: Baerbock in Odessa: "Hätten wir sein können"

24.02.2024 | 18:14 Uhr
Außenministerin Baerbock ist mit ihrem ukrainischen Amtskollegen nach Odessa gereist. Dort gedenkt sie zum zweiten Jahrestag der Kriegs-Opfer: "Das hätten alles wir sein können".
Annalena Baerbock und Dmytro Kuleba entzünden Kerzen in der Verklärungskathedrale von Odessa, die im Krieg teilweise zerstört wurde.Quelle: dpa
Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) ist zum zweiten Jahrestag des Kriegs in der Ukraine gereist. Die Grünen-Politikerin traf am Samstag gemeinsam mit dem ukrainischen Außenminister Dmytro Kuleba zu einem aus Sicherheitsgründen zunächst geheim gehaltenen Besuch in der südlichen Hafenstadt Odessa am Schwarzen Meer ein. Es ist ihre sechste Reise in die Ukraine seit Beginn des russischen Angriffskriegs.

Kuleba: Ukraine hat mächtige Freunde

Kuleba sagte, die Ukraine werde mit Waffen versorgt und sei auf dem Weg in die Europäische Union. Europa habe sich als starker Akteur behauptet, der "ehrgeizige historische Entscheidungen" treffe. "Gerade jetzt wird Geschichte geschrieben." Er sei hier "mit einer Freundin, die die gesamte Koalition vertritt, die an der Seite der Ukraine steht", sagte Kuleba mit Blick auf Baerbock. "Das ist sehr symbolisch. Die Ukraine ist nicht allein." Der Politiker fügte hinzu: "Die Ukraine hat mächtige Freunde. Und wir alle verfolgen das gleiche Ziel."

Laut Außenministerin Baerbock sei es Ziel des russischen Präsidenten, dass die Ukraine sich ergebe. "Das ist für Putin Frieden."

24.02.2024 | 04:48 min
Annalena Baerbock betonte:
Wir tun alles in dem Verständnis: Das hätten wir sein können.
Annalena Baebock, deutsche Außenministerin
Baerbock sagte der Ukraine eine anhaltende Unterstützung mit Waffen und den Weg in die Europäische Union zu. Solange der russische Präsident Wladimir Putin nicht bereit sei, den Krieg zu stoppen, "unterstützen wir euch jeden weiteren Tag" auch mit Waffenlieferungen", die nicht nur zurückerobern, sondern die jeden Tag Menschenleben retten", sagte die Grünen-Politikerin bei dem gemeinsamen Auftritt mit ihrem Amtskollegen. Die vergangenen zwei Jahre hätten gezeigt: "Keine Rakete, keine 731 Tage Bombenterror können den Freiheitswillen der Ukraine brechen", so Baerbock. 

Diana Zimmermann berichtet von dem zweiten Jahrestag des Ukraine-Kriegs aus Odessa.

24.02.2024 | 01:23 min

Baerbock und Kuleba aus New York angereist

Baerbock hatte am Freitag in New York wie Kuleba an Sitzungen der UN-Generalversammlung und des Weltsicherheitsrats zum zweiten Jahrestag des Kriegsbeginns teilgenommen. Gemeinsam waren die beiden Politiker am Samstagmorgen an Bord eines deutschen Regierungsflugzeugs in Berlin eingetroffen. Von dort flogen Baerbock und Kuleba gemeinsam nach Moldau. Auf dem Landweg fuhren sie anschließend nach Odessa.
Baerbock ließ sich zu Beginn ihres Besuches gemeinsam mit Kuleba im Hafen von Odessa über die aktuelle Lage informieren. Nach einer Besichtigung des Hafens, über den ein Großteil des ukrainischen Getreides exportiert wird, unterrichtete der Kommandeur der ukrainischen Seestreitkräfte Baerbock über die Sicherheitssituation im Schwarzen Meer.

In den frühen Morgenstunden am 24. Februar 2022 begann Putins Angriffskrieg auf die Ukraine. Aktuell wird in einem langen Stellungskrieg an mehreren Fronten gekämpft.

24.02.2024 | 01:58 min

Odessa: Russische Drohnenangriffe in der Nacht

Ein Aufenthalt in Odessa ist nicht ganz ungefährlich. Bei Drohnenangriffen auf die Hafenstadt gab es in der zweiten Nacht in Folge Opfer. Nach Angaben von Behörden und Anwohnern wurde in der Nacht zum Samstag ein Mann in einem einstöckigen Wohnhaus getötet, drei weitere Menschen wurden verletzt und erlitten den Rettungsmannschaften zufolge schwere Brandwunden und Knochenbrüche.
Am Samstag liefen Aufräumarbeiten in den Trümmern des Hauses, in dem den Angaben nach ein älteres Ehepaar wohnte. Das Wohnhaus war nach dem Drohnentreffer weitgehend zerstört. Trümmer lagen weit verstreut, auch angrenzende Gebäude waren beschädigt.

Russland hat die ukrainische Hafenstadt Odessa erneut mit Kampfdrohnen angegriffen. Mindestens ein Mensch soll ums Leben gekommen sein.

24.02.2024 | 00:18 min

Russland erhebt Anspruch auf Odessa

Russland erhebt unverhohlen Anspruch auf die Wirtschafts- und Kulturmetropole am Schwarzen Meer. Erst vor wenigen Tagen hatte der russische Ex-Präsident Dmitri Medwedew - derzeit Vizechef des russischen Sicherheitsrats - die Eroberung und Annexion Odessas zum Kriegsziel erklärt.
Auch Kreml-Chef Wladimir Putin bezeichnete Odessa wiederholt als russische Stadt. Die Stadt besitzt den größten Güterhafen des Landes, ein Großteil der ukrainischen Getreideexporte wird von dort aus verschifft. Seit der Annexion der Krim durch Russland beherbergt Odessa den Hauptstützpunkt der ukrainischen Seestreitkräfte. Russland hat Odessa bereits häufiger angegriffen. Es ist der russischen Armee aber nicht gelungen, die Stadt einzunehmen.
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Quelle: ZDF, dpa

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