: "Hunger in Gaza nährt Terrorismus"

10.12.2023 | 16:10 Uhr
Außenministerin Baerbock sieht durch den Hunger in Gaza eine wachsende Gefahr für Terrorismus. Deshalb sei es auch im Sicherheitsinteresse Israels, die Menschen zu versorgen.

Außenministerin Baerbock beim Besuch eines WFP-Warenlagers in Dubai: Die internationale Gemeinschaft müsse alles dafür tun, das Leid in Gaza zu lindern.

10.12.2023 | 00:24 min
Außenministerin Annalena Baerbock hat zu mehr Hilfslieferungen in den Gazastreifen aufgerufen. "Wir sehen auf dramatische Art und Weise nicht nur das Leid, sondern der Hunger nährt auch weiteren Terrorismus", sagte die Politikerin der Grünen am Sonntag in Dubai. Sie besuchte dort ein Warenlager, über das ein Großteil der Hilfen des Welternährungsprogramms (WFP) für den Gazastreifen läuft.
Deswegen ist es im zentralen Sicherheitsinteresse von Israel, dass die Menschen mit Lebensmitteln, mit Wasser, mit Medikamenten versorgt werden können.
Annalena Baerbock, Außenministerin

Deutschland will Hilfe für Gaza verstärken

Seit Beginn des Gaza-Kriegs habe die Bundesregierung ihre humanitäre Hilfe für die Palästinenser und vor allem die Menschen in Gaza noch einmal erhöht, sagte Baerbock. "Sie beläuft sich in diesem Jahr auf 179 Millionen Euro, und wir werden diese Hilfe weiter verstärken."

Seit dem Massaker in Israel am siebten Oktober kämpft die israelische Armee gegen die Hamas. Besonders die Zivilbevölkerung leidet unter dem Konflikt.

03.12.2023 | 01:35 min
Baerbock dankte den Vereinigten Arabischen Emiraten, die dem Welternährungsprogramm das Logistikzentrum in Dubai nach dessen Angaben kostenlos zur Verfügung stellen. "Jedes Menschenleben ist gleich viel wert, und deswegen kommt es auch auf jede Packung Ernährungskekse an, die hier verschickt wird. Es kommt auf jeden Transporter an, der in die Region kommen kann."

Baerbock pocht auf humanitäre Kampfpausen

Der Kampf Israels gelte dem Terrorismus und der Hamas und nicht unschuldigen Zivilisten in Gaza, unterstrich die Ministerin. Sie forderte erneut mehr Schutz für die Menschen. "Wir erleben dieser Tage auch, dass insbesondere Frauen und Kinder auch wieder in Gaza am meisten leiden. Sie bekommen Essen zuletzt und sterben als erste."
Baerbock drängte auf humanitäre Pausen für Hilfsleistungen, mehr Lastwagen, die über den Grenzübergang in Rafah kommen können, und die Öffnung weiterer Grenzübergänge zur Versorgung der Menschen mit dem Nötigsten. Sie verlangte erneut:
Die israelische Armee muss die Zivilisten in Gaza besser schützen.
Annalena Baerbock, Außenministerin
Quelle: dpa

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