: Die richtige Matratze finden

von Esther Burmann
10.09.2024 | 06:14 Uhr
Etwa ein Drittel unserer Lebenszeit verbringen wir mit Schlafen. Damit sich Körper und Psyche erholen können ist auch die Matratze wichtig. Aber welche Matratze ist die richtige?
Die für den eigenen Körper individuell passende Matratze zu finden, ist essenziell für einen gesunden und erholsamen Schlaf. Beim Matratzenkauf gilt es daher einige Punkte zu beachten.Quelle: dpa
Bei der Auswahl einer geeigneten Matratze sind viele Faktoren wichtig: Zum Beispiel Größe, Gewicht, Körperbau, Vorerkrankungen und das eigene Schlafverhalten. Auch das Alter spielt eine Rolle. Grundsätzlich empfiehlt es sich, vor dem Kauf im Laden Probe zu liegen. Das macht man am besten tagsüber und nicht abends nach einem anstrengenden Tag, weil man dann dazu neigt, jede Matratze bequem zu finden.
Viele Hersteller werben mit einer Matratze, die für jeden Menschen perfekt sein soll. Aber diese eine Matratze gibt es nicht, erklärt Schlafmediziner Clemens Heiser.
Es gibt nicht eine Matratze, von der Sie sagen können, damit soll ganz Deutschland schlafen, weil das etwas ganz Individuelles ist.
Prof. Clemens Heiser, Schlafmediziner, Institut für Schlafmedizin in Bad Aibling

Am heutigen Tag des Schlafes warnen Mediziner davor, Schlafstörungen auf die leichte Schulter zu nehmen. Die Krankheit kann das Risiko für schwere Folgeerkrankungen erhöhen.

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Matratze: Am besten im Laden beraten lassen

Im Fachhandel gibt es eine große Auswahl und professionelle Beratung. Walter Braun ist Matratzenexperte. Er erklärt: "Ergonomisch gesehen ist es wichtig, dass eine Matratze so aufgebaut ist, dass sie sich individuell dem Körper anpassen kann."
Eine Matratze sollte die prominenten Körperstellen des Schläfers angenehm entlasten, zugleich aber auch seine physiologisch gegebenen Hohlräume perfekt stützen.
Walter Braun, Matratzenexperte
Um das zu garantieren, sollte die Matratze ergonomisch sein, angepasst an die persönliche Schlafposition, für Seiten-, Rücken- oder Bauchschläfer. Schwere Körperteile sollten also etwas einsinken, sodass die Wirbelsäule entlastet wird. Im Idealfall hat diese im Liegen die gleiche Position wie im Stehen. Außerdem sollte man keine Druckpunkte haben, das heißt, die Matratze sollte sich an allen Körperstellen bequem anfühlen. Gibt die Matratze an schwereren Körperstellen nach, spricht man von Punktelastizität.

Wer gut schlafen will, der sollte auch auf die Hygiene im Bett achten. Dazu zählt nicht nur der regelmäßige Bettwäschewechsel, sondern auch die Reinigung der Bettdecke.

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Matratzen online kaufen und testen?

Viele Online-Händler werben damit, dass man eine Matratze 100 Tage testen und dann wieder zurückgeben kann, wenn man nicht zufrieden ist. Schlafmediziner Heiser erklärt, dass es für junge Menschen ohne Beschwerden möglich sei, Matratzen online zu finden. Allerdings biete sich der Onlinekauf mit Probeschlafen nur an, wenn man genügend Stauraum hat, um die alte Matratze aufzubewahren, bis man sich für oder gegen die neue Matratze entschieden hat. Zu beachten ist, dass nicht jeder Hersteller angibt, was nach der Rückgabe mit der getesteten Matratze geschieht. Wer umweltbewusst ist, sollte dies also vorher erfragen.

Kleine Matratzenkunde

Latexmatratzen

Latexmatratzen eignen sich für Personen, die nachts oft frieren, da sie gut Wärme speichern können. Außerdem verfügen sie über eine gute Punktelastizität. Da das Material aber recht schwer ist, ist die Latexmatratze nicht leicht zu belüften oder zu wenden.

Schaumstoffmatratzen

Auch Schaumstoffmatratzen sind gut geeignet für Personen, die nachts frieren, da sie die Wärme gut speichern. Schwerere Körperteile sinken leicht ein, sodass die Wirbelsäule unterstützt wird. Ein Nachteil ist, dass nach einer gewissen Nutzungsdauer Liegekuhlen entstehen, was sich negativ auf die Wirbelsäule auswirken kann.

(Taschen-)Federkernmatratzen

Sie eignen sich grundsätzlich gut für Personen, die im Schlaf viel schwitzen, da sie durch die Federn gut durchlüftet werden. Außerdem haben sie den Vorteil, dass sie über eine gute Punktelastizität verfügen. Aber auch bei ihnen bilden sich nach einiger Zeit Liegekuhlen.

Boxspringbetten

Boxspringbetten können mit allen Matratzentypen ausgestattet werden. Wichtig ist, dass die gewählte Matratze zu dem Aufbau des Bettes passt. Boxspringbetten bieten den Vorteil, dass man durch die Höhe leicht ein- und aussteigen kann. Ein Nachteil ist, dass sie oft sehr teuer sind.

Sind teure Matratzen die besseren Matratzen?

Welche die beste Matratze ist, hängt vor allem von der Person ab, die darauf schläft, und nicht vom Preis. Eine günstige Matratze ist nicht unbedingt schlecht und eine teure nicht unbedingt gut. Hat man beispielsweise schon einen Bandscheibenvorfall erlitten, ist es wichtig, dass die Matratze qualitativ hochwertig ist, denn dann sollte der Rücken durch die Matratze ausreichend unterstützt werden. "Bei Menschen mit ausgeprägter Figur kann es passieren, dass eine teurere, ergonomisch angepasste Matratze nötig ist", erklärt Walter Braun.
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Härtegrade von Matratzen

Umgangssprachlich wird von weichen, mittleren und harten Matratzen gesprochen. Im Fachgeschäft werden diese in die Härtegrade H1 bis H5 unterteilt. H1 ist eine besonders weiche Matratze und H5 hingegen eine harte. Allerdings sind diese Grade nicht genormt, sodass sie von Geschäft zu Geschäft und von Marke zu Marke unterschiedlich ausfallen können. Als Faustregel kann man sagen, dass sich weiche Matratzen eher für leichtere Menschen und harte Matratzen eher für schwerere Menschen eignen. Um die geeignete Matratze zu finden, ist trotzdem ein Probeliegen ratsam.

Warum die richtige Matratze wichtig ist

  • Die Qualität der Matratze beeinflusst den Schlaf. Und guter Schlaf ist wichtig, damit sich Körper und Psyche regenerieren können.
  • Auch die Bandscheiben brauchen Schlaf, damit sie sich mit neuer Flüssigkeit füllen können. Damit dies möglich ist, sollte die Matratze ergonomisch sein und den Körper bei Bewegungen unterstützen.
  • Der Körper sollte ohne Druckpunkte aufliegen. Dies ist besonders für Menschen mit Vorerkrankung wichtig.
  • Wer nachts besser schläft, ist am Tag leistungsfähiger.

Wie pflegt man seine Matratze richtig?

Matratzenexperte Braun rät dazu, die Matratze regelmäßig vorsichtig abzusaugen. Hat man die Möglichkeit dazu, kann man sie zusätzlich draußen ausklopfen. Der Experte empfiehlt, den Bezug abzumachen und zu waschen. Viele Menschen schwören auf eine Hygieneauflage wie zum Beispiel einen Matratzenschoner. Hierbei sollte man bedenken: "Alles, was man auf eine Matratze legt, kann die individuelle Anpassungsfähigkeit und optimale Matratzenreaktion stören." Daher solle man möglichst auf weitere Auflagen verzichten.

Es wird empfohlen, die Matratze nach acht bis zehn Jahren auszutauschen, da sich Verschleißerscheinungen bilden können, und in eine neue zu investieren. Ist die Matratze sehr hochwertig, kann sie auch mal 15 Jahre halten.  Bei einem Austausch der Matratze sollte auch geprüft werden, ob der alte Lattenrost zu der neuen Matratze passt.

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Quelle: ZDF
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