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: Wie die Lage auf den Intensivstationen ist

von Robert Meyer, Moritz Zajonz
22.04.2022 | 07:59 Uhr
Wie viele Intensivbetten sind belegt? Wie viele Corona-Patienten liegen auf den Intensivstationen? Wie hoch ist die Hospitalisierungsinzidenz? Die Daten im Überblick.
ACHTUNG: Dieser Artikel wird seit dem 22. April 2022 nicht mehr aktualisiert. Die Lage auf den Intensivstationen finden Sie ab sofort in folgendem Artikel:

Warum zeigt ZDFheute keine internat. Corona-Zahlen mehr?

Seit dem Frühjahr 2022 verfolgen viele Länder sehr unterschiedliche Strategien beim Umgang mit einer Covid-19-Infektion. Beispielsweise verlangen manche Behörden keinen PCR-Test mehr nach einem positiven Schnelltest, oftmals sind Tests nicht mehr kostenlos. Darüber hinaus können sich auch die Definitionen für eine Infektion unterscheiden.

Außerdem ziehen viele Länder inzwischen andere Indikatoren für die Corona-Lage heran, etwa die Zahl der behandlungsbedürftigen Fälle in Krankenhäusern oder die Fälle in Risikogruppen. Aus diesen Gründen sind die Infektionszahlen als Messgröße in vielen Ländern nicht mehr belastbar genug. Wir verzichten daher darauf, sie weiter darzustellen.

Warum hat ZDFheute die Artikel zu den Coronadaten geändert?

Um die Corona-Lage einschätzen zu können, darf man nicht nur eine einzige Zahl wie zum Beispiel die Inzidenz betrachten. Wegen der Impfung und der Omikron-Variante ist es nochmal wichtiger, alle Daten gemeinsam zu betrachten. So führt Omikron z.B. zu höheren Infektionszahlen, die sich aber aufgrund der Impfung und des nicht so starken Verlaufs nicht im gleichen Maße auf die Intensivstationen auswirken - und weniger Menschen sterben. Deshalb werden bei ZDFheute die wichtigsten Indikatoren und der dazugehörige Trend ab sofort auf einen Blick dargestellt.

Zudem brauchen viele Zahlen mittlerweile noch mehr Einordnung als früher und sprechen nicht mehr für sich selbst. So hat z.B. die unterschiedliche Inzidenz bei Geimpften und Ungeimpften wegen Omikron aufgrund der Eigenschaften der neuen Variante eine andere Aussagekraft und lässt sich nicht mehr so gut mit dem Infektionsgeschehen während der Delta-Welle vergleichen. Auch die Hospitalisierungsrate z.B. ist wegen Omikron mit größerer Vorsicht zu interpretieren, weil viele mit, und nicht wegen Corona ins Krankenhaus kommen. Außerdem hängen viele Indikatoren dem Infektionsgeschehen wochenlang hinterher und zeigen nicht den aktuellen Stand der Pandemie. Diese Daten und Entwicklungen sollen künftig in eigenständigen Analysen behandelt werden - und nicht mehr im täglich aktuellen Coronadaten-Angebot.

Was hat sich an den Coronadaten-Artikeln geändert?

ZDFheute hat das bestehende Angebot zu den Coronadaten 2022 stärker zusammengefasst. Die Lage auf den Intensivstationen ist als eigener Artikel weggefallen und wird nun gemeinsam mit anderen Indikatoren im Artikel "Wie viele sich infizieren und sterben" dargestellt. Der Artikel "Wie sich die Inzidenzen entwickeln" wird auch nicht mehr aktualisiert. Den Corona-Trend in Ihrem Landkreis sehen Sie weiterhin in unserer Corona-Karte: "Wie hoch die Inzidenz in Ihrem Landkreis ist". Der Artikel "Wie viele gegen Corona geimpft wurden" bleibt ebenfalls aktuell.

Wo finde ich nun fehlende Grafiken?

Grafiken, die aus dem Coronadaten-Angebot der ZDFheute rausgefallen sind, werden künftig vor allem in eigenen Artikeln auftauchen. Und werden ggf. - je nach Lage der Pandemie - auch wieder im täglich aktuellen Angebot dargestellt.
Ein überlastetes Gesundheitssystem - das gilt es während der gesamten Pandemie zu verhindern.
Wie nah sind die Krankenhäuser und Intensivstationen in Deutschland an der Belastungsgrenze? Dieser Artikel wirft einen Blick auf die wichtigsten Daten. Alle Zahlen aktualisieren sich automatisch.
Wie viele Intensivstationen sind bereits am Limit? Folgende Grafik zeigt, wie viele Intensivstationen eingeschränkten Betrieb melden.
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Wie genau die Lage bei Ihnen vor Ort ist, können Sie im Reiter "Klinik-Tabelle" in der Grafik oben herausfinden. Über die Suchfunktion können Sie mithilfe des Namens der Klinik, dem Ort oder der Straße die örtlichen Krankenhäuser finden. Die Kliniken melden mithilfe eines Ampelsystems, ob sie noch genügend Beatmungsplätze zur Verfügung haben - denn nicht jedes Bett ist für jede Art der Beatmung geeignet.
Grundsätzlich wird zwischen drei Arten von Versorgungsstufen auf Intensivstationen unterschieden:
  • Low Care: Einfacher Intensivplatz, Beatmung durch Gesichtsmaske, Patient atmet selbstständig
  • High Care: Intensivplatz mit stärkerer Versorgung, Beatmung durch Schlauch in der Luftröhre, die Maschine übernimmt das Atmen
  • ECMO: Höchste Versorgungsstufe, Blut wird außerhalb des Körpers durch eine Maschine mit Sauerstoff versorgt

Wie viele Intensivbetten sind belegt?

Covid-19-Patienten machen auf Deutschlands Intensivstationen einen großen Anteil aus - und können dazu führen, dass es weniger freie Betten gibt. Folgende Grafik zeigt, wie viele der verfügbaren Intensivbetten aktuell von Corona-Patienten und anderen Intensivfällen belegt werden:
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In einem Strategiepapier des Robert-Koch-Instituts für den Winter gilt die höchste Warnstufe, wenn Covid-Patienten 12 Prozent der Intensivbetten belegen.
Der Grund: Corona-Patienten sind besonders pflegeintensiv und sie liegen länger auf der Intensivstation als andere Patienten.
Die Zahl der Intensivbetten hängt außerdem nicht nur von der tatsächlichen Zahl der vorhandenen Betten ab. So braucht es auch geeignetes Pflegepersonal, um die Patienten zu betreuen.
Dazu kommt, dass bei einer hohen Belegung mit Corona-Patienten Notreserven nicht mehr ausreichend vorgehalten werden können, um auf andere Ernstfälle reagieren zu können.
Wichtig für die Versorgung von Patienten ist aber die Lage vor Ort. Folgende Karte zeigt, wie viele Intensivbetten in den Kreisen und Städten belegt sind. Regional 85 Prozent Belegung sind laut der Intensiv-Vereinigung Divi zu bestimmten Zeitpunkten nicht ungewöhnlich. Problematisch werde es erst bei mehr als 85 Prozent und insbesondere bei mehr als 90 Prozent Belegung.
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Eine hundertprozentige Auslastung in einer Region bedeutet aber nicht zwangsläufig, dass dort schwere Covid-19-Fälle nicht mehr behandelt werden können.
Einige Kliniken können kurzfristig neue Intensivbetten zur Verfügung stellen und so ihre Kapazitäten notfalls ausbauen. Etwas mehr als 8.000 Notfallbetten stehen laut Intensivregister als Reserve zur Verfügung. Der Einsatz der Reserve würde aber laut Divi gleichzeitig bedeuten, dass der reguläre Krankenhausbetrieb noch stärker eingeschränkt werden müsste.
Zudem können Intensivpatienten auch in einem anderen Landkreis oder sogar in einem anderen Bundesland behandelt werden. So stimmen sich zum Beispiel im "Kleeblattsystem" einzelne Bundesländer untereinander ab und können dadurch Patienten in andere Bundesländer verlegen.

Wie viele Corona-Patienten gibt es in meinem Landkreis?

Wo es aktuell anteilig besonders viele Covid-Patienten auf Intensivstation gibt, zeigt folgende Karte. Allerdings spiegelt die Karte nicht das Infektionsgeschehen in den Landkreisen wider, da Kliniken Intensivpatienten auch in andere Landkreise verlegen können.
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Wer liegt auf den Intensivstationen?

Das Corona-Risiko ist nicht für alle Infizierten gleich hoch. Vor allem ältere Menschen landen deutlich häufiger auf der Intensivstation und sterben. Menschen über 80 machen seit Beginn der Pandemie fast zwei Drittel aller Corona-Todesfälle in Deutschland aus.
Seit Ende Oktober 2021 sind die Über-60-Jährigen wieder die größte Gruppe auf den Intensivstationen:
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Wie die aktuelle Altersverteilung auf den Intensivstationen aussieht, sehen Sie hier:
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Die Belastung der Intensivstationen steigt erst mit ein paar Wochen Abstand zum Infektionsgeschehen. Wie viele Covid-Intensivpatienten es aktuell gibt, sehen Sie hier:
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Lage der Intensivstationen in den Bundesländern

Nicht überall in Deutschland ist die Lage gleich angespannt. Wie die Situation der Intensivstationen in den Bundesändern ist, zeigt folgende Übersicht. Wie viele Intensivbereiche melden eingeschränkten Betrieb, wie viele sind es im Vergleich zur Vorwoche? Wie viele Betten sind belegt? Wie viele Covid-Patienten liegen auf den Stationen?
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Wie hoch ist die Hospitalisierungsinzidenz?

Die Belastung des Gesundheitssystems lässt sich aber nicht nur speziell anhand der Intensivstationen ablesen, sondern anhand der Krankenhäuser insgesamt. Der entscheidende Wert dafür: Die Hospitalisierungsinzidenz. Sie gibt an, wie viele gemeldete Covid-Fälle in den vergangenen sieben Tagen ins Krankenhaus (nicht nur auf Intensivstationen) gekommen sind.
Dieser Wert hat jedoch massive Probleme. Die Hospitalisierungsinzidenz fällt wegen fehlender Nachmeldungen deutlich zu gering aus - teilweise dauert es mehrere Wochen, bis eine Krankenhausaufnahme gemeldet wird.
Die vom Robert-Koch-Institut ausgewiesene Hospitalisierungsinzidenz beinhaltet zudem nur Hospitalisierungen, bei denen auch die Covid-Infektion in den vergangenen sieben Tagen gemeldet wurde.
Das RKI berechnet deshalb auch eine angepasste - gesetzlich nicht relevante - Hospitalisierungsinzidenz, die die Meldeverzüge ausgleichen soll. Der bundesweite Wert sowie die Schätzung des RKI sind in folgender Grafik dargestellt. Die statistische Schätzung bringt aber auch Unsicherheiten mit sich. Der tatsächliche Wert könnte laut Schätzung auch etwas über oder unter den in der blauen Linie angegebenen Zahlen liegen.
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Weil die Hospitalisierungsinzidenz als politischer Leitwert der Pandemie konkrete Corona-Maßnahmen zur Folge hat, stellt ZDFheute diese Zahl im Folgenden je Bundesland dar. Aufgrund der Meldeverzüge und der Berechnungsweise sind diese Zahlen aber mit großer Vorsicht zu genießen.
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Die Ministerpräsidenten der Bundesländer und die Bundesregierung haben sich Mitte November auf die Grenzwerte 3,6 und 9 geeinigt - teils gelten aber schon wieder andere Corona-Regeln.
Die tatsächliche Hospitalisierungsinzidenz fällt jedoch systematisch zu niedrig aus. Deshalb veröffentlicht das RKI eine Schätzung, die den Meldeverzug ausgleichen soll. Wegen der Unsicherheit der Schätzung jedoch nur Werte, die nicht jünger als drei Tage sind. Deshalb zeigt die folgende Tabelle stets den Stand von vor drei Tagen, nicht die aktuellste Hospitalisierungsinzidenz. Mithilfe dieser Tabelle können Sie die tatsächliche Lage in Ihrem Bundesland besser einschätzen.
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