: Biden sichert Kiew weitere Unterstützung zu

07.06.2024 | 17:37 Uhr
Joe Biden hat der Ukraine neue Militärhilfen zugesagt. Für den monatelangen Lieferstopp entschuldigte sich der US-Präsident bei seinem Amtskollegen Wolodymyr Selenskyj.

Der ukrainische Präsident warb bei seinem Besuch in Frankreich für weitere Unterstützung für sein Land.

07.06.2024 | 01:47 min
US-Präsident Joe Biden hat bei einem Treffen mit seinem ukrainischen Amtskollegen Wolodymyr Selenskyj in Paris ein neues Militärpaket für die Ukraine im Umfang von 225 Millionen Dollar (rund 208 Millionen Euro) angekündigt.
Biden versicherte Selenskyj, die Vereinigten Staaten würden die Ukraine "nicht im Stich lassen". Das neue Militärpaket beinhaltet nach Angaben des US-Verteidigungsministeriums unter anderem Raketen für Hawk-Flugabwehrsysteme, Munition für die Mehrfachraketenwerfer vom Typ Himars sowie Stinger-Flugabwehrraketen und Artilleriemunition mit den Kalibern 155 und 105 Millimeter.
Die USA sind derzeit vor allem bemüht, die Luftabwehr der Ukraine zu stärken und das Land nach der Lieferpause schnell mit neuer Munition zu versorgen. Die Mittel aus diesem Paket, wie auch aus vielen anderen, kommen aus den eigenen Beständen des US-Militärs, um die Lieferung zu beschleunigen.

Biden entschuldigt sich für monatelangen Waffen-Lieferstopp

Biden entschuldigte sich bei Selenskyj für den monatelangen Stopp von Waffenlieferungen aus den USA. Er bitte um Verzeihung für die lange Ungewissheit über weitere Hilfen, sagte der US-Präsident.
Mit Blick auf die lange innenpolitische Blockade der US-Finanzhilfen für Kiew sagte Biden, einige "sehr konservative" Abgeordnete hätten diese im Parlament aufgehalten. Aber inzwischen sei das Problem gelöst. Die Ukraine sei ein "Bollwerk" gegen die Aggression Russlands, und die USA hätten eine Verpflichtung, Kiew zu unterstützen. "Ich versichere Ihnen, die Vereinigten Staaten werden an Ihrer Seite stehen", betonte er.
Wir sind voll und ganz dabei.
Joe Biden, US-Präsident

Erstmalig seit Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine stimmen die USA und Deutschland einem Einsatz westlicher Waffen auf russischem Territorium im Grenzgebiet zu.

01.06.2024 | 02:49 min

Selenskyj warnt vor Ausbreitung des Krieges

Das Treffen der beiden fand einen Tag nach den Gedenkfeiern zum 80. Jahrestag des D-Days in Paris statt. Selenskyj warb dort für die weitere Unterstützung seines Landes und warnte vor einer Ausweitung des russischen Angriffskriegs.
"In den 30er Jahren hat Hitler eine Grenze nach der anderen überschritten. Putin macht es ganz genau so", sagte er vor den Abgeordneten der französischen Nationalversammlung am Freitag.
Wir sehen bereits, wie die Aggression sich ausbreitet auf die baltischen Staaten, Polen und den Balkan.
Wolodymyr Selenskyj, ukrainischer Präsident
Die russische Führung werde "einen Weg finden, um Europa zu destabilisieren", fügte er hinzu.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wird im Rahmen eines offiziellen Besuchs in Frankreich von Präsident Emmanuel Macron im Élyséepalast empfangen. Am Abend wurde bekannt, dass Macron der Ukraine Mirage-Kampfjets zugesagt hat.

07.06.2024 | 02:30 min

Selenskyj über Putin: "Er erpresst die ganze Welt"

Der russische Präsident Wladimir Putin nutze das "Arsenal des vergangenen Jahrhunderts", Seeblockaden und die massive Entführung von Kindern, um sie umzuerziehen. "Er erpresst die ganze Welt, damit alle Angst vor ihm haben", sagte der ukrainische Präsident. Selenskyj bekräftigte seinen Appell, die Hilfe für sein Land fortzusetzen.
Alles, was wir brauchen, ist: nicht alleine zu sein.
Wolodymyr Selenskyj, ukrainischer Präsident
Nötig sei eine "effiziente, ausreichende und lange anhaltende Unterstützung". Er erklärte: "Ihre Kampfflugzeuge, die von ukrainischen Piloten geflogen werden, werden beweisen, dass Europa stärker ist als das Böse, das es bedroht." Die Ukraine habe eine "Schlüsselfunktion für die Sicherheit Europas".

Frankreich sagt Kampfjet-Lieferungen zu

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hatte bereits am Vorabend angekündigt, der Ukraine eine ungenannte Zahl von Kampfjets vom Typ Mirage 2000-5 zu überlassen und ukrainische Piloten dafür in Frankreich auszubilden.
Die russische Führung warf Macron angesichts seiner Äußerungen zum Ukraine-Krieg in den vergangenen Wochen unterdessen erneut eine Eskalation des Konflikts vor.
Selenskyj äußerte sich indes vor den französischen Abgeordneten hoffnungsvoll mit Blick auf die geplante Friedenskonferenz in der Schweiz, an der Macron und auch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) teilnehmen wollen. Sie könne ein "gerechtes Ende des Krieges näherbringen", betonte Selenskyj.

In Reaktion auf die Debatte europäischer Waffen für die Ukraine droht Putin mit "ernsthaften Konsequenzen für Europa ", so ZDF-Korrespondent Armin Coerper.

31.05.2024 | 02:23 min

Deutsch-französischer Panzerhersteller baut Werk in Ukraine

Anschließend besuchte der ukrainische Präsident das französische Verteidigungsministerium. Dort unterzeichnete der deutsch-französische Panzerhersteller KNDS eine Vereinbarung für den geplanten Aufbau eines Werks in der Ukraine. Details zur Höhe der Investition und zur Art der Produktion wurden zunächst nicht bekannt.
Zudem sollen in der Ukraine unter Lizenz künftig 155mm-Geschosse hergestellt werden, teilte das französische Verteidigungsministerium mit. Geplant seien auch ein Zentrum für die Wartung und Reparatur französischer Haubitzen vom Typ Caesar sowie eine Einheit mit 3-D-Druckern zur Produktion von Ersatzteilen.
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Quelle: AFP, dpa

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