: US-Regierung: Musk-Forderung "widerlich"

13.12.2022 | 09:20 Uhr
Das Weiße Haus hat empört auf die Forderung des Twitter-Chefs Elon Musk reagiert, den US-Corona-Berater Anthony Fauci anzuklagen. Musks Aussagen seien "unglaublich gefährlich".
Für seine Attacke auf US-Corona-Berater Anthony Fauci wird Twitter-Chef Elon Musk (Bild) von der US-Regierung scharf kritisiert. (Archivbild)Quelle: Reuters
Zeitgleich zur Einführung eines neuen kostenpflichtigen Abonnements auf Twitter hat die US-Regierung empört auf Angriffe von Unternehmenschef Elon Musk auf ihren obersten Corona-Berater Anthony Fauci reagiert. Die Forderung von Musk nach einer Anklage Faucis sei "unglaublich gefährlich", erklärte die Sprecherin des Weißen Hauses, Karine Jean-Pierre.

Weißes Haus: Musk-Aussagen "abgekoppelt von der Realität"

Musks Äußerungen in seinem Online-Netzwerk seien "widerlich und abgekoppelt von der Realität". Musk hatte am Sonntag eine Anklage von Fauci gefordert, der seit Beginn der Corona-Pandemie in den USA Anfang 2020 die Regierung berät und vor allem von vielen Rechten vehement angefeindet wird.
Musk-Tweet zu Fauci
Gegen den 81-Jährigen Fauci gab es mehrere Todesdrohungen. Der oberste Corona-Berater von Präsident Joe Biden hat angekündigt, in diesem Monat in den Ruhestand zu gehen.

Neuer Anlauf bei kostenpflichtigem Twitter-Abo

Die Kritik der Regierung an Musk fiel zusammen mit dem neuen Anlauf des Twitter-Chefs, ein kostenpflichtiges Abonnements für Nutzer zu starten. Das Angebot Twitter Blue ging am Montag in ersten Ländern an den Start.
Damit werden Nutzer für die Verifizierung ihres Nutzerkontos durch das weiße Häkchen in einem blauen Kreis zur Kasse gebeten. Das Häkchen, das anzeigt, dass ein Nutzerkonto von Twitter verifiziert worden ist, war bisher kostenlos und wurde etwa an Politiker, Prominente, Journalisten und Organisation vergeben.
Künftig ist ein kostenpflichtiges Abonnement Voraussetzung für das begehrte Verifizierungshäkchen auf einem Nutzerkonto.

Twitter löst Beratungsgremium auf

Twitter hat unterdessen laut US-Medien ein Gremium aufgelöst, das den Kurznachrichtendienst im Umgang mit Hassbotschaften und anderen Problemen auf der Plattform beriet. Mitglieder des sogenannten "Trust and Safety Councils" sollten sich eigentlich am Montagabend mit Unternehmensvertretern treffen, wie etwa die Nachrichtenagentur AP und das "Wall Street Journal" berichteten. Kurz davor habe Twitter den Mitgliedern mitgeteilt, dass das Gremium aufgelöst werde.
Der Beirat war 2016 gegründet worden. Mitglieder waren Vertreter der Zivilgesellschaft, etwa von Menschenrechts- und Jugendschutzorganisationen. Ihre Aufgabe war es, das Unternehmen bei der Weiterentwicklung von Produkten und Regeln zu beraten.
Quelle: AFP, dpa

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