Update

: Wo demokratische Kräfte Inspiration finden

von Diana Zimmermann
22.01.2024 | 06:25 Uhr
Was der Politik nur unzureichend gelingt, schaffen die Bürger auf der Straße: Bei den Demos gegen rechts setzen sie ein starkes Zeichen.

Guten Morgen,

lange schien es, als starrte die Republik auf die Erfolge der AfD, ohne zu wissen, was sie tun solle oder könne. Nun, nachdem das Rechercheteam von Correctiv ein Treffen offengelegt hat, bei dem AfD-Funktionäre und Rechtsextreme über die Deportation von Millionen Menschen diskutiert haben, ist ein Knoten geplatzt. Hunderttausende sind auf die Straße gegangen, die Demonstrationen in Hamburg und München mussten abgebrochen werden, weil zu viele Bürger ihrer Sorge um die Demokratie Ausdruck geben wollten. Die Stimmung in Berlin war heiter, viele schienen erleichtert, dass sich etwas bewegt.

21.01.2024 | 03:28 min
Erleichtert scheint auch die Politik, die mit diesem Problem, das zeigte gerade die letzte Woche, allein nicht fertig wird. Zwar gab es eine Aktuelle Stunde, in der die Parteien ein Schaulaufen gutgemeinter Bekenntnisse zu Demokratie und Mitbürgern mit migrantischem Hintergrund abgaben, am Ende aber beschuldigten sich Regierungsfraktionen und Union gegenseitig, die Verantwortung am Erstarken der Rechtspopulisten zu tragen.
Die Ampel, so hörte man in den letzten Tagen, baut darauf, dass die strittigen Themen ihrer Regierungszeit abgeräumt seien, nun werde es harmonischer. So soll der AfD der Zustrom der Unzufriedenen abgedreht werden. Tatsächlich aber gibt es seit gestern einen neuen Zoff: Christian Lindner will den Kinderfreibetrag erhöhen, ohne das Kindergeld anzuheben. Die Fraktionsvorsitzende der Grünen, Katharina Dröge, kritisierte das am Sonntag in unserer Sendung berlin direkt als "nicht gerecht. Denn den Kinderfreibetrag erhalten sehr reiche Eltern für ihre Kinder, das Kindergeld kriegt die Mitte der Gesellschaft."

21.01.2024 | 04:41 min
Auch der SPD-Vorsitzende Lars Klingbeil positionierte sich gegen den Finanzminister. Der aber behauptet, sein Plan sei mit dem Kanzler abgestimmt. Irgendwas stimmt da nicht und wir werden in dieser Woche davon sicher noch einiges hören. Wenn es darum geht, der AfD zu zeigen, dass die demokratischen Kräfte in den wirklich wichtigen Dingen zusammenhalten, findet man Inspiration momentan am ehesten auf der Straße.  
Kommen Sie gut durch die Woche,
Diana Zimmermann, Leiterin des ZDF-Hauptstadtstudios

Was heute noch wichtig ist

GDL ruft zu neuen Bahn-Streiks auf: Für Pendlerinnen und Pendler stehen erneut schwierige Tage mit absehbar Tausenden Zugausfällen bevor. Ab Mittwoch will die Lokführergewerkschaft GDL erneut streiken.
Abschied von Wolfgang Schäuble: Mehr als 1.500 Gäste werden zum Trauerstaatsakt für den verstorbenen CDU-Politiker Wolfgang Schäuble erwartet - darunter Frankreichs Präsident Emmanuel Macron, EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. Im Anschluss trifft Macron Kanzler Olaf Scholz, um den EU-Sondergipfel für die Ukraine-Hilfe am 1. Februar vorzubereiten. Scholz drängt, dass alle EU-Staaten ihre Militärhilfe für die Ukraine erhöhen sollten. Das ZDF überträgt den Staatsakt für Schäuble (live ab 14:45 Uhr).

22.01.2024 | 80:58 min
Welche Folgen hat der Rückzug von DeSantis? Der republikanische Gouverneur Floridas, Ron DeSantis, steigt aus dem Rennen um die Präsidentschaftskandidatur aus. Was das für die verbliebenen Konkurrenten Nikki Haley und Donald Trump bedeutet.
Wie weiter mit dem Deutschlandticket? Die Verkehrsminister von Bund und Ländern beraten ein weiteres Mal über die Zukunft des Deutschlandtickets für Bus und Bahn. Im Zentrum steht die weitere Finanzierung des Angebots - es könnte also teurer werden als 49 Euro.
Stürmisches Tauwetter zum Wochenstart: Zum Wochenbeginn werden feuchtes Tauwetter und teils schwere Sturmböen erwartet. In einigen Regionen könnte die Hochwassergefahr wieder steigen.

Lage im Nahost-Konflikt

Israel meldet Tod weiterer Geisel: Laut Berichten israelischer Medien befindet sich der Leichnam noch im Gazastreifen. Netanjahu schließt die Freilassung der Verbliebenen zu den Bedingungen der Hamas kategorisch aus.
Alle Entwicklungen finden Sie jederzeit in unserem Liveblog zur Lage in Nahost.

Was im Ukraine-Krieg passiert ist

Verteidigungsminister Pistorius im ZDF: "Man muss glaubhaft abschrecken"

"Wenn wir angegriffen werden, müssen wir Krieg führen können", sagt Verteidigungsminister Pistorius. Man müsse die nächsten drei bis fünf Jahre nutzen, um sich zu wappnen.

21.01.2024 | 06:59 min
Selenskyj in der Videoansprache: Russland zu Rechenschaft ziehen
Weitere News-Updates zur Lage und zu Reaktionen erhalten Sie jederzeit auch in unserem Liveblog zu Russlands Angriff auf die Ukraine.

Highlights der Fußball-Bundesliga

Bremen beendet Bayern-Fluch: Nach 28 Spielen ohne Erfolg hat Werder wieder ein Spiel gegen die Münchner gewonnen. Ex-Bayer Weiser trifft zum Sieg gegen eine erschreckend schwache Tuchel-Elf.

Bremen beendet Bayern-Fluch: Nach 28 Spielen ohne Erfolg gewinnt Werder wieder ein Spiel gegen München. Weiser trifft zum Sieg gegen eine erschreckend schwache Tuchel-Elf.

22.01.2024 | 09:41 min
Außerdem: Wir präsentieren Zusammenfassungen aller Bundesliga-Partien des aktuellen Spieltags - jedes Tor, alle wichtigen Szenen und strittigen Entscheidungen. Dazu ausgewählte Topspiele der 2. Fußball-Bundesliga.

Gesagt

Die Bundeswehr ist nicht kriegstüchtig.
Sönke Neitzel, Militärhistoriker
"Wir müssen kriegstüchtig werden": Mit diesem Satz sorgte Minister Pistorius für Aufsehen. Ist Deutschland verteidigungsfähig? "Nein", sagt Historiker Neitzel - und fordert Tempo.

Weitere Schlagzeilen

Terra X - die Wissens-Kolumne

Die Rückkehr der Wölfe ist eine Erfolgsgeschichte für den Naturschutz - und eine enorme Herausforderung. Denn die Raubtiere sind nicht überall willkommen. Warum das Abschießen keine Lösung ist, erklärt Axel Gomille in der Terra-X-Kolumne.

Ausblick in die Woche

21.01.2024 | 01:27 min

Die Nachrichten im Video

Kurznachrichten im ZDF - immer auf dem Laufenden

16.05.2024 | 01:46 min
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So wird das Wetter heute

Am Montag erreicht uns ein Sturmtief mit vielen Wolken und Regen. Anfangs kann es in den zentralen Mittelgebirgen sowie im Südosten auch gefrierenden Regen geben. Dazu muss verbreitet mit Sturmböen aus Südwest gerechnet werden, an den Küsten und auf den Bergen mit Orkanböen. Die Temperaturen erreichen 4 bis 11 Grad.
Quelle: ZDF
Zusammengestellt von Jan Schneider
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