Analyse

: So groß ist die Zerstörung in der Ukraine

von Dara Hassanzadeh
11.06.2024 | 23:48 Uhr
Russland zerstört ganze Städte und Landstriche in der Ukraine, es führt einen Vernichtungskrieg. Doch Wiederaufbau macht nur dann Sinn, wenn man ihn auch beschützen kann.

Immer wieder ist Odessa das Ziel russischer Luftschläge. Inzwischen trauen sich kaum noch Touristen in das einstige Urlaubsparadies. Und auch die Wirtschaft leidet erheblich.

05.06.2024 | 05:38 min
Die russische Armee hat - nach Auswertung von Satellitenbildern - 210.000 Gebäude in der Ukraine zerstört. Darunter 900 Schulen, Krankenhäuser und andere Institutionen. Städte wie Bachmut oder Awdijiwka gibt es nicht mehr. Sie sind nur noch Ruinen.
Hinzu kommt, dass die Ukraine - rechnet man die völkerrechtswidrig annektieren Regionen Krim und den Donbas mit ein - zirka 18 Prozent ihres Territoriums verloren hat. In diesen russisch besetzten Gebieten gibt es große Rohstoffvorkommen und fruchtbares Ackerland.
Seit dem russischen Angriff auf die Ukraine wurden 210.000 Gebäude zerstört. Quelle: ZDF
In der zweitgrößten Stadt des Landes, in Charkiw, ist kein Kraftwerk mehr in Betrieb. Landesweit hat Russland die Energieversorgung zerstört. Strom fällt aus oder muss rationiert werden, obwohl jetzt im Frühsommer niemand heizt.
Dtek, der größte private Energieversorger der Ukraine, hat einige Kraftwerke bereits viermal wiederaufgebaut. Irgendwann fehlt die Substanz, um es noch einmal in Betrieb zu nehmen. Es ist wichtig, sich ein Bild über das Ausmaß der Zerstörung zu machen. Nur dann versteht man die Dimension der Aufgabe, des Wiederaufbaus in der Ukraine.

Zum zweiten Jahrestag des russischen Angriffskrieges begegnet Katrin Eigendorf einer Drohneneinheit an der Front und freiwilligen Ärzten, die sich um verwundete Soldaten kümmern.

27.03.2024 | 37:07 min

Blumen pflanzen trotz täglichen Beschusses

Es ist wichtig, den Blick auf das bereits Erreichte zu richten. Nur dann keimt die Hoffnung, dieser Aufgabe auch gewachsen zu sein.
In Irpin und Butscha hat man es geschafft. Ausgerechnet dort, wo russische Kriegsverbrechen stattfanden, wo fast 70 Prozent der Gebäude zerstört wurden, muss man heute Kriegsschäden fast schon gezielt suchen.
Was hier an Ruinen noch steht, sind bewusst stehengelassene Mahnmale des Krieges. Familien sind zurückgekehrt, Straßen und Brücken neu errichtet. Mit westlicher Hilfe und ukrainischem Willen. Diesen sieht man vor allem in frontnahen Städten.
Eindrücke aus der Ukraine: Ein Land in Trümmern

Notfallzelt in Cherson

Das Bild zeigt ein Notfallzelt in Cherson. Die russische Armee hat die Infrastruktur in der Stadt zerstört, bevor sie sich zurückgezogen hat.

Quelle: Patryk Jaracz

In Nikopol, das gegenüber dem AKW Saporischschja liegt, gibt es nahezu täglich russischen Artilleriebeschuss. Die in der Nacht zerborstenen Fensterscheiben sind häufig bis zum Nachmittag ausgetauscht, oder zumindest mit Holzbrettern verschlossen.
In Pokrovsk im Donbas lässt die Stadtverwaltung immer noch Beete anlegen, Blumen pflanzen. Trotz des täglichen Beschusses und des Wissens, was in der nur 20 Kilometer weiter östlich gelegenen Nachbarstadt Awdijiwka geschah: Dort warfen russische Flugzeuge bis zu 80 Gleitbomben pro Tag ab. Russland hat die Kleinstadt erst völlig zerstört, dann erobert.

Die Nato-Verteidigungsminister beraten über die Koordinierung von Waffenlieferungen an die Ukraine. Insbesondere die Luftabwehr soll gestärkt werden.

13.06.2024 | 00:20 min

Wiederaufbau in der Ukraine mit russischen Geldern?

Allein in der EU sind Gelder der russischen Nationalbank in Höhe von rund 210 Milliarden Euro eingefroren. Die Zinsen betragen zirka fünf Milliarden Euro und sollen nun in den Wiederaufbau der Ukraine fließen. Doch der Gesamtbetrag soll nicht angetastet werden.

Die NATO soll Europa schützen. Doch Russlands Aggression bedroht das Bündnis und Populisten planen den Austritt. Die NATO wird 75 – kann sie unsere Sicherheit noch garantieren?

27.03.2024 | 58:59 min
Der Kanadier Michael Cholod nimmt auch an der internationalen Wiederaufbaukonferenz für die Ukraine in Berlin teil. Er ist Geschäftsführer der "Peace Coalition" und möchte diesen Betrag nutzbar machen. Vereinfacht ausgedrückt schlägt er vor, einen Wiederaufbau-Fonds mit Geldern privater Investoren zu füllen. Als Sicherheit für die Einlagen dienen die eingefrorenen russischen Gelder.
Völkerrechtlich dürften die westlichen Staaten sogar die eingefrorenen Gelder direkt verwenden. Die UN-Charta berechtigt Mitglieder zu Gegenmaßnahmen, wenn ein Staat einen anderen grundlos angreift. Doch noch fehlt dafür der politische Wille.
ZDF-Reporter Dara Hassanzadeh berichtet regelmäßig aus der Ukraine

Er täuscht seine Gegner, verbreitet Angst und Schrecken und gibt sich als neuer Zar. Wladimir Putin herrscht mit eisernen Mitteln. Ist Russlands Präsident wirklich unberechenbar?

15.03.2024 | 21:10 min
Aktuelle Meldungen zu Russlands Angriff auf die Ukraine finden Sie jederzeit in unserem Liveblog:

Themen

Mehr zur Zerstörung in der Ukraine

Aktuelle Nachrichten zur Ukraine