: "Lasst es": Biden warnt Iran vor Vergeltung

12.04.2024 | 19:45 Uhr
US-Präsident Biden rechnet mit einer Vergeltung des Iran gegen Israel und verstärkt seine Militärpräsenz. Seine Botschaft: "Lasst es." Berlin gibt eine Reisewarnung heraus.

Die Sorge vor einem iranischen Angriff auf Israel wächst. Das Auswärtige Amt in Berlin hat eine Reisewarnung ausgerufen und die USA verstärken die Militärpräsenz im Nahen Osten.

13.04.2024 | 00:21 min
US-Präsident Joe Biden hat den Iran angesichts eines drohenden Vergeltungsschlags gegen Israel gewarnt. Auf die Frage einer Journalistin, was seine Botschaft an den Iran sei, sagte Biden in Washington: "Lasst es." Seiner Erwartung nach stehe ein Angriff eher "früher als später" bevor, so der US-Präsident.
Er wolle sich aber nicht zu Geheimdienstinformationen äußern. Gleichzeitig machte der 81-Jährige deutlich, an Israels Seite zu stehen. "Wir haben uns der Verteidigung Israels verschrieben", betonte er.
Wir werden helfen, Israel zu verteidigen, und der Iran wird keinen Erfolg haben.
Joe Biden, US-Präsident

Nach dem mutmaßlichen Angriff Israels auf das iranische Konsulat in Syrien droht Teheran mit Rache. Dazu ZDF-Korrespondentin Phoebe Gaa.

11.04.2024 | 01:29 min

USA verstärken Militärpräsenz im Nahen Osten

Zuvor hatte der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby, bekräftigt, dass die USA die potenzielle Bedrohung durch den Iran nach wie vor für "greifbar und real" hielten. Washington werde sicherstellen, dass "die Israelis haben, was sie brauchen und dass sie in der Lage sind, sich zu verteidigen". Zudem würden die USA sicherstellen, dass die eigenen im Nahen Osten stationierten Streitkräfte "richtig vorbereitet" seien.
Angesichts des drohenden Vergeltungsschlags verstärken die USA daher ihre Militärpräsenz in der Region. Ein US-Verteidigungsbeamter teilte der Deutschen Presse-Agentur in Washington mit:
Wir verlegen zusätzliche Mittel in die Region, um die regionalen Abschreckungsbemühungen zu verstärken und den Truppenschutz für US-Streitkräfte zu erhöhen.
US-Verteidigungsbeamter
Dabei blieb unklar, um welche Mittel es sich genau handelte und von wo nach wo die Verlegung stattfindet. Die USA hatten nach dem Terrorangriff der Hamas ihre Militärpräsenz in der Region bereits deutlich erhöht und mehrere Kriegsschiffe in den Nahen Osten geschickt.

Die USA haben Israel ihren Beistand zugesichert - als Reaktion auf iranische Drohungen.

11.04.2024 | 02:21 min
Das Auswärtige Amt in Berlin hat unterdessen alle deutsche Staatsangehörigen im Iran aufgefordert, das Land zu verlassen. Zugleich warnte es vor Reisen in den Iran. "Die derzeitigen Spannungen in der Region, insbesondere zwischen Israel und Iran, bergen die Gefahr einer plötzlichen Eskalation", teilte das Auswärtige Amt mit. Demnach kann sich die Sicherheitslage schnell und ohne Vorwarnung verschlechtern. "Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass von einer Eskalation auch Luft-, Land- und Seetransportwege betroffen sein könnten, mit entsprechenden möglichen Beeinträchtigungen von Ein- und Ausreisen nach Iran", hieß es weiter.

Iran macht Israel für Angriff auf Konsulargebäude verantwortlich

Das geistliche Oberhaupt des Iran, Ayatollah Ali Chamenei, hatte Israel am Mittwoch mit Vergeltung für einen Israel zugeschriebenen Angriff auf ein iranisches Konsulargebäude in der syrischen Hauptstadt Damaskus gedroht, bei dem Anfang April 16 Menschen getötet worden waren. Unter den Toten waren zwei Generäle der iranischen Revolutionsgarde sowie fünf weitere Mitglieder.
Der Iran ist ein erklärter Unterstützer der islamistischen Terrororganisation Hamas, die mit ihrem Großangriff auf Israel am 7. Oktober den Krieg im Gazastreifen ausgelöst hatte. Israel geht seither massiv militärisch im Gazastreifen vor.
Quelle: dpa, AFP

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