: Merz: "In Europa viel Verstimmung"
25.01.2023 | 20:08 Uhr
CDU-Chef Friedrich Merz begrüßt die Entscheidung, Leopard-Panzer an die Ukraine zu liefern. Er kritisiert jedoch den späten Zeitpunkt, der "Verstimmung in Europa" hinterlasse.Das Interview mit Friedrich Merz in voller Länge im Video.
25.01.2023 | 04:31 minCDU-Chef Friedrich Merz hat den Zeitpunkt der deutschen Leopard-Lieferung an die Ukraine kritisiert. Die Entscheidung sei richtig, aber "wir haben es für falsch gehalten, dass der Bundeskanzler so lange gezögert hat und sich offensichtlich drängen lassen musste zu dieser Entscheidung", sagte der Unionsfraktionschef im ZDFspezial zur Panzerlieferung.
Das Credo von Bundeskanzler Olaf Scholz nur im Verbund mit den Partnern zu agieren, sei eine "richtige Botschaft", jedoch hätte sich Merz mehr Abstimmung mit den europäischen Nato-Staaten gewünscht.
Merz: Scholz' Vorgehen hinterlässt Verstimmung bei Partnern
Beispielsweise hätte Scholz beim Treffen mit dem französischen Staatspräsidenten Emmanuel Macron am Sonntag die Möglichkeit gehabt, eine Entscheidung anzukündigen.
"Ich habe den Eindruck in den letzten Wochen zunehmend bekommen [...], dass Olaf Scholz offensichtlich alleine den amerikanischen Staatspräsidenten für denjenigen hält, der auf seiner Augehöhe spielt und der mit ihm zusammen Entscheidungen trifft", kritisierte Merz im ZDF.
In Europa hinterlässt das viel Verstimmung.
ZDFspezial in voller Länge: Scholz hat entschieden - Leopard-Panzer für die Ukraine
25.01.2023 | 13:15 minMerz: Freiheit Europas steht auf dem Spiel
Und ich meine, wir hätten es früher und intensiver tun müssen.
Scholz: Keine Kriegspartei werden
Scholz hatte zuvor im ZDF-Interview noch einmal seine zögerliche Haltung im Umgang mit den Lieferungen von Kampfpanzern rechtfertigt und betont, dass Deutschland dadurch keine Kriegspartei werde.
In diesem Punkt sei man sich mit der Bundesregierung völlig einig, bekräftigte Merz. Und erklärte weiter: Deutschland, die EU und die Nato dürften nicht zur Kriegspartei werden.
"Diese roten Linien gibt es, die haben wir auch nie in Abrede gestellt."
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Quelle: ZDF