: UN: Tausende in den Süden von Gaza geflohen

19.11.2023 | 11:39 Uhr
Immer wieder fordert das israelische Militär die Menschen im Norden des Gazastreifens zur Flucht in den Süden auf. Laut UN sind dem Aufruf erneut etwa 10.000 Menschen gefolgt.
Palästinensischer verlassen die Stadt Gaza in Richtung Süden im Gazastreifen (Aufnahme: 18.11.2023).Quelle: Rizek Abdeljawad/XinHua/dpa
Im Laufe des Samstags sind nach UN-Angaben etwa 10.000 Menschen aus dem Norden des Gazastreifens Richtung Süden geflüchtet. Die Zahl beruht auf Schätzungen von UN-Beobachtern vor Ort, berichtete das UN-Nothilfebüro OCHA. Unter den Geflüchteten seien auch unbegleitete Minderjährige gewesen.
Die Menschen folgten dem Aufruf der israelischen Streitkräfte, die seit Wochen verlangen, dass Zivilisten den Nordteil des abgeriegelten Küstengebiets verlassen. Israel zufolge unterhält die islamistische Hamas im Norden in Krankenhäusern, Schulen und Wohnhäusern Kommandozentralen und Abschussbasen für Raketen.

Netanjahu hat eingeräumt, dass es beim Militäreinsatz im Gazastreifen viele zivile Opfer gibt. Viele Menschen fliehen in den Süden, aber auch dort verschlechtert sich die Lage.

17.11.2023 | 01:29 min

Geflüchtete berichten UN von Checkpoints mit Gesichtserkennung

Nach Angaben von OCHA berichteten Geflüchtete, sie hätten durch israelische Checkpoints mit Maschinen zur Gesichtserkennung gehen müssen. Israel fürchtet offenbar, dass sich bekannte Terroristen unter den Flüchtenden befinden. Einige Menschen wurden dort nach unbestätigten Berichten festgenommen.
Auch am Sonntag rief das Militär die Menschen im Norden erneut zur Flucht in den Süden des abgeriegelten Küstenstreifens auf - wie zuletzt täglich. Satellitenbilder zeigten dort erst vor wenigen Tagen eine große Menschenmenge bei der Flucht in den Süden.

Das Palästinenser-Gebiet soll nun doch regelmäßig mit begrenzten Mengen an Treibstoff versorgt werden. Bislang hatte Israel das abgelehnt.

18.11.2023 | 00:18 min

Situation für Menschen in Gaza prekär

Nach Darstellung der Armee gibt es im Süden in den für die Zivilbevölkerung ausgewiesenen Gebieten ausschließlich gezielte Angriffe auf Anführer der Hamas. Doch auch dort kommt es immer wieder zu Luftangriffen mit vielen Toten. Die Menschen leben im südlichen Gazastreifen unter extrem prekären Umständen, Helfer sprechen von einer humanitären Katastrophe.
ZDFheute Infografik
Mehr
Mehr
Mehr
Kämpfer der radikal-islamischen Hamas hatten Israel am 7. Oktober angegriffen und etwa 1.200 Menschen brutal umgebracht. Zugleich wurden rund 240 Menschen als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Daraufhin begann Israel massive Luftangriffe und Ende Oktober eine Bodenoffensive im Gazastreifen. Dabei wurden nach palästinensischen Angaben bislang mehr als 12.000 Menschen getötet.
Quelle: dpa

Thema

Aktuelle Nachrichten zum Nahost-Konflikt