Update

: Eine Atomdebatte als Pointe

von Andrea Maurer
19.02.2024 | 06:25 Uhr
Düstere Wirtschaftsaussichten, viel Kritik am zuständigen Minister Habeck und zu allem Überfluss hat die Ampel jetzt noch eine neue Atomdebatte.

Guten Morgen,

auch diese Woche werden uns die düsteren Aussichten der deutschen Wirtschaft weiter begleiten. Am Mittwoch soll der Jahreswirtschaftsbericht ins Kabinett und Robert Habeck will die Konjunkturprognose vorstellen (Spoiler: Die Regierung wird die Prognose in diesem Jahr auf 0,2 Prozent senken).
In der Diagnose sind sich alle einige: Die Lage der deutschen Wirtschaft ist "dramatisch schlecht" - mit diesen Worten warnt Habeck vor dem wirtschaftlichen Abschwung. In den Ohren vieler Unternehmen in Deutschland warnt der grüne Wirtschaftsminister damit vor allem vor sich selbst.
Die Präsidentin der deutschen Familienunternehmer Marie-Christine Ostermann etwa wirft Habeck gegenüber ZDFheute vor, er betreibe Wirtschaftspolitik, "die in seine grüne Agenda passt", und fällt ein Urteil, das an Härte kaum zu überbieten ist: "Mit diesem Wirtschaftsminister kommen wir nicht aus der Krise."
Und auch im Ausland schüttelt man den Kopf über Deutschland, das mitten in der Energiekrise aus der Atomenergie ausgestiegen ist. Der Chef der Internationalen Energieagentur etwa nennt den Ausstieg einen "historischen Fehler, für den Bevölkerung und Wirtschaft jetzt einen hohen Preis zu zahlen haben".
Eine besondere Pointe ist deshalb vielleicht, dass ausgerechnet in Deutschland eine neue Atomdebatte entbrannt ist. Nämlich die über eine europäische Atombombe, die Europa durch Abschreckung schützen soll, für den Fall, dass der nukleare Schutzschirm der Amerikaner wegfällt.
In "Berlin direkt" versuchte gestern die SPD-Spitzenkandidatin bei der Europawahl, Katarina Barley, nochmal den Deckel auf die Debatte zu machen, die sie selbst angestoßen hat. Es gehe darum, so Barley, "dass alle Szenarien gedacht werden müssen".

18.02.2024 | 04:50 min
Bei ihrer Partei stößt sie damit auf wenig Gegenliebe. Der Kanzler hält von der Debatte "gar nichts", der Verteidigungsminister findet sie leichtfertig. Scholz und Pistorius wollen lieber sprechen über "Kriegstüchtigkeit" und konventionelle Verteidigungsfähigkeit. Aber auch da gilt: Wer verteidigungsfähig sein will, braucht Geld, eine starke Wirtschaftskraft - und damit sind wir wieder am Anfang.
Ich wünsche Ihnen einen schönen Tag.
Andrea Maurer, ZDF-Hauptstadtkorrespondentin

Münchener Sicherheitskonferenz

"Atomwaffen haben "Frieden gebracht": Christoph Heusgen, Chef der Münchener Sicherheitskonferenz, zeigt sich im Interview mit dem heute journal offen für Diskussionen über europäische Atomwaffen - und nennt Bedingungen für ein Ende des Ukraine-Kriegs.

18.02.2024 | 06:49 min
Bilanz der Münchener Sicherheitskonferenz: Die Veranstaltung zeigt für Deutschland und Europa drei unangenehme Wahrheiten zum Ukraine-Krieg. Die große Frage bleibt: Ziehen alle die richtigen Schlüsse daraus? Eine Analyse von Thomas Reichart, ZDF-Hauptstadtkorrespondent
Kommentar zur Münchener Sicherheitskonferenz: In München stärkten führende westliche Politiker der Ukraine den Rücken. Doch ihre Worte klingen hohl. Fehlende Entschlossenheit könnte Putin ermutigen. Ein Kommentar von Elmar Theveßen, ZDF-Studioleiter in Washington

Was im Ukraine-Krieg passiert ist

Awdijiwka fällt, russisches Schiff versenkt: Die Ukraine hat die Verteidigung von Awdijiwka aufgegeben und ein russisches Kriegsschiff versenkt. Russland setzte derweil seine Luftangriffe fort. Was zuletzt im Ukraine-Krieg passiert ist.
Litauens Außenminister warnt vor Russland: Die abnehmenden US-Hilfen für die Ukraine besorgen auch das Nato-Mitglied Litauen. Außenminister Landsbergis warnt im ZDFheute-Interview vor einem "Pearl-Harbor-Moment" für die Nato durch Russland.
Weitere News-Updates zur Lage und zu Reaktionen erhalten Sie jederzeit auch in unserem Liveblog zu Russlands Angriff auf die Ukraine.

Lage im Nahost-Konflikt

Wie geht es weiter nach dem Krieg in Gaza? Während der Westen auf eine Feuerpause und im selben Atemzug auf eine Zwei-Staaten-Lösung im Nahen Osten drängt, könnte Israel aktuell davon nicht weiter entfernt sein. Eine Analyse.
Anhörung zu Israels Vorgehen in Den Haag: Am Internationalen Gerichtshof (IGH) in Den Haag beginnt heute eine Anhörung zu Israels Vorgehen in den besetzten palästinensischen Gebieten. Die UN-Generalversammlung hatte bereits Ende 2022 das höchste UN-Gericht in Den Haag um ein Rechtsgutachten gebeten - also noch vor dem Terrorangriff der Hamas am 7. Oktober 2023.
Alle Entwicklungen finden Sie jederzeit in unserem Liveblog zur Lage in Nahost.

Highlights der Fußball-Bundesliga

Der VfL Bochum schießt den taumelnden Rekordmeister FC Bayern tiefer in die Krise - die Highlights im Video:

19.02.2024 | 09:58 min
Zu viele Fehler plus atmosphärische Spannungen: Beim FC Bayern herrscht nach der dritten Niederlage in Serie und dem so gut wie verspielten Meistertitel Alarmstufe Rot. Wie geht es jetzt weiter beim FC Bayern?
Außerdem: Wir präsentieren Zusammenfassungen aller Bundesliga-Partien des aktuellen Spieltags - jedes Tor, alle wichtigen Szenen und strittigen Entscheidungen. Dazu ausgewählte Topspiele der 2. Fußball-Bundesliga.

Was heute noch wichtig ist

Vierter Jahrestag der Anschläge in Hanau: Im hessischen Hanau hat am 19. Februar 2020 ein 43-jähriger Deutscher neun Menschen aus rassistischen Motiven erschossen. Danach tötete er seine Mutter und sich selbst. Zum vierten Jahrestag des Anschlags ist eine offizielle Gedenkstunde auf dem Hauptfriedhof geplant.
EU-Außenministertreffen in Brüssel: Die Außenminister der EU-Staaten wollen den Start eines Militäreinsatzes zur Sicherung der Handelsschifffahrt im Roten Meer beschließen. Zudem soll es um die Lage im Gazastreifen, den Krieg in der Ukraine sowie die jüngsten Entwicklungen in der Sahelzone gehen.
Linke wählt neue Spitze im Bundestag: Die Linke wählt heute eine neue Führung für ihre Gruppe im Bundestag. Bestimmt wird die Nachfolge des langjährigen Fraktionschefs Dietmar Bartsch. Als wahrscheinlich gilt eine Doppelspitze. Vier Abgeordnete kandidieren: Heidi Reichinnek, Sören Pellmann, Clara Bünger und Ates Gürpinar.

Zahl des Tages

19 Milliarden Dollar: Für diesen Geldbetrag hat Facebook vor genau zehn Jahren den populären Kurznachrichtendienst WhatsApp gekauft. Der Kaufpreis wurde in bar und Facebook-Aktien bezahlt. Damit endete zugleich ein Experiment für einen Kommunikationsdienst, der nicht auf Nutzerdaten aus war und sich nicht durch Werbung finanzierte.

Weitere Schlagzeilen

Gesagt

Wer eine Jogginghose trägt, hat die Kontrolle über sein Leben verloren.
Karl Lagerfeld
Vor fünf Jahren starb Designer Karl Lagerfeld. Mehr als ein halbes Jahrhundert lang hat er die Mode mitbestimmt: Tweedstoff-Jacken poppte er mit Bändern und Fransen neu auf, kombinierte Haute-Couture-Kleider zu Sneakers, entdeckte künftige Topmodels, machte Claudia Schiffer und später seine männliche Muse Baptiste Giabiconi zu Stars und schuf seine eigene Legende.
Quelle: ZDF/Ralf Gemmecke

Terra X - die Wissens-Kolumne

mRNA-Impfungen: Wie sicher sie wirklich sind und welche Rolle sie künftig in der Medizin spielen - diesen Fragen geht Biologe Fabian Mühlberger in der Terra-X-Kolumne nach.

Ausblick in die Woche

18.02.2024 | 01:20 min

Die Nachrichten im Video

Kurznachrichten im ZDF - immer auf dem Laufenden

16.05.2024 | 01:46 min
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So wird das Wetter heute

Am Montag bleiben die Wolken meist dicht. Am Vormittag regnet es vor allem im Osten und Südosten, am Nachmittag im Nordwesten. Bei einem lebhaften Westwind werden 6 bis 13 Grad erreicht.
Quelle: ZDF
Zusammengestellt von der ZDFheute-Redaktion
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