: Foodwatch: Zu viel Zucker in Kindergetränken

21.08.2024 | 09:34 Uhr
Zu viel Zucker in Getränken für Kinder: Das kritisiert die Verbraucherorganisation Foodwatch und fordert eine Limo-Steuer. Die Grünen zeigen sich dafür offen, die FDP lehnt sie ab.
Foodwatch kritisiert: In Getränken für Kinder ist immer noch zu viel Zucker.Quelle: dpa
Die Verbraucherorganisation Foodwatch dringt angesichts weiterhin hoher Zuckergehalte in Erfrischungsgetränken für Kinder auf eine Limo-Steuer. Ein Sprecher sagte:
Der Satz muss so hoch sein, dass Unternehmen einen Anreiz bekommen, die Rezepturen ihrer Produkte zu verändern und den Zuckergehalt zu senken.
Sprecher von Foodwatch
Laut einer Foodwatch-Analyse, die am Mittwoch vorgestellt werden soll, enthielten 136 untersuchte Getränke wie Limonaden, Energydrinks und Fruchtsäfte im Schnitt 7,8 Prozent Zucker. Das seien mehr als sechs Zuckerwürfel pro 250-Milliliter-Glas. "Ausgerechnet Getränke für Kinder und Jugendliche sind maßlos überzuckert", sagte Foodwatch-Expertin Luise Molling.

Die Menschen in Deutschland trinken mehr zuckerhaltige Erfrischungsgetränke. 2023 wurden laut Statistischem Bundesamt 7,8 Milliarden Liter produziert - ein Plus von sechs Prozent.

09.07.2024 | 00:19 min

Foodwatch fordert Limo-Steuer nach britischem Vorbild

Für die Auswertung wurden den Angaben zufolge in fünf großen Supermärkten alle Getränke eingekauft, deren Verpackung Kinder ansprechen soll, etwa durch Aufdrucke mit Tieren und Comicfiguren. Auch kindertypische Darreichungsformen wie Trinkpäckchen wurden einbezogen.
Foodwatch forderte die Bundesregierung erneut auf, zum Gegensteuern eine Steuer auf gezuckerte Getränke nach britischem Vorbild einzuführen. In der Untersuchung hätten 117 der 136 Getränke die Schwelle von 5 Gramm Zucker je 100 Milliliter überschritten, ab der in Großbritannien die Limo-Steuer fällig wird.

In Deutschland sind rund zwei Drittel der Männer und die Hälfte der Frauen übergewichtig - und das auch durch viel zu viel Zucker. Ein Leben ohne Zucker ist aber gar nicht so leicht.

17.04.2024 | 03:08 min
Nötig seien zum Gesundheitsschutz von Kindern auch "effektive Werbeschranken" für ungesunde Produkte und eine gesetzliche Altersgrenze für den Verkauf von Energy-Drinks.

Forschungsergebnisse: Zuckersteuer in Großbritannien funktioniert

Auf weniger Zucker, Fett und Salz in Fertigprodukten und Getränken zielt auch eine 2018 noch von der Vorgängerregierung gestartet Strategie. Danach verpflichteten sich mehrere Branchen auf freiwilliger Basis zu Reduktionszielen bis 2025.

Zum Geburtstag viel Süßes! Oft gehören zuckrig-klebrige Snacks genauso zur Kinderparty wie Topfschlagen und Geschrei. Sebastian Lege zeigt, was in den knallbunten Kinderprodukten steckt.

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Nach einer Überprüfung der Fortschritte hatte das bundeseigene Max Rubner-Institut im Frühjahr festgestellt, dass bisherige Änderungen der Rezepturen nicht ausreichten, um eine ausgewogene Ernährung im erforderlichen Umfang zu unterstützen.
In Großbritannien wird seit rund sechseinhalb Jahren eine "Zuckersteuer" erhoben. Seit April 2018 in Kraft, hat die "Soft Drinks Industry Levy", wie sie offiziell heißt, nach neuen Forschungsergebnissen Wirkungen gezeigt. Der Zuckerkonsum durch Softdrinks ging nach der Ankündigung der Steuer deutlich zurück - bei Kindern um etwa die Hälfte, bei Erwachsenen um ein Drittel. Hersteller müssen 24 Pence (28 Cent) pro Liter zahlen, wenn der Softdrink 8 Gramm Zucker oder mehr pro 100 Milliliter enthält. Sind es zwischen 5 und 8 Gramm, werden 18 Pence fällig.

Die Bundesregierung hat eine neue Ernährungsstrategie beschlossen unter dem Titel "Gutes Essen für Deutschland". Weniger Zucker, Fett und Salz im Essen, vor allem für Kinder.

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FDP lehnt Limo-Steuer ab

In Deutschland wird seit längerem über eine Limo-Steuer diskutiert. Während Bundesernährungsminister Cem Özdemir (Grüne) sich offen dafür zeigte, lehnt das von der FDP geführte Finanzressort sie ab.
Lebensmittel-Branchenverbände haben sich ebenfalls dagegen positioniert und verweisen auf breiter angelegte Ursachen von Übergewicht und anderen ernährungsbedingten Erkrankungen.

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Quelle: ZDF
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Quelle: dpa

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