Iran hat Israel erstmals direkt mit Raketen und Drohnen angegriffen. Der israelische Heimatschutz gab inzwischen Entwarnung.
14.04.2024 | 01:26 min
Der
Iran hat in der Nacht zum Sonntag mit Drohnen und Raketen
Israel angegriffen. Israels Armeesprecher Daniel Hagari sprach von mehr als 200 "verschiedenen Arten" von Drohnen, einschließlich Killerdrohnen, ballistischen Raketen und Marschflugkörpern, die in Richtung Israel abgefeuert wurden. Es ist der erste direkte Angriff Irans auf Israel.
Das ZDF sendet heute um 19:10 Uhr eine Sondersendung zum iranischen Angriff auf Israel mit aktuellen Entwicklungen, Einschätzungen, Analysen und Hintergründen. Im Anschluss ab circa 19:20 Uhr beschäftigt sich "Berlin direkt" mit dem Konflikt.
Israel habe "die große Mehrheit" der Angriffe aus dem Iran abgefangen, so Hagari. Nur eine kleine Anzahl von Raketen sei auf israelischem Gebiet eingeschlagen. Dabei sei ein Mädchen verletzt worden.
Wir sind bereit für jede Bedrohung, die auf Israel zukommen wird.
Israels Armeesprecher Daniel HagariIsraels Heimatschutz gibt vorerst Entwarnung
Später in der Nacht hob das Militär den Aufruf an die israelische Bevölkerung im Norden und Süden auf, sich in der Nähe von Schutzräumen aufzuhalten. Ob dies das Ende des Angriffs signalisiert, ist noch unklar.
Offen ist, ob Israel mit einem Gegenangriff auf den Iran reagieren würde. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu berief nach Angaben seines Büros das Kriegskabinett ein. Michael Bewerunge, ZDF-Korrespondent in Israel, erklärte: "Diese Eskalation ist ab jetzt völlig unberechenbar."
Iran hat seine Drohung wahr gemacht und Israel mit Drohnen und Raketen angegriffen. Anne Brühl berichtet aus Tel Aviv.
14.04.2024 | 00:55 min
Iran warnt Israel und USA vor Gegenreaktion auf Angriffswelle
Der Iran bezeichnete den Angriff als Reaktion für die Attacke auf seine Botschaft in Syrien und warnte Israel vor einem erneuten Gegenschlag. Die Angelegenheit könne als abgeschlossen betrachtet werden, heißt es weiter.
"Sollte das israelische Regime jedoch einen weiteren Fehler begehen, wird die Reaktion Irans deutlich härter ausfallen", teilte die iranische Vertretung bei den Vereinten Nationen in New York auf der Plattform X mit.
Die USA wiederum müssten sich aus dem Konflikt heraushalten, wurde in der Botschaft betont.
Bundeskanzler Scholz hat die Angriffe auf Israel scharf verurteilt. Iran riskiere einen regionalen Flächenbrand.
14.04.2024 | 00:18 min
Raketenalarm an verschiedenen Orten in Israel
An verschiedenen Orten in Israel gab es Raketenalarm. Nach Angaben der Armee heulten die Warnsirenen unter anderem im Süden Israels, am Toten Meer, im Großraum Jerusalem sowie im Norden des Landes. Es gab mehrere Berichte über Explosionen.
Zudem feuerte die libanesische Schiitenmiliz Hisbollah nach eigenen Angaben Raketen auf die von Israel besetzten Golanhöhen ab. Man habe am späten Samstagabend israelische Kasernen in dem Gebiet mit Raketen vom Typ Katjuscha ins Visier genommen, teilte die Miliz mit.
USA sichern Israel volle Unterstützung zu
US-Präsident
Joe Biden erklärte nach einer Dringlichkeitssitzung mit seinen Sicherheisteam, die Verpflichtung der USA für Israels Sicherheit "gegen Bedrohungen aus dem Iran und von dessen Stellvertretern" sei "unerschütterlich". Die US-Streitkräfte hielten sich zudem bereit, "zusätzliche Verteidigungsunterstützung zu leisten und die in der Region operierenden US-Streitkräfte zu schützen".
Der Angriff werde sich "wahrscheinlich über mehrere Stunden hinziehen". Die
USA stünden "an der Seite des israelischen Volkes" und würden Israel bei seiner Verteidigung "gegen diese Bedrohungen durch den Iran" unterstützen.
Scholz: Iran riskiert regionalen Flächenbrand
Bundeskanzler
Olaf Scholz (SPD) hat die iranischen Luftangriffe auf Israel "mit aller Schärfe" verurteilt. "Mit dieser unverantwortlichen und durch nichts zu rechtfertigenden Attacke riskiert Iran einen regionalen Flächenbrand", erklärte Regierungssprecher Steffen Hebestreit am frühen Sonntagmorgen.
"In diesen schweren Stunden steht Deutschland eng an der Seite Israels", fügte er hinzu. Weitere Reaktionen werde die Bundesregierung "nun eng mit unseren G7-Partnern und Verbündeten besprechen".
In Teheran schildert ZDF-Korrespondentin Phoebe Gaa die aktuelle Lage. ZDF-Korrespondent Michael Bewerunge meldet sich aus Tel Aviv, Claudia Bates aus Washington.
13.04.2024 | 05:33 min
Israel war in Alarmbereitschaft
Israel hatte angesichts der angespannten Sicherheitslage kurz vor dem Angriff die Alarmbereitschaft weiter erhöht: Die Armee gab neue Schutzanweisungen für die Zivilbevölkerung heraus, die zunächst von Samstagabend bis Montagabend gelten sollten.
Die militärischen Spannungen im Nahen Osten hatten sich extrem verschärft, nachdem bei einem mutmaßlich israelischen Luftangriff auf das Botschaftsgelände des Irans in Syrien am 1. April
zwei iranische Brigadegeneräle getötet worden waren.
Quelle: dpa, AFP, Reuters, ZDF