: Sieben Milliarden Euro für Türkei und Syrien

20.03.2023 | 17:01 Uhr
Die internationale Gemeinschaft mobilisiert sieben Milliarden Euro für die Opfer der Erdbebenkatastrophe in der Türkei und Syrien. Deutschland will seine Hilfen verdoppeln.

Eine von der EU ausgerichtete Geberkonferenz in Brüssel will Gelder sammeln zur Unterstützung der Erdbebenopfer in der Türkei und Syrien.

20.03.2023 | 02:50 min
Für den Wiederaufbau der Erdbebengebiete in der Türkei und Syrien wollen Staaten und internationale Organisationen 7 Milliarden Euro bereitstellen. Diese Summe gab Schwedens Ministerpräsident Ulf Kristersson nach einer Geberkonferenz am Montag in Brüssel bekannt. 

Wie kam die Geberkonferenz zustande?

Nach dem Erdbeben in der Türkei und Syrien beschlossen die Europäische Kommission und der schwedische EU-Ratsvorsitz in Abstimmung mit den türkischen Behörden, eine internationale Geberkonferenz auszurichten.

Wer konnte an der Geberkonferenz in Brüssel teilnehmen?

  • EU-Mitgliedstaaten
  • Kandidatenländer sowie potenzielle Kandidatenländer
  • Nachbar- und Partnerländer der EU
  • die G20-Mitglieder (außer Russland)
  • Mitgliedstaaten der Golfkooperation sowie der Vereinten Nationen
  • internationale Organisationen
  • humanitäre Akteure
  • und internationale und europäische Finanzinstitutionen

Quelle: Europäische Kommission

Die Europäische Kommission will die Türkei nach der Erdbeben-Katastrophe dabei mit einer Milliarde Euro für den Wiederaufbau des Landes unterstützen. Das kündigte die EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Montag bei einer Geberkonferenz in Brüssel an.
Für humanitäre Hilfe und erste Wiederaufbauhilfe in Syrien kündigte die deutsche Politikerin ein weiteres Paket in Höhe von 108 Millionen Euro an.
EU kündigt mehr Hilfe nach Erdbeben an
Wir müssen unsere Unterstützung aufrechterhalten, und den Überlebenden nicht nur beim Überleben helfen, sondern auch beim Wiederaufbau ihres Lebens.
Ursula von der Leyen, EU-Kommissionschefin
Die Kommissionspräsidentin der EU betonte, dass Häuser, Schulen und Krankenhäuser mit höchsten Standards für Erdbebensicherheit wiederaufgebaut werden müssten.

240 Millionen aus Deutschland für Erdbeben-Gebiete

Auch Deutschland erhöht seine Hilfe für die Opfer des Erdbebens in der Türkei und in Syrien. Insgesamt sollen nun 240 Millionen Euro mobilisiert werden, wie Außenministerin Annalena Baerbock vor einer internationalen Geberkonferenz in Brüssel ankündigte - doppelt so viel wie bisher.
Diejenigen, die noch immer in Zelten leben müssten und medizinische Versorgung bräuchten, sollten weiter intensiv aus Europa unterstützt werden, sagte die Grünen-Politikerin.

Millionen Menschen leben in Zelten

Am 6. Februar hatten zwei Erdbeben der Stärke 7,7 und wenig später der Stärke 7,6 die Südosttürkei und den Norden Syriens erschüttert. Insgesamt kamen mehr als 50.000 Menschen ums Leben und Millionen wurden obdachlos.
Allein in der Türkei sind seit der Katastrophe 3,7 Millionen Menschen nach Angaben der Regierung aus der Region evakuiert worden, knapp zwei Millionen Menschen leben derzeit demnach in Zelten.
In der vergangenen Woche wurden zudem mindestens 18 Menschen durch Überflutungen in der auch von den Beben betroffenen Region getötet. Mancherorts hält der Starkregen weiter an. Immer wieder melden sich Menschen aus der Region und rufen wegen knapp werdender Versorgung nach Hilfe.

Spärliche Informationen zur Lage in Syrien

In Syrien ist der Nordwesten des Landes betroffen. Aus dem Bürgerkriegsland gibt es nur spärliche Informationen über die Lage. Angesichts jahrelanger Bombardements und Kämpfe lebten viele Menschen dort schon vor den Beben unter prekären Umständen.
Quelle: dpa, AFP, KNA

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