: Israels Militär kündigt kurze Kampfpause an

30.12.2023 | 14:20 Uhr
Das israelische Militär rückt im Gazastreifen immer weiter vor, Binnenflüchtlinge wissen kaum, wohin sie noch gehen sollen. Nun kündigte die Armee eine taktische Kampfpause an.

Die Spannung in Israels Norden wächst: Die mit der Hamas verbündete Hisbollah-Miliz aus dem Libanon hat heute erneut Raketen Richtung Israel abgefeuert.

30.12.2023 | 01:47 min
Israels Militär hat für Samstag eine vierstündige taktische Kampfpause in einem Lager in Rafah im Süden des Gazastreifens verkündet. Militärische Aktivitäten würden dort aus humanitären Gründen vorübergehend eingestellt, teilte ein Sprecher der Armee auf der Plattform X (ehemals Twitter) am Samstag auf Arabisch mit. Dies solle es der Bevölkerung ermöglichen, Nachschub an Vorräten zu besorgen.
Die israelische Armee hatte zuvor die Einwohner der heftig umkämpften Stadt Chan Junis im Süden des Küstengebiets aufgefordert, sich in Rafah nahe der ägyptischen Grenze in Sicherheit zu bringen. Berichten zufolge sind dort Tausende Palästinenser in Zelten untergekommen.

Das israelische Militär will seine Offensive im Süden Gazas ausweiten, da es dort die Spitze der Hamas vermutet. In Israel selbst wächst die Kritik an dem Krieg.

29.12.2023 | 01:47 min

Panzer weit in zentralen Gazastreifen vorgerückt

In der Nacht sind nach Angaben von Bewohnern des Gazastreifens israelische Panzer weiter in Gebiete im zentralen und südlichen Bereich der Region vorgerückt. Es habe schweren Luft- und Artilleriebeschuss gegeben.
Die Kämpfe am Freitagabend und Samstagmorgen hätten sich auf Al-Bureidsch, Nuseirat und Chan Junis konzentriert. Diese Orte sind drei von acht Flüchtlingscamps im Gazastreifen, die vor dem Krieg Hilfen vom Palästina-Hilfswerk der Vereinten Nationen erhalten haben.
ZDFheute Infografik
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UN: Rafah platzt "aus allen Nähten"

Nach Angaben eines Vertreters der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde in Gaza am Samstag seien rund 100 Palästinenser in den vergangenen 24 Stunden getötet und 158 verletzt worden. Am Freitag hatte der israelische Verteidigungsminister Yoav Gallant gesagt, israelische Truppen seien dabei, Kommandozentralen und Waffendepots der radikal-islamischen Hamas zu erreichen. Das Militär teilte mit, es habe in Gaza-Stadt einen Tunnelkomplex zerstört, der unter einem Haus des Hamas-Chefs im Gazastreifen Jahia Sinwar lag. 
Nach der Ausweitung der Angriffe bleibt nach UN-Angaben kaum noch Raum für die Binnenflüchtlinge. Die Stadt Rafah etwa platze "aus den Nähten", kritisierte vor einigen Tagen schon der Gaza-Direktor des UN-Palästinenserhilfswerks UNRWA, Thomas White. Die Armee wies am Samstag auch eine Route für Zivilisten aus, um eine zuvor für die Flucht genutzte Strecke durch das umkämpfte Chan Junis zu umgehen. Der bisherige Weg sei gefährlich, warnte das Militär.
Quelle: dpa, Reuters

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