: UN: "Massenflucht" im Gazastreifen im Gange

15.10.2023 | 16:15 Uhr
Israel hat die Menschen im Norden des Gazastreifens zur Evakuierung aufgefordert. Dies löste nach UN-Angaben eine "Massenflucht" in den Süden des Gazastreifens aus.

Die Luftangriffe auf Gaza dauern an. Die Hamas feuert Raketen zurück. Die Sorge einer Ausweitung des Krieges wird größer. US-Außenminister Blinken wird morgen in Israel erwartet.

15.10.2023 | 02:32 min
Israels Aufforderung, den Norden des Gazastreifens zu verlassen, hat nach UN-Angaben eine "Massenflucht" ausgelöst. "Massenflucht aus dem Norden in den Süden des Gazastreifens ist im Gange", erklärte das UN-Büro für humanitäre Angelegenheiten (Ocha) am Sonntag in Genf.
Ausgelöst worden sei dies durch den Aufruf Israels an 1,1 Millionen Einwohner der Stadt Gaza und umliegender Gebiete im Norden des Gazastreifens, in den Süden des Palästinensergebietes zu fliehen.
ZDFheute Infografik
Mehr
Mehr
Mehr

Organisationen: Zahl der Flüchtenden innerhalb 24 Stunden deutlich gestiegen

Partner-Hilfsorganisationen hätten berichtet, dass "die Zahl der Binnenvertriebenen innerhalb der vergangenen 24 Stunden deutlich gestiegen" sei, erklärte Ocha. Ihre genaue Zahl sei nicht bekannt.
Zuvor hatte Ocha mitgeteilt, dass bis Donnerstag am späten Abend 423.378 Binnenvertriebene im Gazastreifen gezählt worden seien. Knapp zwei Drittel davon wurden demnach vom UN-Hilfswerk für palästinensische Flüchtlinge (UNRWA) in insgesamt 102 Notunterkünften beherbergt.

"Die Truppen sind bereit, der Aufmarsch abgeschlossen", so Israels Regierungschef Netanjahu. Auch lief die Frist für die Bewohnern in Gaza-Stadt ab, um zu fliehen.

14.10.2023 | 02:41 min

Gazastreifen komplett abgeriegelt

Die radikalislamische Terrororganisation Hamas hatte am Samstag vergangener Woche einen Großangriff auf Israel gestartet. Sie feuerte tausende Raketen ab und drang mit hunderten Kämpfern nach Israel ein. Auf israelischer Seite wurden nach vorläufigen Angaben mehr als 1.300 Menschen getötet.
Als Reaktion nahm die israelische Armee den Gazastreifen unter Dauerbeschuss und riegelte das Palästinensergebiet vollständig ab. Die Einfuhr von Treibstoff, Lebensmitteln und Trinkwasser wurde gestoppt. Nach palästinensischen Angaben wurden in dem Küstenstreifen seither mehr als 2.300 Menschen getötet und mehr als 9.000 verletzt.

Khamis Elissi, Arzt in Gaza ist davon überzeugt, dass die Menschen nicht nur durch den Krieg sterben werden, sondern auch, weil sie keine überlebenswichtigen Medikamente erhalten.

15.10.2023 | 02:02 min

Wasserversorgung im Süden Gazas wohl wiederhergestellt

Die Wasserversorgung für den Süden des Gazastreifens habe Israel mittlerweile wiederhergestellt, teilte der nationale Sicherheitsberater des US-Präsidialamtes, Jake Sullivan, mit.
Die Leitungen seien wieder geöffnet, darüber hätten ihn Vertreter Israels informiert, sagte Sullivan dem Sender CNN. Er habe diese Informationen über die Entwicklung in den vergangenen Stunden erhalten.

Bodenoffensive Israels verzögert sich

Am Freitagmorgen rief die israelische Armee die Zivilisten im Norden des Gazastreifens zur Flucht auf. Eigenen Angaben zufolge bereitet sich die israelische Armee auf eine Bodenoffensive in dem Palästinensergebiet vor, der Start verzögerte sich allerdings.
ZDFheute Infografik
Mehr
Mehr
Mehr
Quelle: AFP

Thema

Aktuelle Nachrichten zum Nahost-Konflikt