: 33 mutmaßliche Spione in Türkei festgenommen

02.01.2024 | 17:00 Uhr
Laut türkischem Innenministerium sind im Land mehrere Spione verhaftet worden. Sie sollen für Israel gearbeitet haben. Das Verhältnis der beiden Länder ist angespannt.
Der türkische Innenminister Ali Yerlikaya. Quelle: Reuters
In der Türkei haben die Behörden 33 mutmaßliche israelische Spione verhaftet. Die Verdächtigen wurden in acht Provinzen in und um Istanbul festgesetzt, wie Innenminister Ali Yerlikaya im Onlinedienst X (vormals Twitter) mitteilte. Der israelische Geheimdienst habe "Angriffe" und "Entführungen" gegen Ausländer in der Türkei vorbereitet, die ausspioniert worden seien, schrieb er weiter. Zur Staatsangehörigkeit der Festgenommenen wurden keine Angaben gemacht. 
Das Innenministerium veröffentlichte Videoaufnahmen, auf denen Sicherheitskräfte zu sehen sind, die Türen aufbrechen und Verdächtige in Handschellen abführen. Der Staatsanwaltschaft von Istanbul zufolge wird nach 13 weiteren Verdächtigen gefahndet.

Zu Beginn des Krieges in Nahost bot Erdogan seine Hilfe als Vermittler an. Als Israel darauf nicht reagierte, ließ Erdogan alle Neutralität fahren.

02.01.2024 | 02:16 min

Angespanntes Verhältnis zwischen Türkei und Israel

Der Gaza-Krieg hat die Beziehung zwischen der Türkei und Israel drastisch verschlechtert, nachdem es eine kurze Phase der Entspannung zwischen beiden Ländern gegeben hatte. Doch nach dem Großangriff der radikalislamischen Hamas auf Israel und die folgende israelischen Gegenoffensive im Gazastreifen ging der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan zu scharfer Kritik über: Erdogan bezeichnete Israel als "Terrorstaat" und "Kriegsverbrecher", den israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu als "Schlächter von Gaza" und verglich ihn mit Adolf Hitler. Die im Gazastreifen regierende Hamas nannte Erdogan hingegen eine palästinensische "Befreiungsgruppe".

Nachdem Erdogan die Hamas erst als "Befreiungsorganisation" bezeichnete, hat der türkische Präsident jetzt nachgelegt: Er wolle Israel als "Kriegsverbrecher" einstufen.

28.10.2023 | 01:39 min
Der türkische Präsident zog zudem Ankaras Botschafter aus Tel Aviv ab und forderte einen Prozess gegen die israelische Führung vor dem Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag. Am Neujahrstag protestierten zehntausende Menschen in Istanbul gegen das israelische Vorgehen im Gazastreifen und die verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK).
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Viele Tote im Gaza-Streifen

Hunderte Kämpfer der von den USA und der EU als Terrororganisation eingestuften Hamas waren am 7. Oktober nach Israel eingedrungen und hatten Gräueltaten überwiegend an Zivilisten verübt. Nach israelischen Angaben wurden etwa 1.140 Menschen getötet und rund 250 weitere als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt, von denen sich 129 noch in der Gewalt der Hamas befinden sollen. 

Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben am Sonntag das Hamas-Hauptquartier in Chan Junis im südlichen Gazastreifen gestürmt. Dort befinde sich auch die Geheimdienstzentrale der Hamas.

31.12.2023 | 00:22 min
Israel bombardiert seither Ziele im Gazastreifen und begann eine Bodenoffensive. Laut Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums, die sich nicht unabhängig überprüfen lassen, wurden seit Kriegsbeginn mehr als 22.000 Menschen im Gazastreifen getötet, darunter vor allem Frauen und Kinder.
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Quelle: dpa

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