: Habeck startet Reform des Stromsystems

20.02.2023 | 14:17 Uhr
Der Anteil erneuerbarer Energien wächst - nun soll das Stromsystem reformiert werden. Heute gab Bundeswirtschaftsminister Habeck den Startschuss dazu. Die Ziele im Überblick.
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck. (Archivbild)Quelle: Reuters
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hat den Startschuss zur Reform des Stromsystems gegeben. Der Grünen-Politiker eröffnete in Berlin die "Plattform Klimaneutrales Stromsystem". Dabei sollen Vertreter aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft Vorschläge für das künftige Strommarktdesign entwickeln.

Habeck: Strombedarf wird stark steigen

Im Jahr 2030 soll Strom aus erneuerbaren Energien aus Wind und Sonne einen Anteil von 80 Prozent am Verbrauch beitragen, im vergangenen Jahr war es etwa die Hälfte.
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Der Strombedarf wird stark steigen, vor allem durch den Ausbau der Elektromobilität sowie durch Wärmepumpen, wie Habeck sagte. Er kündigte an, das Ministerium werde noch im ersten Quartal eine Kraftwerkstrategie auflegen. Gaskraftwerke und wasserstofffähige Kraftwerke würden vor allem als Backup benötigt.
Der Minister nannte mehrere Grundsätze für das Stromsystem der Zukunft:
  • Das Energiesystem müsse klimaneutral werden.
  • Die Versorgungssicherheit müsse zu jeder Tages- und Nachtzeit gewährleistet sein.
  • Strom müsse bezahlbar sein. 
Habeck nannte erneut auch einen Industriestrompreis.

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Der Minister kündigte an, dass es bis Jahresende wesentliche Ergebnisse der Plattform geben solle. Er machte klar, eine grundlegende Reform brauche Zeit. Deutschland und andere EU-Staaten hatten die EU-Kommission bereits vor einer übereilten grundlegenden Reform des EU-Strommarktes mit Belastungen für die Energiewende gewarnt.
[Wie der Stand der Stromversorgung ist und der Ausbau des Ökostroms vorangeht: ein Überblick in Grafiken.]
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Strompreise stark gestiegen

Im vergangenen Jahr war vor allem das sogenannte Merit-Order-Prinzip in die Kritik geraten. Dieses bezeichnet die Einsatzreihenfolge der an der Strombörse anbietenden Kraftwerke. Kraftwerke, die billig Strom produzieren können, werden zuerst herangezogen, um die Nachfrage zu decken.
Das sind zum Beispiel Windkraftanlagen. Am Ende richtet sich der Preis aber nach dem zuletzt geschalteten und somit teuersten Kraftwerk, um die Nachfrage zu decken.
Durch die stark gestiegenen Gaspreise waren das Gaskraftwerke, dadurch waren auch die Strompreise deutlich gestiegen.
Energieverbände betonten, das bestehende Strommarktdesign stamme aus einer alten Welt fossiler und atomarer Großkraftwerke. Mit zunehmendem Anteil eines vornehmlich dezentralen Erneuerbaren-Anlagenparks würden die Schwächen des Systems deutlich.
Quelle: dpa

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