: Was die Codes auf Lebensmitteln bedeuten

von Agnes Heitmann
27.08.2024 | 06:10 Uhr
PLU-Code, GTIN, Los-Nummer - noch nie gehört? Das sind Zahlen- und Buchstabenkombinationen auf Lebensmittelverpackungen. Hinter ihnen stecken jede Menge nützliche Informationen.

Zahlenkombinationen auf Lebensmittelverpackungen sagen mehr aus, als man vermuten würde. Wir klären auf, was man aus diesen Codes herauslesen kann.

26.06.2024 | 05:20 min
Beim Einkauf schauen viele auf den Preis, die Frische und darauf, was einem schmeckt. Beim Blick auf die Verpackung fallen dann noch die Nährwertangaben oder die Zutatenliste auf. Aber was ist mit den Strichcodes, Kennzeichen und Kürzeln, die wir auf den Verpackungen oft gar nicht bemerken? Sind die für Verbraucher relevant?

Wozu dient die Loskennzeichnung?

Die Los-Nummer wird auch Chargennummer genannt. Alle Lebensmittel, die praktisch unter gleichen Bedingungen erzeugt, hergestellt und verpackt wurden, werden zu einer Charge zusammengefasst und erhalten eine Nummer. Diese wird dann relevant, wenn in einer Lebensmittelcharge ein Fehler auftritt, der ein Risiko für den Konsumenten darstellt. Denn dann wird die gesamte Charge zurückgerufen.

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Was verrät die Zahl unter dem Barcode?

Den Barcode auf Verpackungen kennen wohl alle Verbraucher. An der Kasse wird der Artikel über den Scanner geschoben, der Barcode erfasst und der Preis erscheint. Aber zum Barcode gehört auch eine 13-stellige Nummer - die GTIN (Global Trade Item Number). Sie wird von einer Firma für Produkte weltweit vergeben und besteht aus einer Basisnummer, der Artikelnummer und der Prüfziffer. Für jedes Lebensmittel ist sie individuell zusammengesetzt.
An diesem Code kann man zum Beispiel ablesen, wo der Hersteller des Produkts sitzt. Die ersten drei Ziffern verraten es. Die Zahlen von 400 bis 440 stehen für Deutschland. Verbraucherschützer warnen jedoch, dass man daraus nicht ableiten sollte, dass die Inhaltsstoffe des Produkts aus Deutschland stammen. Es zeigt lediglich, welcher Betrieb das Produkt zuletzt verarbeitet oder verpackt hat.

Kennzeichnung von Eiern

Eier müssen seit 2004 EU-weit einheitlich gekennzeichnet werden. Dabei gibt es einen Code, der direkt auf das Ei gedruckt wird und einen, der auf der Packung sichtbar ist. Die Kennzeichnung auf dem Ei verrät mit Ziffern und Buchstaben:

  • die Haltungsform (0 = ökologische Erzeugung, 1 = Freilandhaltung, 2 = Bodenhaltung, 3 = Käfighaltung),
  • das Herkunftsland als Länderkürzel (zum Beispiel DE für Deutschland),
  • das Bundesland in dem der Legebetrieb steht (mit einer zweistelligen Ziffer von 01 für Schleswig-Holstein bis 16 für Thüringen),
  • eine individuelle Stall- und Betriebsnummer.

Die Verpackungsangaben sind nicht mit denen auf den Eiern identisch. Auch hier muss angegeben werden, welcher Haltungsform die Eier entstammen. Die aufgedruckte Packstellennummer verrät die Firma, die die Eier verpackt hat. Wurden sie zum Beispiel in Deutschland verpackt, steht auf der Verpackung zudem DE.

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Was ist der PLU-Code?

Auf losem Obst wie Kiwi oder Bananen findet man oft kleine Aufkleber. Neben der Information für welche Firma das Produkt angebaut wurde, findet sich dort häufig der sogenannte PLU-Code (Price look-up code). Diese Nummer steht auch auf den Listen, die Verkäuferinnen und Verkäufer an der Kasse bei losem Obst und Gemüse manchmal zur Hand nehmen. Mit ihnen kann an der Kasse der richtige Preis eingetippt werden.
Für den Preis ist vor allem die Anbau-Art entscheidend und die kann man aus dem Code herauslesen. Auf traditionellen Anbau, bei dem normaler Dünger und Pestizide verwendet werden dürfen, weist ein vierstelliger Code hin. Bio-Lebensmittel haben einen fünfstelligen Code, der mit einer 9 beginnt. Diese Angaben müssen auch am Preisschild ausgewiesen werden.

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Welche Informationen trägt das Identitätskennzeichen?

Milch- und Fleischerzeugnisse werden mit Buchstaben und Zahlen in einem Oval gekennzeichnet. Es zeigt, dass der Betrieb, der das Produkt zuletzt behandelt oder verpackt hat, nach EU-weiten Hygienestandards arbeitet und entsprechend überwacht wird. Dieses Zeichen wird auch nach amtlicher Prüfung auf geschlachtetem Fleisch angebracht und heißt dann Genusstauglichkeitskennzeichen. Mit der Kennung wird für besondere Rückverfolgbarkeit gesorgt, die bei den empfindlichen Lebensmitteln tierischen Ursprungs sehr wichtig ist.

Aus diesen Teilen besteht das Identitätskennzeichen

Das Identitäts- oder Genusstauglichkeitskennzeichen ist oval und schwarz-weiß. Es besteht aus einem dreiteiligen Code. Der erste Teil ist eine Abkürzung für das Erzeugerland. Dann folgt in der Mitte des Ovals die Abkürzung des Bundeslandes, in dem der Betrieb steht, und die Zulassungsnummer des Betriebs. Der dritte Teil ist die Abkürzung für die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft. Bei deutschen Produkten ist das EG. Bei anderen Herkunftsländern können andere Abkürzungen für die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft genutzt werden.

Auf der Seite des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit gibt es eine Datenbank, in der man durch die Informationen aus dem Identitätskennzeichen genau nachvollziehen kann, aus welchem Betrieb das Lebensmittel stammt.

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Supermarkt-interne Kennzeichen für reduzierte Ware

Besonders interessant könnten für Kunden die internen Zeichen der Supermärkte sein. Insider haben inzwischen verraten, welche Kennzeichen Waren bekommen, die zeitnah reduziert werden. Hier steckt Sparpotenzial.
Vor allem bei Discountern findet man an Preisschildern ein aufgedrucktes "T" oder "TS". Es soll ein Hinweis für die Mitarbeiter sein, die Ware am jeweiligen Tag (T) oder Samstag (TS) zu reduzieren. Meistens ist dann am Abend das Produkt billiger zu haben. Die Kennzeichnung für solche zukünftigen Reduzierungen ist jedoch nicht einheitlich. Manche Märkte arbeiten zusätzlich mit Ziffernfolgen, um den Mitarbeitern den Tag der Preissenkung vorzugeben. Trotzdem lohnt sich ein genauer Blick aufs Preisschild, um vielleicht einen Hinweis zu finden.

Neun Spartipps für den Supermarkteinkauf

1. Einkauf vorbereiten

Vor dem Einkauf die Vorräte checken und eine Einkaufsliste erstellen. Außerdem nicht hungrig einkaufen gehen.

2. Angebote checken

Es lohnt sich, die beworbenen Angebote der Supermärkte anzuschauen und zu vergleichen. Viele Ketten bieten außerdem Coupons und Rabatte über ihre Apps.

3. Einkaufskorb statt Einkaufswagen

Wenn man wenig Platz hat, um die Einkäufe zur Kasse zu bringen, kauft man auch weniger. Wer nicht gerade den großen Wocheneinkauf vor sich hat, kann sich so beim Einkauf bremsen.

4. Preise vergleichen

Am besten vergleicht man die Grundpreise, die pro Kilo oder pro Liter auf den Preisschildern angegeben werden müssen.

5. Eigenmarken wählen

Die No-Name-Produkte brauchen keine Werbung oder teures Verpackungsdesign und sind dadurch günstiger. Qualitativ konnte die Stiftung Warentest bei einem Vergleich zwischen vielen Handelsmarken und Markenprodukten keinen Unterschied feststellen.

6. Oben und unten im Regal schauen

Teure Produkte werden meist auf Augenhöhe platziert. Wer sparen möchte, prüft, ob Produkte unten im Regal nicht günstiger und genau so gut sind.

7. Regional und saisonal kaufen

Was Saison hat und in der Region wächst, ist oft günstiger, weil es nicht transportiert und gekühlt werden muss.

8. Produkte mit kurzer Haltbarkeit kaufen

Oft bieten Supermärkte Produkte mit nahem MHD günstiger an.

9. Einkaufstüten nicht vergessen

Nicht nur der Umwelt zuliebe, sondern auch für den Geldbeutel ist es besser, wenn man Taschen oder Körbe mitnimmt und nicht jedes Mal Tüten kauft.
Agnes Heitmann ist Redakteurin der ZDF-Sendung "Volle Kanne - Service täglich".

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