: Habeck: Klimaziel für 2030 erreichbar

15.03.2024 | 08:12 Uhr
"Deutschland ist auf Kurs - erstmals": Bundesklimaschutzminister Robert Habeck hält das deutsche Klimaschutzziel für das Jahr 2030 für erreichbar.

Laut Vizekanzler Habeck seien die Klimaziele für 2030 erreichbar, wenn Deutschland Kurs halte. Im Verkehr und Bau hingegen seien die Vorgaben erneut verfehlt worden.

15.03.2024 | 01:31 min
Die Bundesregierung hält das für 2030 gesetzte Klimaziel auf Grundlage aktueller Prognosen zu den Emissionen von Treibhausgasen für erreichbar. "Zum ersten Mal überhaupt zeigen die Zahlen: Deutschland ist auf Kurs - erstmals", sagte Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) in Berlin.
Wenn wir Kurs halten, erreichen wir unsere Klimaziele 2030.
Robert Habeck, Bundeswirtschaftsminister
Die Treibhausgas-Projektionen 2024 weisen den Angaben des Umweltbundesamtes zufolge bis 2030 einen Rückgang um knapp 64 Prozent im Vergleich zu 1990 aus. Damit wird das Klimaziel für 2030, das eine Verringerung der Treibhausgasemissionen um mindestens 65 Prozent vorsieht, aus Sicht des Wirtschaftsministeriums greifbar.

Die Klimaschutzpolitik der Bundesregierung ist rechtswidrig, urteilt ein Gericht. Die Ampel muss Sofortprogramme für mehr Klimaschutz im Verkehr und bei Gebäuden auflegen.

03.12.2023 | 04:08 min

Verkehr und Gebäudesektor: Ziele verfehlt

Allerdings sei die Entwicklung in den einzelnen Sektoren unterschiedlich. In der Energiewirtschaft, der Industrie, der Landwirtschaft sowie im Bereich Abfallwirtschaft und Sonstiges würden die Ziele übererfüllt. Im Verkehr und im Gebäudesektor würden die Zielmarken indes weiterhin verfehlt, auch wenn sich die Entwicklung gegenüber früheren Projektionen verbessert habe.
Für 2023 minderte den Erhebungen zufolge insbesondere der Produktionsrückgang in der energieintensiven Industrie infolge der hohen Energiepreise nach dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine den Ausstoß von Treibhausgasen. Mit 673 Millionen Tonnen wurden rund zehn Prozent weniger Treibhausgase ausgestoßen als 2022, teilten Klimaministerium und Umweltbundesamt (UBA) am Freitagmorgen mit.
ZDFheute Infografik
Mehr
Mehr
Mehr
Dies ist der stärkste Rückgang seit der Wiedervereinigung 1990. Gründe sind vor allem, dass weniger Kohle in Kraftwerken verbrannt wurde und auch, dass die deutsche Wirtschaft schwächer lief.

Greenpeace fordert Nachschärfen im Verkehrssektor

Die Umweltorganisation Greenpeace erklärte zu den Zahlen:
Niemand darf eine kriselnde Wirtschaft mit Klimaschutz verwechseln.
Greenpeace Deutschland
Hinter den "vordergründig guten Emissionszahlen" steckten zu einem großen Teil "deutliche Produktionsrückgänge in der energieintensiven Industrie". Klimapolitisch verschaffe das der Bundesregierung eine Verschnaufpause.
Die Ampel sollte sie schnell nutzen, denn die "vermeintlich guten Nachrichten sind trügerisch". Vor allem im Verkehrssektor müsse nachgeschärft werden, sagte Martin Kaiser, geschäftsführender Vorstand von Greenpeace Deutschland. "Ohne Sofortmaßnahmen wie ein Tempolimit oder eine reformierte Dienstwagenbesteuerung" werde der Verkehr mit jedem Jahr zu "einer größeren Klimabürde" für das Land.

Die Koalition wollte den Kohleausstieg auf 2030 vorziehen. Es wächst allerdings die Sorge, dass es wegen einer bisher fehlenden Kraftwerkstrategie nicht mehr zu schaffen sein wird.

25.01.2024 | 03:06 min

Umweltbundesamt: "Großes Stück vorangekommen"

Die Projektion bis 2030 geht davon aus, dass die Industrie sich wieder erholt und die Emissionen dennoch wegen Klimaschutzmaßnahmen weiter sinken werden. Auch das Umweltbundesamt erklärte, auf Basis einer Projektion seien auch Vorgaben der nächsten Jahre zu schaffen. UBA-Präsident Dirk Messner sagte:
Mit Blick auf 2030 bin ich zuversichtlich, dass wir die nationalen Ziele einhalten können.
Dirk Messner, UBA-Präsident
"Wir sind bereits ein großes Stück beim Klimaschutz vorangekommen." Dies liege vor allem am schnelleren Ausbau erneuerbarer Energie wie Wind- und Solarstrom. Deutschland will bis 2030 seine Emissionen um 65 Prozent im Vergleich zu 1990 drücken. Derzeit liegt man bei um die 46 Prozent. Bis 2045 soll Deutschland klimaneutral sein, also unter dem Strich praktisch gar kein Klimagas mehr produzieren.

Der Treibhauseffekt ermöglicht Leben auf der Erde. Gelangen zu viele Treibhausgase in die Atmosphäre, entsteht ein gefährlicher Kreislauf und die Temperatur auf der Erde steigt.

14.11.2023 | 01:13 min
Quelle: epd, Reuters

Themen

Mehr zu Klimawandel und Klimaschutz