: Wie Habeck den Heizungstausch fördern will

09.03.2023 | 18:06 Uhr
Wirtschaftsminister Habeck will die Wärmewende vorantreiben und Öl- und Gasheizungen ab 2024 schrittweise verbieten. Dafür kündigt er nun Hilfen an - mit sozialer Staffelung.
Robert HabeckQuelle: dpa
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hat die umstrittenen Pläne zum Verbot des Einbaus von neuen Öl- und Gasheizungen in Wohngebäude ab 2024 bekräftigt - und zugleich eine milliardenschwere soziale Förderung der Maßnahme angekündigt.
Die Wärmewende sei "zwingend", sagte Habeck am Donnerstag in Berlin. Deutschland müsse bei der Umstellung auf erneuerbare Energien "in kurzer Zeit nachholen", was in den vergangenen Jahren nicht gemacht worden sei. Wie diese soziale Förderung aussehen soll und was die Bundesregierung überhaupt plant - ein Überblick.

Schrittweises Verbot ab 2024: Was Habeck plant

Konkret will die Bundesregierung ab 2024 den Einbau neuer Gas- und Ölheizungen verbieten. Das zeigt ein Vorab-Entwurf eines Gesetzes, an dem aktuell zwei Ministerin arbeiten - und das ZDFheute vorliegt. Bereits eingebaute Öl- und Gasheizungen dürfen zunächst weitergenutzt werden. Bis 2045 sollen dann alle Heizungen mit fossilen Brennstoffen verboten werden.
Der Grund für den Schritt: Deutschland hat sich gesetzlich verpflichtet, bis spätestens 2045 klimaneutral zu werden. Das ist Experten zufolge mit Öl- und Gasanlagen nicht machbar, sondern nur mit alternativen Heizungsanlagen wie Wärmepumpen oder einem Anschluss an Fernwärme.

Die stark gestiegenen Energiekosten haben die Nachfrage nach Wärmepumpen - als Alternative zu Öl- oder Gasheizungen - kräftig angekurbelt.

09.03.2023 | 02:43 min

Wie Habeck den Heizungstausch fördern will

Der Umstieg auf alternative Anlagen ist kostspielig - weshalb Habeck seine Pläne nun sozialpolitisch flankieren will.
Klimaneutralität darf und wird nicht zu einem sozialen Problem werden.
Robert Habeck, Wirtschaftsminister
Dabei kündigt Habeck unter anderem ein milliardenschweres Förderprogramm an, das sozial gestaffelt sein soll. Wer eine Villa für zehn Millionen Euro saniere, dem sei dabei auch der Einbau einer Wärmepumpe aus eigener Kraft zuzumuten, sagt der Minister.
Zudem verspricht Habeck pragmatische Übergangs- und Ausnahmeregeln je nach Gebäudetyp. So könnten auch Hybridlösungen möglich sein, bei denen im Winter zu einer Wärmepumpe ein kleiner Gasbrennkessel zugeschaltet werden könnte. Die Regelung ziele zudem nur auf den Einbau neuer Heizungsanlagen ab.

Koalitionspartner FDP übt weiter Kritik

Die FDP hatte den Entwurf des Wirtschafts- und Bauministeriums bereits in der vergangenen Woche kritisiert - und erneuerte ihre Bedenken nach Habecks neuen Ausführungen umgehend. Die Wohnpolitik-Expertin der Bundestagsfraktion, Sandra Weeser, warf Habeck "Populismus" vor. Er wolle seine undurchdachten und unrealistischen "parteipolitischen Maßnahmen" nachträglich "unterfüttern".
Quelle: AFP, dpa

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