: Israel: Haben Chan Junis eingekesselt

06.12.2023 | 22:00 Uhr
Die israelische Offensive im Süden des Gazastreifens konzentriert sich auf die Stadt Chan Junis - hier toben erbitterte Kämpfe. Und hier soll sich Hamas-Chef al-Sinwar aufhalten.

Im Gazastreifen haben israelische Truppen ihren Beschuss fortgesetzt. Die Stadt Chan Junis sei eingekesselt und das Haus des Gaza-Chefs der Hamas umstellt.

07.12.2023 | 00:16 min
Das israelische Militär liefert sich nach eigenen Angaben die schwersten Kämpfe mit der radikal-islamischen Palästinenser-Gruppe Hamas seit Beginn seiner Bodenoffensive im Gazastreifen. Die Truppen seien in erbitterte Gefechte in Chan Junis verwickelt, teilte das Militär mit.
Soldaten hätten die größte Stadt im Süden des Gazastreifens eingekesselt und innerhalb weniger Stunden die Verteidigungsanlagen der islamistischen Hamas in Chan Junis durchbrochen. Die Armee hat dort demnach Angriffe gegen zentrale Stellungen der Hamas gestartet und dringt nun tiefer in die Stadt vor.

Während im Gazastreifen weitergekämpft wird, kommt es im Westjordanland vermehrt zu Angriffen auf Palästinenser durch jüdische Siedler. Seit Oktober gibt es mehrere Tote.

06.12.2023 | 01:35 min

Netanjahu: Israelische Armee hat Haus des Hamas-Chefs umstellt

Nach Darstellung des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu hat Israels Armee das Haus des Chefs der islamistischen Hamas im Gazastreifen umstellt. Jahia al-Sinwar könne fliehen, sagte Netanjahu am Mittwochabend nach Angaben seines Büros ...
... aber es ist nur eine Frage der Zeit, bis wir ihn finden.
Benjamin Netanjahu, Israels Ministerpräsident
Sinwars Haus befindet sich Berichten zufolge in Chan Junis. Experten vermuten, dass sich die Führung sowie auch Tausende Mitglieder der Hamas in dem weit verzweigten Tunnelnetz unterhalb des Gazastreifens verschanzt haben könnten.
Nach einer Verurteilung wegen Mordes 1988 verbrachte Sinwar mehr als zwei Jahrzehnte in israelischer Haft. 2011 kam er als einer von mehr als 1.000 palästinensischen Häftlingen im Gegenzug für einen im Gazastreifen entführten israelischen Soldaten frei. 2017 wurde er Hamas-Chef.

Die israelische Armee hat ihre Bodenoffensive zur gezielteren Bekämpfung der Hamas auf den ganzen Gazastreifen ausgeweitet. Die humanitäre Lage verschlechtert sich weiter.

04.12.2023 | 01:03 min

UNRWA: 1,9 Millionen Binnenflüchtlinge

Die humanitäre Situation im Süden des Gazastreifens wird Augenzeugen zufolge derweil immer dramatischer. Den Angaben zufolge sind Tausende Familien von Chan Junis nach Al-Mawasi geflohen.
Die Situation dort ist demnach allerdings auch prekär, da Nahrungsmittel, Wasser und Unterkünfte fehlten. Nach Angaben des Palästinenserhilfswerkes der Vereinten Nationen (UNRWA) gibt es mittlerweile fast 1,9 Millionen Binnenvertriebene in dem Küstenstreifen - bei mehr als 2,2 Millionen Bewohnern insgesamt.
Über die vergangenen drei Tage ist die Verteilung von Hilfsgütern im Gazastreifen nur in und um Rafah an der südlichen Grenze des Küstengebiets mit Ägypten möglich gewesen. Das berichtete die UN-Nothilfeorganisation OCHA.
ZDFheute Infografik
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Israel: Rotes Kreuz muss Zugang zu Geiseln erhalten

Israel rief dazu auf, dass das Rote Kreuz Zugang zu den im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln erhält.
Die internationale Gemeinschaft muss handeln. Das Rote Kreuz muss Zugang zu den Geiseln erhalten, die sich in den Händen der Hamas befinden.
Armeesprecher Daniel Hagari
Jede Minute in Gefangenschaft gefährde das Leben der Geiseln. "Die internationalen Organisationen kennen ihr Mandat und auch die Fakten: Die Hamas hindert sie daran, ihre Arbeit zu tun", fügte der Armeesprecher hinzu. Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK), das in Israel in die Kritik geraten ist, hatte erklärt, keine Informationen über den Aufenthaltsort der Geiseln zu haben. Die Hamas lasse keine Besuche bei den Gefangenen zu. 

Berichten zufolge soll das israelische Militär die Flutung von Tunnelsystemen der islamistischen Hamas vorbereiten. Eine Einschätzung von ZDF-Korrespondent Michael Bewerunge.

05.12.2023 | 01:08 min
Islamistische Hamas-Kämpfer hatten am 7. Oktober den Süden Israels überfallen. Nach israelischen Angaben wurden dabei rund 1.200 Menschen getötet und 240 Menschen als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt.
Im Rahmen einer einwöchigen Feuerpause, die bis Freitag dauerte, wurden etwas mehr als 100 Geiseln wieder freigelassen, 138 sind noch in der Hand radikaler Gruppen. Im Gegenzug entließ Israel etwa 240 palästinensische Gefangene - Frauen und Minderjährige - aus seinen Haftanstalten.
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Quelle: Reuters, AP, dpa

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