: USA regen "chirurgisches" Vorgehen in Gaza an

18.12.2023 | 22:59 Uhr
US-Verteidigungsminister Lloyd Austin hat laut eigenen Angaben bei seinem Israel-Besuch weniger intensive Militäreinsätze angeregt. Er wolle aber keine "Bedingungen" diktieren.
US-Verteidigungsminister Austin sprach bei seinem Israel-Besuch über die Möglichkeiten weniger intensiver Einsätze.Quelle: Reuters/Violeta Santos Moura
US-Verteidigungsminister Lloyd Austin hat nach eigenen Angaben bei seinem Besuch in Israel über einen Übergang zu weniger intensiven, "eher chirurgischen" Einsätzen im Gazastreifen gesprochen. In jedem Krieg gebe es Phasen, sagte Austin vor der Presse. Benötigt werde eine detaillierte, durchdachte Planung.
Sein Besuch ziele aber nicht darauf ab, "Zeitpläne oder Bedingungen" für den Gaza-Krieg zu diktieren, sagte Austin nach einem Treffen mit dem israelischen Verteidigungsminister Joav Galant. "Dies ist Israels Operation", sagte er.

Der Druck auf Israel steigt, seine Militärstrategie zu ändern. Derweil wird über die Freilassung von Geiseln verhandelt.

18.12.2023 | 01:34 min

Galant: Werden "schrittweise zur nächsten Phase übergehen"

Israels Verteidigungsminister kündigte seinerseits einen schrittweisen Übergang zu einer neuen Phase des Einsatzes im Gazastreifen an. "Ich kann Ihnen sagen, dass wir bald in der Lage sein werden, zwischen verschiedenen Abschnitten im Gazastreifen zu unterscheiden", sagte Galant vor Pressevertretern.
"In jedem Gebiet, wo wir unseren Auftrag erfüllen, werden wir schrittweise zur nächsten Phase übergehen können", erklärte er weiter. Dann könne damit begonnen werden, die Bevölkerung zurückzuholen. Möglicherweise werde dies im Norden des Gazastreifens eher geschehen als im Süden.

Austin: USA sind "Israels größter Freund"

US-Verteidigungsminister Austin sicherte Israel zudem weiterhin militärische Unterstützung im Kampf gegen die islamistische Terrororganisation Hamas zu. Washington sei "Israels größter Freund" und werde weiter "wichtige Munition, taktische Fahrzeuge und Luftabwehrsysteme" liefern, sagte Austin.

US-Präsident Biden hat die Vorgehensweise Israels im Gazastreifen kritisiert und gefordert, dass Zivilisten besser geschützt werden. Der Druck im eigenen Land war zuletzt gewachsen.

16.12.2023 | 02:30 min
Auch die weitere Entwicklung des Gazastreifens ohne die Hamas sei Thema gewesen. Die radikalen Islamisten sollten nie wieder in der Lage sein, von dem Palästinenser-Gebiet aus Terror nach Israel hineinzutragen. Zugleich betonte Austin: "Wir müssen mehr humanitäre Hilfe für die fast zwei Millionen Vertriebenen im Gazastreifen bereitstellen und diese Hilfe besser verteilen."

US-Regierung: Arbeiten an neuem Geiselabkommen

Während sich Austin in Israel aufhielt, erklärte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby, die US-Regierung arbeite an einer neuen Vereinbarung zur Freilassung der Geiseln in den Händen der islamistischen Hamas. "Aber ich kann nicht sagen, dass wir an einem Punkt sind, an dem eine weitere Vereinbarung unmittelbar bevorsteht", sagte Kirby in Washington.
Ein mögliches Geiselabkommen solle auch wieder Feuerpausen und humanitäre Hilfe enthalten. "Wir arbeiten buchstäblich jeden Tag vor Ort und hier in Washington an dieser Sache."

Die Angriffe im Gazastreifen gehen weiter, Krankenhäuser sind am Limit, überall droht den Menschen Gefahr. Indes hat Israels Armee den bislang größten Tunnel der Hamas entdeckt.

17.12.2023 | 02:23 min

Berichte: Mossad-Chef soll in Warschau über Verhandlungen beraten

Nach Medienberichten beraten Mossad-Chef David Barnea mit CIA-Direktor William Burns und dem katarischem Ministerpräsidenten Abdulrahman Al Thani in Warschau über mögliche Verhandlungen, wie die israelische Zeitung "Haaretz" meldet. Auch das amerikanische Nachrichtenportal Axios berichtet unter Berufung auf Regierungsvertreter der USA und Israels über das Treffen.
Ob ein neues Geiselabkommen zustande kommt, ist allerdings offen. Die Hamas will eigenen Angaben nach, Verhandlungen erst nach einem Ende der Kampfhandlungen Israels führen. Israel setzt dagegen auf "anhaltenden militärischen Druck", um die Freilassung aller Geiseln zu erreichen.
Quelle: Reuters, AFP, dpa

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