlungen kaum annähern, es folgten mehrere Warnstreiks. Heute ist der letzte von zwei geplanten Verhandlungstagen. Die EVG fordert mindestens 650 mehr Euro im Monat für die Beschäftigten oder zwölf Prozent mehr Geld für die oberen Lohngruppen.
Prognose der Bundesregierung zur Wirtschaftsentwicklung: Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) stellt in Berlin die Frühjahrsprojektion vor. Es geht um die Entwicklung der Wirtschaftsleistung in diesem und im kommenden Jahr.

Zahl des Tages

320 Dezibel laut soll die Tambora-Explosion bei einem Vulkanausbruch 1815 in Indonesien gewesen sein - und damit das lauteste Geräusch der Welt. Von Glück kann sprechen, wer das nicht mitanhören musste. Insbesondere heute, am "Tag für die Ruhe". Dieser wird jährlich im April vom Arbeitsring für Lärm der Deutschen Gesellschaft für Akustik ausgerichtet.

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18.05.2024 | 01:48 min
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So wird das Wetter heute

Am Mittwoch fällt im Norden und an den Alpen noch etwas Regen. Sonst ist es oft freundlich bei einer Mischung aus vielen Wolken und ein paar sonnigen Abschnitten. Die Temperaturen steigen auf 8 bis 15 Grad.
Quelle: ZDF
Zusammengestellt von Anna Grösch
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