: Trump: "Habe die Nato stark gemacht"

13.02.2024 | 08:14 Uhr
Mit seiner Äußerung, im Falle einer Wiederwahl säumige Nato-Partner nicht zu schützen, hat Trump für Empörung gesorgt. Er verteidigte sich nun: Er habe die Nato stark gemacht.
Aussagen des US-Präsidentschaftsbewerbers Donald Trump zum Beistand in der Nato sind auf scharfe Kritik gestoßen.Quelle: Reuters
Nach der Empörung über Donald Trumps Wahlkampf-Aussage, säumige Nato-Partner im Ernstfall nicht vor Russland beschützen zu wollen, reklamiert der ehemalige US-Präsident nun für sich, das Verteidigungsbündnis gestärkt zu haben. Am Montagabend (Ortszeit) schrieb der Republikaner in Großbuchstaben in dem von ihm mitbegründeten sozialen Netzwerk Truth Social:
Ich habe die Nato stark gemacht.
Donald Trump, ehemaliger US-Präsident
Als er den Ländern, die ihren gerechten Anteil nicht gezahlt hätten, gesagt habe, sie müssten zahlen, "da sie sonst keinen militärischen Schutz durch die USA erhalten würden", sei das Geld hereingekommen.
"Nach so vielen Jahren, in denen die Vereinigten Staaten die Rechnung bezahlt haben, war das ein schöner Anblick", schrieb Trump weiter. Doch nachdem er nicht mehr da sei, um die Partner zum Zahlen aufzufordern, lasse deren Bereitschaft wieder nach.
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Trump-Aussage: Nato-Bündnispartner nicht schützen?

Der Republikaner hatte am Samstag bei einer Wahlkampfveranstaltung im US-Bundesstaat South Carolina gesagt, der "Präsident eines großen Landes" habe ihn einmal gefragt, ob die USA das Land auch vor Russland beschützen würden, wenn es die Verteidigungsausgaben nicht zahle. Er habe geantwortet: "Nein, ich würde euch nicht beschützen."
Vielmehr noch: Er würde Russland "sogar dazu ermutigen, zu tun, was auch immer zur Hölle sie wollen". Es war dabei unklar, ob es jemals so ein Gespräch zwischen Trump und einem Staatschef gegeben hat, denn der Republikaner sagte auch: "Nehmen wir an, das ist passiert."

Der republikanische US-Präsidentschaftsbewerber Trump stellt die NATO infrage – und wirft einen dunklen Schatten auf die künftigen Sicherheitsgarantien zwischen Europa und den USA.

11.02.2024 | 02:47 min

Empörung über Trumps Äußerungen

Die Infragestellung der Nato-Beistandspflicht durch Trump hatte eine Welle der Empörung von Washington über Brüssel bis nach Berlin ausgelöst. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) sagte, "jegliche Relativierung der Beistandsgarantie der Nato ist unverantwortlich und gefährlich". Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier kritisierte, die Äußerungen seien "verantwortungslos" und spielten Russland in die Hände. US-Präsident Joe Biden nannte Trumps Worte "entsetzlich und gefährlich".  
Trump will bei der US-Präsidentschaftswahl im November erneut für die Republikaner antreten.
In seiner Amtszeit von 2017 bis 2021 hatte er die Nato-Staaten immer wieder zum Erreichen des Verteidigungsziels in Höhe von zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) aufgefordert und mit dem Rückzug der USA aus dem Verteidigungsbündnis gedroht.
Quelle: dpa, AFP

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