: Proteine als nützliche Appetitzügler

von Jesco Göbel
24.01.2024 | 13:17 Uhr
Proteingetränke mit Whey Protein oder Casein gibt es als Pulver oder fertigen Drink. Doch taugen die eiweißhaltigen Mixturen auch zum Abnehmen?

Helfen Protein-Shakes beim Abnehmen? WISO macht den Check.

22.01.2024 | 06:48 min
Proteindrinks sind voll im Trend. Eigentlich stammen sie aus der Fitnessbranche und steigern den Muskelaufbau. In den sozialen Medien wie TikTok, Instagram und Facebook zeigen sich derzeit aber immer mehr User mit Abnehm-Erfolgen. Alles, was sie dafür angeblich getan haben: Protein Shakes trinken.

Was sind Proteine?

Proteine sind Eiweiße, sie sorgen für Energie im Körper und sind außerdem Bausteine, um Körperstrukturen wie Muskeln zu erhalten und aufzubauen. Damit bilden sie einen lebenswichtigen Nährstoff in unserer Ernährung.
Es existieren unterschiedliche Formen von Proteinen. Die beiden am meist verbreiteten sind das Whey Protein, gewonnen aus Molke, ein Nebenprodukt der Käseproduktion, und das Casein, welches zum Beispiel durch Mikrofiltration von Milch gewonnen werden kann.

Proteine bestehen aus Aminosäuren. Diese unterscheiden sich in ihren Eigenschaften, zum Beispiel Größe oder Form. Der Mensch benötigt davon insgesamt 20 verschiedene.

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Einfache Anwendung und Sättigung

Proteine haben grundsätzlich die Eigenschaft, ein schnelleres Sättigungsgefühl zu erzeugen. Nimmt man also viele Proteine zu sich, ist man schneller satt. Allerdings sendet auch das Kauen Sättigungssignale an unser Gehirn und das muss man bei einer flüssigen Nahrung wie einem Protein Shake nicht.
Taugen die Shakes nun zum Abnehmen?

Wie gut sind Protein Shakes zum Abnehmen?

Eine beliebte Methode aus dem Netz ist, mit einem Drink eine volle Mahlzeit zu ersetzen. Ein Hungergefühl bleibt jedoch vielfach. Allerdings kann das Trinken eines solchen Shakes ein paar Minuten vor der Mahlzeit mitunter den Appetit zügeln. Wenn dann dadurch kalorisch weniger gegessen wird, führt das zum Abnehmen.
Trinkt man über mehrere Wochen einen Protein Shake am Tag und reduziert dadurch die Gesamtkalorienaufnahme, wird man abnehmen.
Dr. Britta Schautz, Ernährungsexpertin der Verbraucherzentrale Berlin
Diätexperten warnen jedoch vor dem Jojo-Effekt. Wenn man nach der "Proteinkur", die durchaus funktionieren kann, in alte Ernährungsmuster zurückfällt, dann kämen die Pfunde schnell wieder auf Bauch und Hüfte.

Protein Shakes und proteinreiche Ernährung im Vergleich

Was man sagen kann: Die Drinks aus dem Kühlregal sind praktisch, leicht verfügbar und gut transportierbar. Die Auswahl im Supermarkt ist groß, Proteinprodukte sind voll im Trend. Zwischen 99 Cent und vier Euro kosten die fertigen Shakes.

Rein, einkaufen, raus. Der Einkauf im Supermarkt ist häufig nur ein schnelles Abarbeiten der Einkaufsliste. Es ist alles da, was man braucht – oder was die Hersteller denken, was man braucht.

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Wer noch mehr sparen wolle, der könne zu Protein-Pulver greifen und sich die Shakes selbst mischen, das raten sparsame Social-Media-Nutzer. Doch müssen es unbedingt Shakes sein?
Es gibt in unseren Supermarktregalen viele Lebensmittel, die von Hause aus schon mehr Eiweiß haben.
Dr. Britta Schautz, Ernährungsexpertin der Verbraucherzentrale Berlin
Skyr beispielsweise enthalte mit elf Gramm Eiweiß pro 100 Gramm viel mehr Protein als ein durchschnittlicher Shake aus dem Supermarkt, erklärt Britta Schautz, Ernährungsexpertin der Verbraucherzentrale Berlin. "Wenn man Skyr mit Obst isst, hat man eine gesunde proteinreiche Mahlzeit, die gut sättigt." Günstiger als die teuren Drinks aus dem Supermarkt ist das übrigens auch.

Proteinreiche Lebensmittel

  • Eier  
  • Magerquark 
  • Skyr 
  • Vollkornbrot 
  • Linsen 
  • Thunfisch 
  • Hähnchenbrust 
  • Parmesankäse 

Sind zu viele Protein Shakes ungesund?

Schlussendlich ist es gesundheitlich nicht bedenklich, eine gewisse Zeit mit Proteinshakes einzelne Mahlzeiten zu ersetzen, solange man es nicht übertreibt. "Nach ein paar Wochen sollte man aber zu einer normalen Ernährung zurückkehren", erläutert Schautz.
Drei Mahlzeiten am Tag sind ratsam, dazwischen keine Snacks.
Dr. Britta Schautz, Ernährungsexpertin der Verbraucherzentrale Berlin
Denn der Körper brauche Verdauungspausen, um Fett zu verbrennen. Zwischen den Mahlzeiten sollte eine Pause von vier bis sechs Stunden liegen.

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