: Warum man von Ticketbörsen absehen sollte

von Sabrina Zimmermann
05.06.2024 | 07:03 Uhr
Die Verkaufsphasen für Tickets für die Fußball-EM sind vorbei, doch längst nicht jeder Fußball-Fan kam zum Zug. Gibt es Möglichkeiten, jetzt noch an EM-Tickets zu kommen?

Ein Ticket für EURO 2024 auf die letzte Minute, geht da noch was? Über Plattformen wie viagogo, Ebay oder Kleinanzeigen gibt es noch welche. Warum man dort aber lieber nicht zugreifen sollte.

03.06.2024 | 02:46 min
Fußball live im Stadion - für Fans noch immer das Größte. 30 Millionen Tickets hätte die UEFA (kurz für Union of European Football Associations) an Fußball-Fans verkaufen können. So groß war die Nachfrage. Bisher wurden lediglich 2,7 Millionen Tickets verkauft. Viele gehen also leer aus und hoffen trotzdem noch, irgendwie an ein EM-Ticket zu kommen. Doch wie stehen die Chancen?

Regulär verkaufte Tickets sind weg

Der einzig offizielle Weg, um an ein Ticket zu gelangen, ist das UEFA-Ticketportal. Dort wurden bereits in drei Phasen Tickets verkauft, die jedoch alle weg sind.
Danach gab es nochmal eine Runde in der Resale-Börse der UEFA für Tickets, die Fans an Fans weitergeben konnten. Diese Resale-Börse ist weiter offen, aber aktuell gibt es dort keine Tickets.
Iwona Husemann, Verbraucherrechts-Expertin bei der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen
Auf diversen anderen Plattformen werden aber weiterhin EM-Tickets angeboten. Kommt man darüber noch verlässlich an offizielle Tickets?

Bei welchen Online-Angeboten für EM-Tickets sollte man lieber aufpassen? Tatjana Halm von der Verbraucherzentrale Bayern im Gespräch.

07.06.2024 | 02:19 min

Finger weg von Drittanbietern

Verbraucherschützerin Iwona Husemann rät davon ab, Tickets für die EM über Drittanbieter wie Viagogo oder Ebay zu kaufen. Denn dort würden in der Regel überhöhte Preise verlangt. Ein Ticket, zum Beispiel für das Spiel Schottland gegen Deutschland, soll bei Viagogo 856 Euro kosten. Bei der UEFA hatte das gleiche Ticket 250 Euro gekostet. Es gibt aber noch einen weiteren Grund, weshalb man besser kein Ticket via Drittanbieter kaufen sollte.
Es gibt keine Garantie, dass diese Tickets auch zum Einlass berechtigen, weil die UEFA sich eben vorbehält, dass Tickets, die nicht über die offiziellen Kanäle verkauft werden, gesperrt werden und nicht zum Einlass berechtigen.
Iwona Husemann, Verbraucherrechts-Expertin bei der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen
Heißt: Jeder, der ein Ticket über einen Drittanbieter kauft, muss befürchten, dass die UEFA das mitbekommt und die Tickets einfach sperrt, weil hier der UEFA-Verkaufsweg umgangen wurde. Also, besser die Finger davon lassen!

Betrugsmaschen mit EM-Tickets

Tatsächlich hat die UEFA erst vor Tagen ganz offiziell vor dem Ticketkauf auf allen anderen Wegen gewarnt. So ist auf der UEFA-Internetseite zu lesen: "Im Hinblick auf die bevorstehenden Endspiele (…) ruft die UEFA die Fans dazu auf, keine Tickets auf dem Sekundärmarkt zu kaufen."
Eine weitere Warnung der UEFA gilt direkten Betrugsversuchen, etwa, wenn Papiertickets angeboten werden. In diesem Zusammenhang weist Verbraucherschützerin Iwona Husemann darauf hin: "Jetzt beim EM-Turnier gibt es überhaupt keine Papiertickets mehr, sondern nur elektronische Tickets. Da würden wir in jedem Fall von einem Betrugsversuch ausgehen und eben davon, dass man für sein Geld das Ticket gar nicht bekommt."
Oft seien es auch betrügerische Angebote, die es nur auf das Geld abgesehen haben. Das heißt, Verbraucherinnen und Verbraucher bezahlen über Zahlungsanbieter einen hohen Betrag und kriegen weder das Ticket geliefert noch das Geld zurückerstattet.

Wer im Netz Tickets für ein Konzert oder ein Fußballspiel kaufen möchte, der stößt früher oder später auf Viagogo - eine Seite, die zunächst seriös erscheint. Schnell kann der Kartenkauf hier allerdings zu einem Albtraum werden.

31.07.2019 | 17:57 min

Hoffnungsschimmer: Deutschland im Achtelfinale

Ein kleiner Hoffnungsschimmer bleibt: Wenn Deutschland nach der Gruppenphase weiterkommt, stellt die UEFA den deutschen Fans zusätzliche Karten zur Verfügung. Den Vertrieb übernimmt dann der DFB. Bleibt also nur zu hoffen, dass das deutsche Team möglichst weit kommt.
Sabrina Zimmermann ist Redakteurin des ZDF-Magazins "WISO".

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