: Baerbock: "Klimakrise" wird täglich schlimmer

03.05.2023 | 15:30 Uhr
Beim Petersberger Klimadialog hat Außenministerin Baerbock konkrete Ziele für den globalen Ausbau erneuerbarer Energien gefordert. Die Klimakrise verschlimmere täglich die Lage.
Außenministerin Annalena Baerbock auf dem Petersberger Klimadialog in Berlin.Quelle: Imago
Beim Petersberger Klimadialog mit rund 40 Ländern hat Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) dazu aufgerufen, mehr gegen den Klimawandel zu tun. Auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem designierten Präsidenten der nächsten Weltklimakonferenz im November in Dubai, Sultan Ahmed al-Dschaber, sagte Baerbock:
Jedes Jahr findet eine Weltklimakonferenz statt und mit jedem Jahr steigt der Druck, weil die Klimakrise Tag für Tag immer mehr Felder vertrocknen lässt und immer mehr Menschen in die Flucht treibt.
Annalena Baerbock, Bundesaußenministerin
Die Außenministerin hob die Rolle der Arabischen Emirate hervor, als Ausrichter der kommenden Klimakonferenz in Dubai "ambitioniert voranzugehen". Die Vereinigten Arabischen Emirate stünden in besonderer Weise für den Übergang von fossilen hin zu erneuerbaren Energien, "von einem fossilen Zeitalter in ein erneuerbares Zeitalter".
Dieser Übergang gelinge nur, wenn sich nicht "einige Länder als Gewinner und einige Länder als Verlierer" fühlten, ergänzte Baerbock.

Der Petersburger Klimadialog sei "nur der Anfang", besonders wichtig seien dabei die "Finanzmechanismen", so Jennifer Morgan, Sonderbeauftragte für internationale Klimapolitik im Auswärtigen Amt.

03.05.2023 | 05:14 min

Baerbock: Brauchen globales Ziel für erneuerbare Energien

Baerbock wiederholte ihre Forderung, wonach bei der Weltklimakonferenz in Dubai ein festes, globales Ziel für den Ausbau von erneuerbaren Energien weltweit ins Auge gefasst werden solle.
Ich weiß, dass dafür noch viel Überzeugungsarbeit geleistet werden muss, aber es wird nicht ohne den rasanten Zuwachs bei den erneuerbaren Energien gehen.
Annalena Baerbock, Außenministerin
Sultan Ahmed al-Dschaber bekannte sich zu ehrgeizigen Zielen. "Wir nehmen unsere Verantwortung sehr ernst und sind uns der Dringlichkeit bewusst", sagte er auf der Pressekonferenz mit Baerbock, die er als "Freundin" bezeichnete.
Allerdings wurden zwischen Baerbock auf Al Jaber auch unterschiedliche Akzente deutlich. Letzterer drang zwar auf den massiven Ausbau erneuerbarer Energien, legte ansonsten aber den Fokus vor allem auf die Senkung der Emissionen.
Wir wissen, dass fossile Energiequellen auch weiterhin eine Rolle spielen in der näheren Zukunft.
Sultan Ahmed al-Dschaber, Industrie-Minister der Vereinigten Arabischen Emirate
Es müsse daher darum gehen, "CO2 aus der Energieproduktion herauszunehmen", insbesondere durch die Abscheidung und Speicherung von Kohlendioxid (CCS), sagte der Sultan, der auch Chef des staatlichen Energiekonzerns der Vereinigten Arabischen Emirate ist

Ahmed al-Dschaber: Erneuerbare rapide ausbauen

Baerbock (Grüne) hatte bereits am ersten Tag der Beratungen ein globales Ziel für Erneuerbare Energien und Energieeffizienz gefordert. Die Außenministerin sagte vor den Delegierten, sie wolle die Debatte darüber eröffnen, ob bei der nächsten Weltklimakonferenz nicht ein "Erneuerbaren-Ziel" vereinbart werden könne.
Zum Ausbau erneuerbarer Energien weltweit sagte Ahmed al-Dschaber zudem: "Wir werden die Umsetzung beschleunigen in Bereichen wie den Erneuerbaren, die ihre Kapazität bis 2030 verdreifachen müssen und bis 2040 noch einmal verdoppeln."

Finanzielle Forderungen an wohlhabende Staaten

Al-Dschaber betonte jedoch auch: "Es gibt sehr hohe Erwartungen und sehr wenig Vertrauen." Er forderte, dass reiche Staaten ihrer Verantwortung gegenüber armen Staaten gerecht werden müssten. Konkret wies er auf die versprochenen Hilfen für arme Staaten für Klimaschutz und Anpassung an die Erderwärmung hin.
Die Industriestaaten haben zugesichert, von 2020 bis 2025 jährlich 100 Milliarden US-Dollar dafür bereitzustellen. Bislang wurde das Versprechen nicht erfüllt. Laut Baerbock könnte es in diesem Jahr erstmals gelingen, die versprochenen Gelder bereitzustellen.
Quelle: dpa, AFP, ZDF

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