: Von der Leyen: Gaza-Korridor am Wochenende

08.03.2024 | 16:53 Uhr
Ein maritimer Korridor für den Gazastreifen soll am Wochenende öffnen. Das verkündete EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen. Zuvor hatten die USA erklärt, einen Hafen zu bauen.

Angesichts der humanitären Katastrophe in Gaza plant das US-Militär mit internationalen Partnern die Errichtung eines temporären Hafens für Hilfslieferungen über den Seeweg.

08.03.2024 | 02:26 min
Mit dem Schiff einer Hilfsorganisation soll am Freitag ein Korridor für Hilfslieferungen in den Gazastreifen getestet werden. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sagte in Zypern, der Korridor werde dann möglicherweise schon am Wochenende geöffnet.
Wir stehen jetzt kurz vor der Eröffnung des Korridors - hoffentlich diesen Samstag, diesen Sonntag.
Ursula von der Leyen, EU-Kommissionspräsidentin
Zunächst werde jedoch die Organisation Open Arms mit einem Schiff eine Testfahrt unternehmen.

Der Gazastreifen soll mittels einer Seebrücke von Zypern aus mit Hilfsgütern beliefert werden. Was die Hilfsaktion für die europäische Nahostpolitik bedeutet, erklärt Ulf Röller.

08.03.2024 | 01:21 min
Die EU richte den Korridor gemeinsam mit den USA, den Vereinigten Arabischen Emiraten und anderen Partnerländern ein, um große Mengen an Hilfsgütern in den Gazastreifen zu liefern, sagte von der Leyen auf einer Pressekonferenz mit dem zyprischen Präsidenten Nikos Christodoulides. In dem abgeriegelten Küstengebiet spiele sich eine humanitäre Katastrophe ab.

Deutschland beteiligt sich an Hilfskorridor

Auch Deutschland wird sich nach Angaben der Bundesregierung am geplanten Hilfskorridor beteiligen. "Jedes Hilfspaket, das in Gaza ankommt, zählt", sagte eine Sprecherin des Auswärtigen Amts.
Kanzler Olaf Scholz schrieb auf der Plattform X, es müsse mehr Hilfe nach Gaza gelangen. Deshalb befürworte die Bundesregierung einen maritimen humanitären Korridor von Zypern nach Gaza.

Israel-Korrespondent Michael Bewerunge und US-Korrespondent Elmar Theveßen erklären, warum Bidens Hafenbau-Plan ein Signal an Netanjahu ist – und welche Probleme es geben könnte.

08.03.2024 | 04:53 min

Biden kündigt Bau von Pier an für Hilfslieferungen

Zuvor hatte US-Präsident Joe Biden angekündigt, die USA wollten einen temporären Hafen im Gazastreifen einrichten, über den mehr Hilfsgüter zur Bevölkerung des Gebiets gelangen sollten.
Demnach soll unter Mitarbeit des US-Militärs ein Pier gebaut werden, an dem Hilfslieferungen, die über den Seeweg in den Gazastreifen gelangen, abgeladen werden können. Es sei aber nicht vorgesehen, dass dafür US-Soldaten an Land seien, hieß es aus Regierungskreisen.

15 Helfer vom Roten Halbmond seien im Gaza-Krieg getötet worden, berichtet Christof Johnen vom DRK und fordert sichere Landzugänge. Allein von See sei das Problem nicht zu lösen.

08.03.2024 | 09:07 min

Hilfslieferungen sollen von Hafen in Zypern abgefertigt werden

Der Bau des Hafens wird nach Einschätzung des US-Verteidigungsministeriums bis zu zwei Monate dauern. Laut Angaben von hochrangigen Vertretern der US-Regierung soll der Bau in Zusammenarbeit mit "Verbündeten" vor Ort sowie mit den Vereinten Nationen und humanitären Organisationen durchgeführt werden. Die Hilfslieferungen werden demnach von einem Hafen auf Zypern abgefertigt.
ZDFheute Infografik
Mehr
Mehr
Mehr
Zypern bemüht sich bereits seit Monaten, Hilfslieferungen per Schiff in den Gazastreifen zu leiten. Im Januar war erstmalig ein Schiff auf den Weg gebracht worden, das allerdings in Ägypten anlanden musste, weil die Häfen entlang des Gazastreifens keinen ausreichenden Tiefgang für große Schiffe bieten.

Übergangslösungen vor Bau von Pier geplant

Um das Problem zu lösen, will nun das US-Militär zusammen mit internationalen Partnern einen temporären Hafen an der Küste des Palästinensergebiets einrichten.

In Gaza drohe die Eskalation einer humanitären Katastrophe, erzählt Abed Hassan, dessen Familie im Gazastreifen lebt. Jeden Tag seien die Menschen dort dem Tod ausgesetzt.

08.03.2024 | 09:13 min
Bis der provisorische Hafen errichtet ist, soll es Übergangslösungen geben. Die Hilfslieferungen könnten zum Beispiel vor der Küste auf kleinere Boote umgeladen oder erst einmal nach Israel oder Ägypten transportiert und von dort weitergeleitet werden.
Dass die Hilfslieferungen über einen EU-Hafen laufen, soll verhindern, dass andere Güter wie Waffen für die Terrororganisation Hamas in den Gazastreifen eingeschmuggelt werden.
Quelle: AFP, AP, dpa

Thema

Aktuelle Nachrichten zum Nahost-Konflikt