: Mögliche Gaza-Besetzung wäre "großer Fehler"

16.10.2023 | 07:50 Uhr
US-Präsident Biden hat sich im Nahost-Konflikt weiter für eine Zweistaatenlösung ausgesprochen. Es wäre ein Fehler, wenn Israel den Gazastreifen besetzen würde, sagte er bei CBS.
US-Präsident Joe Biden (Archivbild)Quelle: AFP
US-Präsident Joe Biden hat eventuelle Pläne Israels zu einer möglichen Besetzung des Gazastreifens als "großen Fehler" bezeichnet.
In einem am Sonntag veröffentlichten Interview mit der CBS-Nachrichtensendung "60 Minutes" antwortete Biden auf die Frage, ob er eine Besetzung des Gazastreifens durch den Verbündeten unterstützen würde, mit den Worten:
Ich denke, das wäre ein großer Fehler.
US-Präsident Joe Biden

Biden: "Muss Weg zu einem palästinensischen Staat geben"

Biden sagte zudem, die im Gazastreifen herrschende radikalislamische Palästinenserorganisation Hamas repräsentiere "nicht das gesamte palästinensische Volk". Eine Invasion des Küstenstreifens und die "Ausschaltung der Extremisten" seien aber eine "notwendige Voraussetzung", fügte er hinzu.
Auf die Frage, ob die Hamas vollständig beseitigt werden müsse, antwortete Biden: "Ja, das glaube ich." Es müsse aber eine "palästinensische Behörde" geben, sagte Biden in dem CBS-Interview. "Es muss einen Weg zu einem palästinensischen Staat geben."

Die Vorbereitungen der israelischen Armee auf eine Bodenoffensive laufen, die Bevölkerung ist auf der Flucht.

16.10.2023 | 02:26 min

Hamas: Zahlreiche Kinder verschleppt

Die Hamas hatte am 7. Oktober einen Großangriff auf Israel gestartet. Sie feuerte tausende Raketen ab und drang mit hunderten Kämpfern auf israelisches Staatsgebiet ein. Bei brutalen Angriffen in mehreren Orten in Südisrael töteten Hamas-Mitglieder mehr als 1.400 Menschen, die meisten von ihnen Zivilisten. Sie verschleppten zudem etwa 150 Menschen in den Gazastreifen, darunter zahlreiche Kinder. 
Als Reaktion nahm die israelische Armee den Gazastreifen unter Dauerbeschuss und riegelte das Palästinensergebiet vollständig ab. Die Lieferung von Treibstoff, Lebensmitteln und Trinkwasser wurde gestoppt. Nach israelischen Angaben wurde am Sonntag die Wasserversorgung im Süden des Gazastreifens wiederhergestellt.
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Hilfsorganisationen warnen vor humanitärer Katastrophe

Nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörden wurden bei den Angriffen mehr als 2.600 Menschen getötet, die meisten von ihnen Zivilisten.
Hilfsorganisationen warnten vor einer humanitären Katastrophe. Sie befürchteten eine Eskalation der Kampfhandlungen und verwiesen darauf, dass die Hamas-Mitglieder sich auch in einem von der Zivilbevölkerung bewohnten Gebiet aufhielten. 

Israels Ex-Premierminister Ehud Barak sagt, das Land sei entschlossen, die Hamas militärisch und politisch auszuschalten. „Wenn wir nicht gewinnen, gibt es keinen Frieden“.

15.10.2023 | 04:42 min

UN: Eine Million Gaza-Bewohner auf der Flucht

Israel rief die Bewohner im Norden des Gazastreifens zudem zur Flucht in den südlichen Teil des Küstenstreifens auf. Nach UN-Angaben sind bislang rund eine Million Menschen in dem Küstenstreifen auf der Flucht. Die israelische Armee bereitet sich eigenen Angaben zufolge auf eine Bodenoffensive in dem Palästinensergebiet vor.  
Quelle: Reuters

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